Runder Tisch gentechnikfreier Neckar-Odenwald-Kreis für Unterstützung der Aktion „Zukunft säen“
Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Die Biolandwirtschaft hat sich bereits generell gegen den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut und Futtermitteln entschieden, Bioprodukte sind daher gentechnikfrei erzeugt. Auf Biosaatgut spezialisierte Saatgutzüchter setzen auf eine große Vielfalt an Sorten, die an unterschiedlichste Standorte angepasst sind. Doch auch konventionelle Landwirte setzen kein gentechnisch verändertes Saatgut ein.
Derzeit gibt es in Deutschland keine zugelassene gentechnisch veränderte Pflanze. Für die einzige 2010 zugelassene Pflanze, der Stärkekartoffel „Amflora“, hat BASF die Vermarktung aufgrund der mangelnden Akzeptanz der Verbraucher aufgegeben.
Nach wie vor herrscht Verwirrung über die Unbedenklichkeit von gentechnisch veränderten Pflanzen in Hinsicht auf Gesundheit, Auswirkungen auf das Ökosystem, Boden und Artenvielfalt. In Frage steht auch der wirtschafltiche Nutzen und die entstehende Abhängigkeit von Agrokonzernen, die ein Gesamtpaket an lizensiertem Saatgut plus Pestizid vermarkten wollen. Aus diesen Gründen lehnen viele Landwirte und ca. 80 Prozent der Bevölkerung gentechnisch verändertes Saatgut ab.
Der Runde Tisch gentechnikfreier Neckar-Odenwald-Kreis mit seinen Vertretern aus konventioneller Landwirtschaft, Biolandwirtschaft, Kreisbauernverband, Naturschutz, evangelischer Kirche, Landwirtschftsamt, Imkern und Kommunalpolitikern arbeitet auf der Grundlage des gemeinsam getroffenen Konsens “ wir streben an, dass im Neckar-Odenwald-Kreis wissentlich kein gentechnisch veränderter Organismus (GVO) angebaut wird“. Er möchte Landwirte wie Verbraucher über das Thema Grüne Gentechnik informieren.
Alle gemeinsam können dazu beitragen, die Region ohne Gentechnik zu stärken, und die Vorteile und Entwicklungspotentiale für die Landwirtschaft, die Imker, den regionalen Handel, Gastronomie und Tourismus, den Naturschutz und die Verbraucher vor Ort zu entwickeln. Am 3. Oktober 2012 wird der offene Runde Tisch mit seinen Vertretern auf dem Biobauernhof Rödel vor Ort sein, gentechnisch frei produzierte Crepes anbieten und gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen eine gentechnisch freie Zukunft zu säen.
Bereits am 06. November 2012 wird der Runde Tisch im Bildungshaus Neckarelz zum Thema „Soja – gentechnikfreie Tierfütterung“ eine Podiumsdiskussion durchführen, die auf die Problematik der Eiweißfütterung in der Landwirtschaft aufmerksam machen soll.
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