(Foto: Liane Merkle)
Scheidental. (lm) „Das heutige Jubiläum ist für uns alle Anlaß, mit Stolz und Freude darauf zu verweisen, dass es seit 80 Jahren Menschen in Scheidental gibt, die sich selbstlos für ihre Mitbürger engagieren, wenn es etwas zu retten, löschen, bergen oder schützen gilt“. So Abteilungskommandant Cornel Schwab im Rahmen eines Festaktes zum 80-jährigen Bestehen der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr und eingangs der von Alfred Münch erstellten Kurzchronik.
Ihre enge Verbundenheit mit der Scheidentaler Wehr und ihren Mitgliedern bekundeten mit ihrer Anwesenheit neben den Abordnungen zahlreicher befreundeter Wehren aus dem regionalen Bereich Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, stv. Gesamtkommandant Manfred Müller und Ortsvorsteher Klaus Schork. Mit dabei auch Mitglieder der Jugend- und Alterswehren, Alterskommandant Willi Trunk, Gemeinde- und Ortschaftsräte und Vertreter der örtlichen Vereine.
Der eigentliche Ursprung des Feuerwehrwesens, so Cornel Schwab weiter, liege in den beiden ehemals selbständigen Gemeinden Ober- und Unterscheidental und gehe auf ca. 150 Jahre zurück.
Wie Alfred Münch recherchieren konnte, reichen die Aufzeichnungen bis in das Jahr 1858. Beide Gemeinden unterhielten jeweils eigene, aus der Bürgerschaft dienstverpflichtete Löschmannschaften, die dann nach dem Zusammenschluss von Ober- und Unterscheidental im Jahre 1934 mehr und mehr zusammenwuchsen, Was dann zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Scheidental 1938 führte.
Zur Grundausstattung gehörte u.a. eine fahrbare Handspritze mit Kupferkessel, die von Unterscheidental übernommen werden konnte. Als Zeugnisse der Vergangenheit seien diese Gerätschaften heute leider nicht mehr vorhanden, betonte der Abteilungskommandant.
Zum ersten Kommandanten der neu gegründeten Wehr wurde der Schmiede- und Wassermeister Markus Wasner ernannt, der dieses Amt bis 1942 mit viel Engagement ausübte. Im Laufe der Zeit und unter der Führung verschiedener Kommandanten wurde die Scheidentaler Wehr mit der Anschaffung neuer Gerätschaften und Fahrzeuge auf den neuesten Stand gebracht.
Als weitere Eckpunkte nannte Schwab das 25. Drei-Länder-Treffen 1999 in Scheidental, die Gründung der Jugendfeuerwehr am 1. Mai 2000 und das mit vielen Eigenleistungen und persönlichem Engagement der Mitglieder und Bevölkerung neu gebaute Feuerwehrgerätehaus.
Mit der steten Unterstützung durch die Gemeinde Mudau konnte die technische Ausstattung weiter verbessert werden, was durch die Brandeinsätze bei drei landwirtschaftlichen Anwesen, Hochwasser- und Sturmschäden, Personensuche und zahlreiche technische Hilfeleistungen dokumentiert werde.
Die aktuelle Stärke setze sich zusammen aus sieben Jugendlichen, 30 Mitglieder in der aktiven Wehr (davon vier Frauen) und sechs Kameraden in der Alterswehr. Als Grundlage der hohen Leistungs- und Einsatzbereitschaft nannte Cornel Schwab die zahlreichen Kameradschaftsbildenden Veranstaltungen und der gute Zusammenhalt innerhalb der Wehr und unter den örtlichen Vereinen sowie mit den kommunalen Mandatsträgern.
Sein Dank galt abschließend seines Vortrages allen, die sich ehrenamtlich für die Belange der Wehr eingesetzt hatten und noch heute haben. In den Grußworten der Gäste wurde der hohe Stellenwert der Wehr hervorgehoben und der gute Ausbildungsstand gewürdigt.
Zusammen mit Kreisbrandmeister Kirschenlohr, stv. Gesamtkommandant Müller und Bürgermeister Dr. Rippberger konnte der Abteilungskommandant einige langjährige und besonders verdiente Feuerwehrkameraden mit Präsenten, Ehrennadeln und Ehrenurkunden auszeichnen.
(Foto: Liane Merkle)
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 15-jährige Dienstzeit in Bronze erhielten Christian Galm, Daniel Junghänel, Eric Pierone, Johannes Kreis, Franziska Walter, Philipp Farrenkopf und Alexander von Wedel. Das Silberne Ehrenzeichen in Gold für 25 Jahre Dienstzeit erhielten Michael Sammet, Albert Münch, Michaela Münch, Steffen Münkel und Daniel Scheuermann.
Für über 40 Jahre Dienst am Nächsten wurden Klemens Friedel, Wendelin Schäfer, Stefan Schölch, Bernward Müller und Reinhard Müller mit dem Goldenen Ehrenzeichen geehrt. Zur besonderen Überraschung wurde der Abteilungskommandant selbst durch Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr mit der Ehrennadel des Kreisfeuerverbandes in Gold für seine 25jährige Tätigkeit als Abteilungskommandant ausgezeichnet.
Unter großem Beifall erhielten ob ihrer langjährigen Treue zur örtlichen Wehr und ihrem hohen Pflichtbewusstsein Willi Trunk für seine 50-jährige Mitgliedschaft und Kurt Schölch für seine 60 Jahre Dienst für die Allgemeinheit ein Präsent und die Ehrenurkunde der Gemeinde.
Ebenfalls mit einem Präsent gedankt wurden Reinhard Müller (über 30 Jahre Mitglied im Gesamtausschuss) und Johannes Kreis (stv. Abteilungskommandant von 2014 bis 2019).
(Foto: Liane Merkle)