Oberbürgermeister Julian Stipp war bei der SPD-Kreistagsfraktion zu Gast. (Archivbild: pm)
Lohrbach. (pm) Im Mittelpunkt der Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion in Lohrbach, zu der Heide Lochmann die Fraktionsmitglieder und als Gast auch Oberbürgermeister Julian Stipp begrüßte, wurde über die Entwicklungschancen des Kreises, auch mit Blick auf den Prognos Zukunftsatlas, diskutiert.
„Es geht dabei nicht darum, die Erhebung zu kritisieren, sondern konkret zu überlegen, wo wir besser werden können und müssen“, so Dr. Dorothee Schlegel. Der Landkreis hat seine Stärken, die auch in der Vielfalt dessen liegen, was der Kreis zu bieten hat, war sich die Fraktion einig.
„An manchen Stellen gibt es“, betonte Karlheinz Graner, „Lücken, die es zu schließen gilt, zum Beispiel im Bereich der ÖPNV-Anbindungen und der Ertüchtigung manch stillgelegter Strecken.“
Der Erhalt und eine Weiterentwicklung der bestehenden Einrichtungen wie Kliniken, AWN und KWIN seien wichtige Ziele. Notwendig seien auch das aktive Angehen der aktuellen Zukunftsthemen wie Klimawandel, Digitalisierung und Wohnungsmarkt ebenso wie die schulische und berufliche Ausbildungssituation im Kreis.
„Es genügt jedoch nicht nur punktuell auf Dachbegrünung oder das ein oder andere Windrad zu setzen, wenn es um den Klimawandel geht, es müssen auch Formen der Mobilität, in der der private PKW weiterhin eine Rolle spielt wie Mitfahr- und Carsharingoptionen zunehmend mehr Raum einnehmen“, brachte Jürgen Mellinger ein. „Wir brauchen Visionen und die Ideen der Menschen aus unserem Landkreis, um über die einzelnen Kommunen hinaus den nunmehr 50 Jahre alt gewordenen Landkreis auch als Lebensort noch attraktiver zu machen“, wurde in Anlehnung an Helmut Schmidt formuliert.
„Was kennzeichnet unseren Kreis, was verbindet ihn in besonderem Maße und was kann eine Zielvorstellung für das nächste Jahrzehnt sein?“, stellte Julian Stipp in den Raum.
Einig war man sich, dass nicht alles neu erfunden werden müsse. Vieles liege schon vor, oder sei in der Entwicklung, wie der Ausbau von Radschnellwegen, die Weiterentwicklung der DHBW, die Steigerung der touristischen Angebote und des Erlebnischarakters der Kreiskommunen.
Wichtig seien Überlegungen und Konzepte zum Wohnungsmarkt. „Letzteres betrifft den Kreis insbesondere bei den Schwächeren in unserem Landkreis“, so Gabriele Teichmann, „für sie müssen wir im Kreishaushalt Mittel bereit stellen.“ Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt ergänzte Ralf Schnörr, dass auch an Azubis zu denken sei, die auf eigenen Füßen stehen wollen, aber nicht immer ganz einfach in der Nähe eines Arbeitgebers eine Wohnmöglichkeit finden.
„Gemeinsam erstellte Wohnprojekte könnten die Fachkräftesuche erleichtern. Der Verbleib in unserer Region würde attraktiver, wenn wir Menschen eine gute Unterstützung sowohl bei der Wohnungssuche als auch bei der Verkehrsanbindung bieten, wie es nun durch die Mitfahrzentrale geschieht“, sind die Sozialdemokraten überzeugt.
„Der Einsatz für unseren Kreis ist und bleibt uns ein großes Anliegen“, fasste Heide Lochmann die Diskussion zusammen und dankte für den regen Austausch und die Anregungen für die positive Weiterentwicklung der Einrichtungen des Neckar-Odenwald-Kreises.