
(Foto: Liane Merkle)
Moderne Geburtstagsgrüße für einen besonderen Geistlichen
Seckach/Klinge. (lm) Da es seine Gesundheit nicht erlaubt, zahlreiche Besucher in Überlingen am Bodensee zu empfangen, erreicht Pfarrer Herbert Duffner die Glückwünsche zu seinem 95. Geburtstag, den er am Samstag, den 22. Februar feierte, auf moderne Weise: per Internetschaltung aus Seckach und dem Kinderdorf Klinge.
Ein Leben im Dienst der Gemeinschaft
Der Geistliche Rat und Ehrenbürger der Gemeinde Seckach war über drei Jahrzehnte lang Dorfleiter und Vorstandsvorsitzender des Kinder- und Jugenddorfs Klinge. Zudem gründete er die Bibliothek des Judentums in Buchen und initiierte die bis heute erscheinende Klinge-Zeitung. Sein Wirken hinterließ nachhaltige Spuren, und viele ehemalige Bewohner und Mitarbeiter verbinden seine Zeit als Dorfleiter mit wertvollen Erinnerungen.
Virtuelle Gratulanten aus Seckach und Buchen
Zu den Gratulanten, die sich vor dem Bildschirm versammelten, gehörten Bürgermeister Thomas Ludwig, der aktuelle Dorfleiter Alexander Gerstlauer, Hermann Schmerbeck als Vorsitzender der Stiftung Bücherei des Judentums, Dr. Georg Kormann und Buchens Stadtarchivar Tobias Kohler.
Aufbauarbeit und prägende Veränderungen
Unter Pfarrer Duffners Leitung erlebte das Kinder- und Jugenddorf Klinge eine immense Aufbauphase mit wichtigen Konsolidierungen und zahlreichen baulichen Maßnahmen. Sein theologisches Interesse, insbesondere an Martin Buber, spiegelte sich in seiner Arbeit und in der Philosophie der Klinge wider: „Ein Ort zum Leben – ein Ort der Begegnung“.
Während seiner Amtszeit entstanden zahlreiche Kunstwerke, ein umfangreiches Spielgelände und die Pfarrgemeinde in der Klinge. Von 1969 bis 2000 lebte er in Seckach, war 29 Jahre Dorfleiter des Kinder- und Jugenddorfs und 31 Jahre Seelsorger der Pfarrkurie St. Bernhard.
Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Integration
Wie bereits Gründer Heinrich Magnani pflegte auch Duffner eine enge Verbindung zwischen der Gemeinde Seckach und der Klinge. Dies zeigte sich nicht nur in Festen und Veranstaltungen, sondern vor allem in den gelebten Werten wie Vertrauen, Achtung und Verständnis.
Sein Engagement ging über die Klinge hinaus: Er setzte sich für die Aufnahme von Boat-People aus Vietnam, Kindern aus Eritrea und Flüchtlingen ein. Damit trug er maßgeblich zur positiven Entwicklung des Gemeinwesens in Seckach bei.
Dankbarkeit für ein außergewöhnliches Lebenswerk
Die Seelsorgeeinheit Adelsheim-Seckach-Osterburken würdigt Pfarrer Duffner als einen Geistlichen, für den trotz seines immensen Arbeitspensums das Gebet stets eine zentrale Rolle spielte. Auch Kreistag und Landratsamt schätzen sein Wirken – insbesondere seinen Einsatz für die Stiftung „Judentum-Buchen“ mit Bücherei im Beguinen-Klösterle – sowie seine konstruktive Zusammenarbeit über viele Jahre hinweg.
Mit großer Anerkennung für sein Lebenswerk wünschen ihm alle Beteiligten noch viele glückliche und vor allem gesunde Jahre in seinem neuen Heimatort. Diesen Glückwünschen schließt sich unsere Redaktion nachträglich herzlich an.