Streifenwagen bei Verfolgungsfahrt verunglückt
Neckarmühlbach/Bad Rappenau. (ots) Innerhalb von weniger als 48 Stunden lieferte sich ein 40-Jähriger am Donnerstagnachmittag in Haßmersheim die zweite Verfolgungsfahrt mit der Polizei.
Der Mann war gegen 13 Uhr mit seinem Mercedes im Gaugweg unterwegs und bog nach rechts auf die Kreisstraße 3947 in Richtung Siegelsbach ab. Unmittelbar nach dem Abbiegen nahm er vermutlich eine bereits auf der K3947 fahrende Polizeistreife wahr und beschleunigte daraufhin sein Fahrzeug deutlich.
Als der Mann dann in einer Rechtskurve einen Pkw überholte und seine Geschwindigkeit weiter erhöhte, entschieden sich die Beamten zu einer Kontrolle des Verkehrsteilnehmers, weshalb sie Blaulicht und Einsatzhorn aktivierten und die Verfolgung aufnahmen.
Ohne den Anhaltezeichen der Beamten Folge zu leisten, setzte der 40-Jährige seine Fahrt in Richtung Siegelsbach fort und überholte in der 70er Zone bei der Einmündung zum “Fünf Mühlental” zwei weitere Pkw auf gefährliche Weise.
Im weiteren Verlauf wurden durch den Mercedes-Fahrer zwei weitere Verkehrsteilnehmer in einer Linkskurve kurz vor dem Ende des Waldes überholt. Auch hierbei konnte er möglichen Gegenverkehr nicht sehen. Glücklicherweise kam bei allen Überholmanövern niemand entgegen.
Die Überholten mussten ihre Fahrzeuge allerding abbremsen, um dem Flüchtenden ein Einscheren zu ermöglichen. An der Einmündung zur Landesstraße 530 bog der Mann dann nach links in Richtung Siegelsbach ab und setzte seine Flucht in Richtung Bad Rappenau fort.
Kurz vor der Ortseinfahrt kollidierte der Streifenwagen mit einem vorausfahrenden Audi eines 74-Jährigen, welcher zuvor ordnungsgemäß, aufgrund des wahrgenommenen Martinshorns, sein Tempo verringert hatte und in den Feldweg zum Waldsee ausweichen wollte. Vermutlich nahm der Beamte den Gegenverkehr zu spät wahr, weshalb er den Zusammenstoß mit dem Audi trotz eingeleiteter Vollbremsung nicht mehr verhindern konnte.
Der Streifenwagen war nach der Kollision nicht mehr fahrbereit, weshalb die Verfolgung des Mercedes abgebrochen werden musste. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von circa 17.000 Euro. Verletzt wurde niemand. Im Rahmen der daraufhin eingeleiteten Fahndung konnte der 38-Jährige an seiner Arbeitsstelle in Neckarsulm angetroffen werden. Während den dort durchgeführten strafprozessualen Maßnahmen fanden die Beamten Betäubungsmittel bei dem Mann.
Außerdem zeigte er Anzeichen für eine akute Betäubungsmittelbeeinflussung, weshalb er die Polizisten in ein Krankenhaus begleiten und eine Blutprobe abgeben musste. In der Zwischenzeit hatte sich herausgestellt, dass der Mercedes-Fahrer bereits am frühen Morgen des Vortags unter Alkohol- und Drogeneinfluss vor der Polizei geflüchtet war (NZ berichtete).
Seine Fahrerlaubnis hatte er bereits vor einiger Zeit abgeben müssen. Das Fahrzeug wurde auf richterliche Anordnung beschlagnahmt. Er muss nun erneut mit mehreren Anzeigen rechnen. Die Polizei Mosbach sucht nach den beiden Verfolgungsfahrten nun Zeugen und mögliche Geschädigte der Fahrmanöver des Mercedes-Fahrers und bittet diese, sich unter der Telefonnummer 06261 8090 beim Polizeirevier Mosbach zu melden.