„Vertrau den neuen Wegen“

„Vertrau den neuen Wegen“
„Vertrau den neuen Wegen“

(Foto: Liane Merkle)
Seckach. (lm) „Vertrau den neuen Wegen“ war das Motto der Gemeindeversammlung, die das Gemeindeteam „St. Sebastian Seckach“ zusammen mit einem Wortgottesdienst zur Wertschätzung aller kirchlichen „Teamplayer“ einberufen hatte.

Gemäß dem Motto hatte das innovative Team im Altarraum einen Weg aufgebaut, der sich nach und nach mit den lebendigen Bausteinen der Seelsorgeeinheit Adelsheim-Osterburken-Seckach füllte. Und vertrauensvoll hofft dieses Team mit den Sprechern Alexander Biermayer und Barbara Schmitt sowie Kirstin Frank, Simone Friedle, Ursula Malcher, Angela Philipp, Claudia Wachter und Mesnerin Mechthild Schindler, dass man entsprechend Zuwachs erhält für die neue Pfarrei Bauland-Odenwald (Seckach, Adelsheim, Osterburken, Mudau, Buchen, Walldürn) in der laufenden Kirchenentwicklung 2030.

Doch zunächst dankte das Team in der leider nur mäßig gut besuchten Kirche St. Sebastian den vielen Mitwirkenden im Kirchenjahr und benannte als lebendige Steine mit einem „Vergelt’s Gott“ dankbar die Freiwillige Feuerwehr Seckach, Musikverein Seckach, Kindergarten St. Franziskus mit seinem Förderverein, Kindergottesdienst-Vorbereitungsteam, die Frauen der kfd, Singkreis, Büchereiteam, Sternsinger mit Betreuern, Erstkommunionkinder mit Eltern, Ministranten, Mesnerin Mechthild Schindler, Wortgottesdienstleiter, Lektoren, Kommunionhelfer, Männerbibelkreis, Vorbeterinnen und Livestream-Manager Stephan Kraus sowie neben Hausmeister, Besuchsdienst und Pfarrgemeinderat viele weitere Helfer, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung der verschiedenen Feste und Arbeiten einbringen.

Krönung dieses wertschätzenden und kurzweiligen Wortgottesdienst unter musikalischer Begleitung des Singkreises war die Würdigung von Pfarrsekretärin Gabriele Haas, die seit 40 Jahren als verlässliche und freundliche Ansprechpartnerin und Organisatorin des Seckacher Pfarrbüros gilt, mit Urkunde und Blumenpräsent bevor Barbara Schmitt als Einstieg in die Gemeindeversammlung zunächst die bürokratischen Hürden erläuterte, die den schon lange geplanten Anbau des Gemeindesaals verzögern, der nun hoffentlich noch in diesem Jahr beginnen soll.

Weniger positiv stimmten die anschließenden Erläuterungen von Dr. Rainer Gehrig als Leiter der Diözesanstelle Odenwald-Tauber zur Kirchenentwicklung 2030, obwohl er sich die größte Mühe gab, diese in ein positives Licht zu rücken.

Sein Appell: „Es braucht Mut, zu experimentieren, gemeinsam neue Wege zu suchen, die allen gerecht werden“. Man sei in der gesamten Erzdiözese schon einige Jahre mit dem Thema unterwegs in der Vorbereitung zu dem Prozess „wie können wir heute unseren katholischen Glauben leben?“. Ein gute Antwort soll bis 2030 gefunden sein.

Denn die Kirche sei ebenso von Veränderungen betroffen wie das Leben jedes Einzelnen und man lerne immer, irgendwie damit umzugehen. Gehrig nannte es „kreative Konfrontation“. Doch in der heutigen Zeit des Internets werden die Entfernungen innerhalb der neuen Pfarrei Bauland-Odenwald kein Problem mehr sein.

Dennoch stellt sich die Frage „was muss die Kirche tun, damit sie bei den Menschen ankommt?“ Nach Aussage des Diözesan-Vertreters werden dazu Menschen gesucht, die den Mut aufbringen, diese Frage zu diskutieren und entsprechend zu handeln. „Damit Kirche vor Ort lebendig weiterlebt, braucht es viele „Steine“, die sich in das Gebilde Kirche einbringen und zwar selbstständig gemäß der Bedürfnisse vor Ort. Doch die Unterstützung „von oben“ geht drastisch zurück – personell und finanziell.

Hinzu kommt die Frage, was mit den Kirchengebäuden künftig passiert, genauer, was man noch braucht. Auf jeden Fall soll die Verwaltung allgemein professionalisiert werden, damit sich die Gemeindeteams nicht mehr um die Gebäude kümmern müssen. Sie sollen mit einem eigenen kleinen Budget ausgestattet werden und künftig aus mindestens drei Personen bestehen, die vom Pfarreirat berufen werden und längstens bis sechs Monate nach der konstituierenden Sitzung des neuen Pfarreirates bestehen.

Die Teams können jederzeit Personen zur Mitarbeit bei den vielfältigen Aufgaben hinzuziehen. Im Detail wurde die neue Pfarreisatzung betreffend Gemeindeteam und Gemeindeversammlung von der Erzdiözese Freiburg bereits veröffentlicht und steht zur Ansicht unter www.kirchenentwicklung2030.de bereit.

Die Vorstellung von Dr. Gehrig löste in der Gemeindeversammlung eine rege Diskussion aus, die beim anschließenden gemütlichen Beisammensein noch lebendig weitergeführt wurde.

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