Bereitmachen zur Nestkontrolle

Bereitmachen zur Nestkontrolle
Bereitmachen zur Nestkontrolle

Die Störche umsorgen den Nachwuchs. (Foto: pm)

Junge Störche im Zoo Heidelberg erhalten Erkennungsringe

Heidelberg. (pm) Ausreichend Futter aus der Umgebung und die Möglichkeit, den eigenen Nachwuchs ungestört großziehen zu können. Im Zoo Heidelberg sind die Bedingungen ideal. Deshalb kehren die Weißstörche jedes Jahr im Frühjahr dorthin zurück.

Inzwischen sind in vielen Nestern bereits ein oder mehrere Küken geschlüpft, die von den Eltern gut umsorgt werden. Vergangene Woche wurden die ersten Jungstörche beringt. Durch diese individuellen Erkennungsringe werden Informationen gesammelt, die für den Schutz der Störche wichtig sind.

Der Arbeitsplatz vom Storchenbeauftragten der Region, Helmut Stein, liegt in luftiger Höhe. Mit dem Hubsteiger geht es hoch hinaus, direkt an die Storchennester heran. Oben angekommen, nähert sich Herr Stein mit langsamen, ruhigen Bewegungen den Küken. Während die Eltern das Geschehen etwas skeptisch und mit Abstand aus der Luft beobachten, drücken sich die Küken tief in das Nest.

Damit die Kleinen möglichst ruhig bleiben, deckt Herr Stein ihre Köpfe mit einem dunklen Tuch ab. Ganz behutsam bringt er nun die Erkennungsringe am Bein der jungen Störche an. Sorgsam werden sie „angeclipst“ – für die Störche eine komplett schmerzfreie Prozedur.

Gleichzeitig kann bei dieser Aktion die Anzahl der jungen Störche erfasst und per Sichtkontrolle der Gesundheitszustand des Nachwuchses beurteilt werden. Trotz des Starkregens in den vergangenen Tagen sind die Jungstörche in gutem Gesundheits- und Ernährungszustand.

Das Beringen ist eine wissenschaftlich wichtige und etablierte Vorgehensweise, um verlässliche Daten zu sammeln. Diese können anschließend zum Beispiel für den Schutz der Storchenpopulation genutzt werden.

Anhand der Nummer auf dem Erkennungsring lassen sich die Störche eindeutig identifizieren. Durch Sichtungen erhalten Vogelkundler auf diesem Weg Informationen über die Lebensweise oder die jeweils bevorzugten Flugrouten eines jeden Vogels.

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Zudem lässt sich herausfinden, welche Brutplätze die Störche gerne anfliegen. Für diese Areale können dann Schutzmaßnahmen entwickelt werden, um den Störchen – wie hier im Zoo Heidelberg – einen geschützten Ort für die Jungvogelaufzucht zu bieten.

Übrigens: Jeder kann bei der Sichtung der Störche in der Region mitmachen und abgelesene Ringnummern bei Euring.org melden. Beim nächsten Spaziergang über die Felder einfach ein Fernglas und etwas Geduld mitbringen.

„Die in den 70er-Jahren fast erloschene Weißstorch-Population in Baden-Württemberg hat sich wieder sehr gut erholt. Dass wir im Zoo Heidelberg mittlerweile eine Brutkolonie mit fast 40 Nestern haben, macht uns stolz und zeigt, dass die vielfältigen Schutzmaßnahmen ihre Wirkung entfalten konnten“, erklärt Joshua Förg, Vogelkurator im Zoo Heidelberg.

Das Zoo-Team hofft, dass am Ende des Sommers möglichst viele junge Störche kräftig genug sind, um die Reise in die Winterquartiere anzutreten – und im nächsten Jahr den Weg in den Zoo Heidelberg finden, um ihre eigenen Jungen aufzuziehen.


Blick ins Storchennest über der Trampeltieranlage im Zoo Heidelberg: Der Jungstorch hat seinen schwarzen Erkennungsring erhalten. (Foto: pm)

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