
Kläranlage Seckach. (Foto: Liane Merkle)
Seckach trockengefallen – Ursachen und Maßnahmen
Seckach(pm) Nachdem sich die Seckach im Bereich der Industriestraße unerwartet ins Erdreich zurückgezogen hatte, berichtete Roland Bangert im Gemeinderat über den aktuellen Stand. Bereits seit 2020 waren Schäden am Hochwasserschutzdamm bekannt, die durch geologische Gutachten untersucht wurden.
Das ehemalige Gipsbergwerk gilt nicht als Verursacher. Allerdings zeigte sich, dass der Damm bei einem 100-jährigen Hochwasser nicht mehr ausreichend Schutz bietet. Erste Sicherungsmaßnahmen wie die Verbreiterung des Damms und Reinigungen des Mischwasserkanals wurden bereits umgesetzt.
Als im August 2025 kein Wasser mehr in der Seckach festgestellt wurde, reagierte die Verwaltung sofort mit Provisorien. Mittlerweile wird das Bachwasser über eine Rohrleitung an der Schadstelle vorbeigeleitet. Da der Untergrund nicht tragfähig ist, muss der Mischwasserkanal dauerhaft umgeleitet werden. Eine Ausschreibung wird derzeit vorbereitet.
Auch die Sicherung der Uferböschungen und die Wiederherstellung der ursprünglichen Gewässersohle sind erforderlich. Die Kosten sind noch offen, bislang wurden rund 120.600 Euro investiert.
Kläranlage Seckach: Betrieb bis 2042 gesichert
Auf Basis eines Strukturgutachtens wurde die wasserrechtliche Erlaubnis für den Betrieb der Kläranlage bis 2042 verlängert. Neben bereits umgesetzten Maßnahmen wie der Phosphor-Elimination werden weitere Bauarbeiten nötig. Für die Planung mit geschätzten Kosten von 1,1 Mio. Euro wurde das Büro SAG Ingenieure aus Ulm beauftragt.
Oberflächenwasserprobleme in Großeicholzheim
Seit Jahrzehnten bestehen in der Bannholzstraße Probleme mit Oberflächenwasser. Eine neue Lösung sieht nun ein Trennsystem aus Oberflächen- und Schmutzwasserkanal vor. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,47 Mio. Euro brutto. Der Bau könnte ab Ende 2026 starten, Fördermittel in Höhe von rund 835.000 Euro werden erwartet.
Jagdgenossenschaft: Neuverpachtung steht an
Die Jagdpachtverträge für alle sieben Jagdreviere laufen Ende März 2026 aus. Daher wird die Jagdgenossenschaftsversammlung auf den 5. November 2025 einberufen. Bürgermeister Thomas Ludwig wird die Versammlung leiten, begleitet von fachlicher Beratung und einer Schriftführung aus der Verwaltung. Der vorgelegte Satzungsentwurf soll beschlossen werden.
Stromkonzessionsvertrag wird angepasst
Der Gemeinderat kündigte den bestehenden Vertrag mit der Netze BW GmbH vorzeitig zum 31. Dezember 2028. Damit soll ein Gleichlauf mit den benachbarten RIO-Kommunen erreicht werden.
Jahresabschluss 2023 der Wasserversorgung
Der Eigenbetrieb „Wasserversorgung Seckach“ schloss 2023 mit einer Bilanzsumme von 3,14 Mio. Euro ab. Der Jahresfehlbetrag von 2.030 Euro wurde mit dem Gewinnvortrag verrechnet. Die Betriebsleitung erhielt Entlastung.
Bürgerfragestunde: Trinkwasserqualität im Fokus
Bürger Karlheinz Mertl bat um eine verbraucherfreundlichere Wasserzusammensetzung. Dies sei aufgrund gestiegener Bodenseewasserpreise und rechtlicher Vorgaben nicht möglich. Der neue Härtegrad des Wassers wird nach dem Zusammenschluss zeitnah bekanntgegeben.