
(Archivbild: pm)
Buchen/Mosbach. (pm) Die Diskussion um die Reform des Gesundheitssystems nimmt Fahrt auf. Die Senioren-Union im Neckar-Odenwald-Kreis warnt eindringlich vor den negativen Folgen einer Schließung von Krankenhäusern auf dem Land.
«Eine Reform darf nicht zulasten der älteren Generation gehen», betont der Kreisvorsitzende Dr. Alexander Ganter. «Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das für alle Generationen funktioniert und die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum garantiert.»
Die Schließung der Kreiskrankenhäuser in Buchen und Mosbach hätte gravierende Folgen, so Ganter weiter. Ohne Zugang zu einem PKW seien viele ältere Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, die jedoch in zahlreichen Gemeinden nur eingeschränkt verfügbar sind. Hierdurch würde die ohnehin schon bestehende soziale Ungleichheit weiter verschärft, befürchtet Dr. Alexander Ganter.
«Die ländlichen Regionen dürfen durch solche Maßnahmen nicht noch weiter abgehängt werden», warnt Ariane Spitzer. Ein weiteres Ausdünnen des medizinischen Versorgungsangebots, das bei den Hausarztpraxen schon deutlich zu spüren sei, würde diese Entwicklung nur noch verstärken, drückt Spitzer ihre Sorge aus. Die von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) angekündigte Schließung der Notfallpraxen (NZ berichtete) treffe vor allem die Menschen auf dem Land, kritisiert Spitzer.
Die Senioren-Union des Neckar-Odenwald-Kreises fordere daher Reformen, die den besonderen Bedürfnissen der Bürger des ländlichen Raums Rechnung tragen und die medizinische Versorgung älterer Menschen sichert. «Wir brauchen Lösungen, um die Effizienz der Krankenhäuser zu steigern, ohne ganze Regionen von der Grundversorgung abzuschneiden», so Dr. Alexander Ganter und Ariane Spitzer.