Unser Bild zeigt die Aktion der Kolleginnen und Kollegen des Werkzeugbau Walldürn. (Foto: pm)
Rote Karte für den Arbeitgeber
Walldürn. (pm) Der Werkzeugbau in Walldürn gehört zur Automotive-Sparte Power Systems von Rheinmetall. Rheinmetall plant seine Automotive-Sparte Power Systems zu verkaufen. Dieser Bereich fertigt Teile für die kriselnde Autoindustrie und gehört nicht mehr zum Kerngeschäft des Dax-Konzerns. Rheinmetall möchte sich auf das profitable und aktuell stark wachsende Rüstungsgeschäft konzentrieren und das sogenannte zivile Geschäft abstoßen.
Erst vor vier Jahren stand der Werkzeugbau Walldürn vor dem Aus. In konstruktiven Verhandlungen ist es der IG Metall Tauberbischofsheim damals gelungen, den Standort und damit die ca. 50 Arbeitsplätze zu halten. Und jetzt steht der Standort zusammen mit einer ganzen Sparte wieder auf dem Prüfstand.
Für die Beschäftigten bedeutet ein Verkauf deshalb große Unsicherheiten für ihre Zukunft, ihren Arbeitsplatz und ihre Arbeitsbedingungen. Denn bislang gibt es noch keine Zusage des Unternehmens, die bestehenden tariflichen Leistungen und Rechte beim Verkauf zu garantieren.
Von einem möglichen Verkauf wären Standorte in Papenburg, St. Leon-Rot, Neckarsulm, Langenhagen, Neuenstadt, Hartha, Walldürn und Neuss und fast 8.000 Beschäftigte betroffen. Die IG Metall sieht dieses Vorgehen sehr kritisch und fordert von der Unternehmensleitung Sicherheit und gute Arbeitsbedingungen durch einen Überleitungstarifvertrag sowie den Erhalt der Mitbestimmung und aller tariflichen Leistungen – unabhängig vom Käufer.
Dieser Tage fanden sich die Beschäftigten in Walldürn zu einer aktiven Mittagspause zusammen und diskutierten die Situation. Sie zeigten aber auch dem Arbeitgeber die „rote Karte“ und demonstrierten solidarisch mit allen anderen betroffenen Standorten zum gleichen Zeitpunkt für ihre Arbeitsplätze.
Gianluca Manzi, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Tauberbischofsheim machte deutlich: „Wir akzeptieren keine Hinhaltetaktik. Die Beschäftigten brauchen klare Zusagen für ihre Zukunft und müssen wissen, wie es weitergeht. Denn: Die Zukunft braucht Menschen und die Menschen brauchen eine Zukunft. Wir lassen uns nicht verscherbeln! Und: Wir sind viele und werden immer mehr. Kein Verkauf auf unsere Kosten!“
