(Foto: LRA)
Neckar-Odenwald-Kreis/Main-Tauber-Kreis. (lra) Über 200 Landwirte folgten der Einladung zur Besichtigung eines Versuchsfeldes, die der Fachdienst Landwirtschaft des Neckar-Odenwald-Kreises gemeinsam mit dem Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises organisiert hatte. Ziel war Boxberg-Schwabhausen, wo sich eines von elf staatlichen Versuchsfeldern in Baden-Württemberg befindet. Auf den knapp 1000 Versuchsparzellen werden Getreide-, Raps-, Erbsen- und Maissorten angebaut und hinsichtlich ihrer Ertragsleistung miteinander verglichen. Aber nicht nur der Ertrag einer Sorte, sondern vor allem auch deren Gesundheit und Qualität sind entscheidend, ob sich in der Praxis eine neue Sorte auf den Betrieben etablieren kann. So werden regelmäßig und aufwändig der Gesundheitszustand, der eventuelle Befall mit Pilzkrankheiten oder mit anderen Schadorganismen erfasst. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Empfehlungen der Pflanzenproduktionsberater Uwe Helmich im Main-Tauber-Kreis und Bernhard Spies im Neckar-Odenwald-Kreis für die kommende Herbst- bzw. Frühjahrsaussaat den Landwirten gegenüber.
Diese neutrale Beratung ist den Landwirten sehr wichtig – das zeigten auch die hohen Teilnehmerzahlen bei den Führungen am Versuchsfeld, wo sie einzelne Sorten direkt vor Ort in Augenschein nehmen konnten. Die Drusch- und Qualitätsergebnisse der Versuchsfelder samt der daraus abgeleiteten Empfehlungen werden interessierten Landwirten auch im Rahmen einer eigenen Veranstaltung im September vorgestellt.
Aufgrund der derzeitigen Trockenheit wird in einigen Gebieten des Main-Tauber-Kreises bis zum Wochenende mit dem Drusch der ersten Wintergerste gerechnet. Auch im Neckar-Odenwald-Kreis werden bald die ersten Mähdrescher bei der Wintergerstenernte zu sehen sein. Aufgrund der fehlenden Niederschläge in den Monaten März und April und aufgrund der sommerlichen Temperaturen im Juni muss über alle Getreidearten hinweg mit Ertragsverlusten gerechnet werden. Die Bestände mit Wintergerste und Raps präsentieren sich derzeit noch am besten, da diese von guten Aussaatbedingungen im Herbst und den reichhaltigen Niederschlägen während der Wintermonate profitieren konnten.