Spatenstich nach acht Jahren

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(Foto: Liane Merkle)

Größtes Projekt der Baulandgemeinde

Seckach. (lm) „Hurra, hurra, der Spatenstich ist wunderbar, jetzt wird es wirklich wahr!“ schallte es fröhlich über die Schulstraßenwendeplatte, als die Kinder des katholischen Kindergartens „St. Franziskus“ mit Schaufeln und Schäufelchen zum symbolischen Spatenstich für ihren neuen Kindergarten antraten. Die Begeisterung der Kinder war groß – schließlich hatten sie ebenso wie die Gemeinde lange auf diesen Moment gewartet.

Feierlicher Auftakt bei Sonnenschein

Obwohl die Erdarbeiten der Firma Haupt Erdbau bereits vor zweieinhalb Wochen begonnen hatten, war der offizielle Startschuss nun Anlass für eine fröhliche Feier. Pünktlich zum Eintreffen der Kinderschar mit ihren Erzieherinnen, angeführt von Einrichtungsleiterin Monika Hoffert, verzogen sich Regen und Wind, und die Sonne tauchte die Baustelle in freundliches Licht.

Unter den Ehrengästen waren Architekt Nico Hofmann, Sandro Frank vom Ingenieurbüro Sack & Partner, Vertreter der Firmen Haupt und Demirbas, Pfarrer Frederik Reith sowie Bürgermeister Thomas Ludwig mit Amtsleitern, Ortsvorstehern und Gemeinderäten. Während die Kinder am Vormittag mit eigens gebackenen Lebkuchen feierten, trafen sich die Erwachsenen am Nachmittag zu einer gemütlichen Runde bei „Da Maria“.

Acht Jahre Planung bis zum Spatenstich

Bürgermeister Ludwig erinnerte an den langen Weg bis zum Baubeginn: Rund acht Jahre waren seit den ersten Beschlüssen vergangen. „Wir bauen hier nicht nur ein Haus, sondern die Zukunft der Kinder künftiger Generationen“, betonte er. Der 66 Jahre alte Kindergarten „St. Franziskus“ sei längst an seine Grenzen gestoßen, nicht nur räumlich, sondern auch baulich. Schon seit 2017 sei klar gewesen, dass ein Neubau unvermeidbar war.

Im Juli 2017 beschloss der Gemeinderat den Neubau mit acht Gruppen, im Oktober fiel die Standortentscheidung zugunsten des Areals neben der Seckachtalschule. Damit könne man künftig Bildung und Betreuung an einem Ort bündeln und zugleich die Verkehrssituation verbessern, so Ludwig.

Vom Architektenwettbewerb zur kostengünstigen Lösung

Ein europaweiter Architektenwettbewerb brachte 2019 das Büro Christoph Simon aus Stuttgart als Sieger hervor. Doch die kalkulierten Baukosten von 11,4 Millionen Euro überstiegen die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde deutlich. Nach intensiven Beratungen entschied man sich für eine Neuplanung: Der Bau wurde in zwei Abschnitte unterteilt und auf sechs Gruppen reduziert. Zudem fiel die Wahl auf eine modulare Holzbauweise, die Kosten einsparen sollte.

Die Planungsarbeiten übernahm das Architekturbüro Nico Hofmann aus Eberstadt, die technische Erschließung das Ingenieurbüro Sack & Partner aus Adelsheim. Trotz ausbleibender Fachförderungen konnte sich Seckach über eine Investitionshilfe von 2,2 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsstock sowie eine kleinere Förderung der KfW für klimafreundliches Bauen freuen.

Größtes Projekt der Gemeinde Seckach

Mit geschätzten Gesamtkosten von 10,2 Millionen Euro und einem Eigenanteil von rund 7,6 Millionen Euro ist der Neubau laut Bürgermeister Ludwig „die größte Einzelmaßnahme in der Geschichte der Gemeinde Seckach“. Im Juli 2025 wurden die Bauaufträge an die jeweils günstigsten Bieter vergeben: Die Firma Demirbas aus Haßmersheim übernahm die äußere Erschließung, die Firma Albert Haupt aus Iphofen den Tiefbau.

Den Hochbau in Holzständerbauweise führt die Firma Wilhelm Nusser aus Winnenden als Generalunternehmer aus. Der Aufbau der Module hat bereits begonnen. Wenn alles planmäßig verläuft, soll der Kindergarten Ende 2026 bezugsfertig sein, die Außenanlage bis Sommer 2027 abgeschlossen. Die Einweihung soll im Rahmen des 35. Seckacher Straßenfestes gefeiert werden.

Ein Ort voller Leben und Zukunft

Zum Abschluss betonten Architekt Nico Hofmann, Bauunternehmerin Haupt und Pfarrer Reith die besondere Bedeutung des Projekts. „Hier entsteht ein Ort, der mehr ist als ein funktionierender Kindergarten – ein Ort voller Leben, voller Träume, voller Chancen, voller Hoffnung und vor allem voller Zukunft“, so Pfarrer Reith.

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