Die SPD-Fraktion besucht die Helene-Weber-Schule (Symbolbild – Pixabay)
**Buchen. (pm) „Ein wenig in die eigene Schulzeit zurückversetzt “, begrüßte die SPD-Fraktionsvorsitzende Heide Lochmann die Fraktionsmitglieder und den Co-Kreisvorsitzenden Markus Dosch in der Helene-Weber-Schule (HWS), in Buchen.
Bevor es um Inhalte ging dankte Heide Lochmann dem Schulleiter Christoph Kieser für die Gastfreundschaft und dessen Bereitschaft, die aktuelle Schulsituation und Zukunftsperspektiven zu diskutieren.
Christoph Kieser stellte den Genossen „seine“ Schule und die aktuellen Herausforderungen vor. „Wir sind zwar die kleinste berufliche Schule im Landkreis, halten jedoch acht Bildungsgänge und Schularten vor. Mit unserem speziellen Profil mit den Schwerpunkten Soziales und Gesundheit, bei dem auch Ernährung einen wichtigen Stellenwert hat, ermöglichen wir vielen jungen Menschen Schulabschlüsse, Berufsorientierung und -einstieg.
Auch der neue Ausbildungsgang AV Dual gehört dazu. Und für das Learning by doing haben wir eine Juniorfirma, die unser Schülerbistro erfolgreich bewirtschaftet“, ließ der Schulleiter die Kommunalpolitiker wissen.
Außerdem wies Kieser auf die Umwidmung der früheren Büros des Gesundheitsamts in Klassenzimmer und auf die sich gut entwickelnde digitale Ausstattung der Schule hin. Hier mache sich die IT-Unterstützung durch den Landkreis positiv bemerkbar.
„Aber wir warten auf Toni.“ (Anm. d. Redaktion: die Versorgung mit Glasfaser durch die BBV). Gewartet wird auch auf eine Erneuerung der kleineren Küche, den Fußbodenbelag und auf die Verschattung des „Glaspalasts“ und des Schulhofes.
In der folgenden Diskussion mit den Kreisräten erläuterte Kieser die gute Kooperation mit vielen Schulen. Probleme mache die Reinigung des Gebäudes durch einen externen Dienstleister. Um dem Problem zu begegnen, müsse man gute Arbeitsbedingungen für Reinigungskräfte schaffen und das Personal möglichst beim Landratsamt beschäftigen, schlug Gabriele Teichmann vor.
Auf Nachfrage von Jürgen Mellinger, hob Schulleiter Christoph Kieser die große Bedeutung von Schulbegleitern, -sozialarbeiter und dem sonderpädagogischen Dienst an der HWS hin.
„Das Verhalten der Schüler hat sich besonders nach Corona sehr verändert“ musste Kieser feststellen. „Sozialverhalten, Mobbing, unentschuldigtes Fehlen oder Perspektive- und Orientierungslosigkeit sind Themen, mit denen wir uns, neben unserer Wissensvermittlung ständig beschäftigen.“
Dr. Dorothee Schlegel verwies auf das dazu kürzlich stattgefundene politische Fachgespräch. Kieser bestätigte die Aussage, dass mindestens jeder sechste Jugendliche Mobbingerfahrung habe. Nicht nur die Smartphones, sondern auch die Abhörfunktionen auf Uhren, z.B. durch Eltern, seien Herausforderungen für die Lehrkräfte. Mit einem Rundgang durch die HWS beendete Schulleiter Kieser die „Schulstunde“, wofür ihm die SPD-Kreistagsfraktion dankte.
Karlheinz Graner berichtete über den von der SPD-Fraktion eingereichten Antrag, mehr PV-Anlagen auf kreiseigenen Gebäuden, Flächen und Deponien in Zusammenarbeit mit den Kommunen zu errichten. Zudem ist die qualitative Entwicklung des ÖPNV eine stetige Aufgabe, damit das 49-EUR-Ticket für mehr Menschen im Kreis eine Option wird.
Für den Schulausschuss nimmt Jürgen Mellinger nicht nur die HWS-Themen mit, sondern auch die Bitte der Fraktion, dort regelmäßig über den Fortschritt und die Kostenentwicklung des GTO zu berichten.
Zu den „Protestveranstaltungen“ an den Kliniken (NZ berichtete) bemerkte Georg Nelius die Notwendigkeit, sachlich und bei den Inhalten zu bleiben. „Orakelhafte Halbzitate, mit denen Ängste geschürt werden, braucht es nicht. Zumal es den Kliniken wesentlich schlechter ging, bevor Karl Lauterbach Gesundheitsminister wurde.“
Zur Wahrheit gehöre auch, dass die Deutsche Krankenhausgesellschaft an den Reformideen aktiv mitgewirkt habe. Eine Reform sei dringend angesagt, um aus der Defizitsituation herauszukommen, denn mit dem „Diagnosebezogenen Fsllsystem“ bleiben die Kliniken unterfinanziert, betonte Nelius.
„Uns fehlen auch die maximal möglichen Zuschüsse des Landes bei den Baumaßnahmen, besonders in Zeiten der enormen Preissteigerungen. Und wo Bundeszuschüsse über das Land abgerechnet werden, sollte dies so zügig wie möglich geschehen.
„Wir brauchen sowohl die Bundes- als auch die Landespolitik, die sich flächendeckend um die Verbesserung der Strukturen kümmern. Daher ist der sachliche Dialog auch in die Öffentlichkeit hinein wichtiger als Spekulationen zu nähren,“ schloss Heide Lochmann diesen Tagesordnungspunkt, mit dem Verweis, dass die Kliniken weiterhin ihre selbst gestellten Hausaufgaben gut meistern.
