Abseilaktion gegen CASTOR auf dem Neckar

Atommüll verhindern statt verschieben


Protest gegen den Castor-Transport: Kletteraktion an der Straßenbrücke in Bad Wimpfen. (Foto: Tim Christensen/Robin Wood)

(pm) Aus Protest gegen den zurzeit laufenden CASTOR-Transport per Schiff auf dem Neckar haben sich heute vier KletteraktivistInnen von der Straßenbrücke in Bad Wimpfen (nördlich von Heilbronn, Flusskilometer 100,14) abgeseilt. Dort spannten sie ein Transparent mit der Aufschrift: „Verhindern statt verschieben!“
Das Schiff Lastdrager 40 hat drei CASTOR-Behälter mit hochradioaktiven, abgebrannten Brennelementen aus dem stillgelegten AKW Obrigheim des Energiekonzerns EnBW geladen. Es ist seit heute früh gegen 6 Uhr auf dem Weg ins Zwischenlager am AKW Neckarwestheim.


Die UmweltschützerInnen unterstützen mit ihrer Kletteraktion die Demonstration des Bündnisses „Neckar castorfrei“, die heute Morgen am Bahnhof in Heilbronn gestartet ist. EnBW plant, insgesamt 342 hochradioaktive Brennelemente in fünf Schiffsladungen nach Neckarwestheim zu verfrachten. ROBIN WOOD hält dies für unnötig und gefährlich und fordert die EnBW sowie den grünen Landesumweltminister Franz Untersteller auf, die Transporte zu stoppen.

Es ist das erste Mal, dass CASTOR-Behälter mit Atommüll per Schiff transportiert werden. Die Transporte auf dem Neckar müssen 23 Brücken sowie sechs Schleusen passieren und führen durch dicht bewohnte Gebiete wie die Stadt Heilbronn, die im Katastrophenfall nicht geschützt werden können. Am Zielort ist der Atommüll noch schlechter untergebracht als in einem neuen Zwischenlager in Obrigheim. Das Zwischenlager in Neckarwestheim befindet sich in zwei Tunnelröhren in einem ehemaligen Steinbruch. Durch das Eindringen und Abpumpen von Grundwasser entstehen dort immer wieder Hohlräume. Bei dem Einsturz eines Stollens könnten die Behälter beschädigt und radioaktive Strahlung freigesetzt werden. Der Standort ist für die Lagerung von Atommüll daher besonders ungeeignet.

Außerdem kann der Müll auch dort nicht auf Dauer bleiben, so dass weitere Transporte nötig werden. Transporte aber lösen das Atommüllproblem nicht. Vielmehr entstehen durch jede Verschiebung des Mülls an einen anderen Ort mehr und neue Gefahren.
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EnBW hat es über Jahre aus Kostengründen unterlassen, ein Standort-Zwischenlager zu errichten und seine abgebrannten Brennelemente im Nasslager liegen lassen. „Es kann nicht angehen, dass EnBW – anstatt ein Zwischenlager in Obrigheim zu errichten – auf die deutlich gefahrvollere Scheinlösung mit CASTOR-Transporten setzt, nur weil das für den Konzern billiger zu haben ist“, sagt Julian Smaluhn von ROBIN WOOD und fordert: „Alle weiteren CASTOR-Transporte müssen unterbleiben. Solange politisch nicht geklärt ist, wohin der Atommüll auf Dauer soll, muss er an den Standorten gelagert werden.“

Insbesondere ist es unverantwortlich, dass der Staatskonzern EnBW in seinen Atomanlagen Philippsburg 2 und Neckarwestheim 2 weiterhin Atomstrom produziert, obwohl es für die sichere Abschirmung des dabei anfallenden radioaktiven Mülls von der Biosphäre nicht mal ein Konzept gibt. ROBIN WOOD fordert die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen. Die AktivistInnen machten bereits im Februar dieses Jahres mit einer Banneraktionen an der Rosensteinbrücke in Heilbronn und an der EnBW-Zentrale in Karlsruhe öffentlichkeitswirksam Druck gegen die Atommüll-Transporte.

Umwelt

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