Lösungen für den Wohnraummangel im Fokus

Lösungen für den Wohnraummangel im Fokus
Lösungen für den Wohnraummangel im Fokus

(Foto: pm)

Bundesbauministerin Geywitz in Walldürn:

Walldürn. (pm) Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, besuchte das Haus der Offenen Tür in Walldürn, um mit Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle Herausforderungen im Wohnungsbau zu sprechen. Bürgermeister Meikel Dörr begrüßte die Gäste und dankte der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden für ihr Kommen. Er betonte, dass das Thema Bauen und Wohnen auch für die Kommunalpolitik von zentraler Bedeutung sei.

Vor Beginn der Diskussion trugen sich Klara Geywitz und SPD-Bundestagskandidat Philipp Hensinger in das Goldene Buch der Stadt Walldürn ein.

Wege zu bezahlbarem Wohnraum

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie bezahlbarer Wohnraum schneller geschaffen werden kann. Geywitz machte deutlich, dass es nicht ausreiche, neue Bauflächen auszuweisen. Vielmehr müsse bestehender Wohnraum besser genutzt und Bauprozesse effizienter gestaltet werden. Sie erinnerte daran, dass in den 1970er Jahren bis zu 700.000 Wohnungen jährlich gebaut wurden – eine Zahl, die heute kaum erreichbar scheint. „Wir müssen dringend Wege finden, um schneller und günstiger zu bauen“, forderte sie.

Neubau oder Reaktivierung bestehender Wohnflächen?

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Abwägung zwischen Neubauten und der besseren Nutzung bereits vorhandener Wohnflächen. Landrat Dr. Achim Brötel brachte die ungenutzten Einliegerwohnungen in Einfamilienhäusern zur Sprache. Steuerliche Anreize oder Änderungen im Mietrecht könnten Eigentümer motivieren, diese Räume als Wohnraum bereitzustellen.

Bürokratische Hürden und hohe Baunebenkosten

Architektin Ramona Paar kritisierte die komplizierten Genehmigungsverfahren, die viele Bauprojekte erschweren. „Die Bürokratie ist eine der größten Hürden im Wohnungsbau“, erklärte sie. Geywitz bestätigte, dass die Bundesregierung daran arbeite, Planungsprozesse zu digitalisieren und zu beschleunigen.

Auch die hohen Baunebenkosten wurden kritisch hinterfragt. Eine Entlastung in diesem Bereich könnte den Wohnungsbau attraktiver machen.

Wohnraum für junge Menschen

Besonders für Studierende und Auszubildende ist bezahlbarer Wohnraum in zentralen Lagen knapp. Philipp Hensinger betonte, dass statt neuer Wohngebiete auf der grünen Wiese besser bestehende Flächen umgewandelt werden sollten.

Geywitz stellte ein neues Förderprogramm vor, das Kommunen unterstützen soll, gezielt Wohnraum für junge Menschen zu schaffen. „Es ist wichtig, dass wir wieder verstärkt in sozialen Wohnungsbau investieren“, betonte sie. Gleichzeitig forderte sie Städte und Gemeinden auf, eigene Initiativen zu ergreifen. „Der Bund kann den Rahmen setzen, aber die Kommunen müssen aktiv werden.“

Dank und Abschluss

Zum Abschluss der Veranstaltung ergriff Ralf Beyersdorfer, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, das Wort. Er bedankte sich bei den zahlreichen Gästen, darunter Bürgermeister Meikel Dörr, Landrat Dr. Achim Brötel, dessen Amtskollege aus dem Main-Tauber-Kreis Christoph Schauder, Mosbachs Oberbürgermeister Julian Stipp sowie der ehemalige Landtagsabgeordnete Georg Nelius.

Besonders erfreut zeigte sich Beyersdorfer über den Besuch von Klara Geywitz: „Wir sind stolz, dass wir heute so prominenten Besuch in Walldürn begrüßen durften. Klara Geywitz hat nicht nur mit ihrem Fachwissen überzeugt, sondern auch mit ihrer Nahbarkeit und Bodenständigkeit.“ Als Zeichen der Verbundenheit zur Region überreichte er der Ministerin eine Tasche mit regionalen Spezialitäten.

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