(Foto: markusschochphoto.de)
Viel vorgenommen hatte sich der Triathlet Christian Trunk für die Ironman 70.3-Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende in Chattanooga, Tennessee (USA), doch am Ende belegte der Mudauer nach 1,9km Schwimmen, 90km auf dem Rad und einem abschließenden Halbmarathonlauf (21,1 km) nach 4:25,15 Stunden einen für ihn enttäuschenden 14. Platz seiner Alterklasse und stellt gleich nach dem Rennen fest, dass er aufgrund seiner noch jungen Ausdauer-Karriere über zu wenig Erfahrung verfügte und daher viel Lehrgeld bezahlt habe.
Auch die in allen Belangen verbesserten Leistungen konnten den 23-Jährigen nicht darüber hinweg trösten, dass er seine eigenen Erwartungen, die Platzierung betreffend, nicht erfüllte. Objektiv betrachtet, ist Trunks Zeit jedoch als hervorragend zu bewerten, gehörte er damit dich zu den 100 besten Teilnehmern.
Doch von Anfang an. Mit einem guten Gefühl und hohen Erwartungen war der Sportler in den Flieger in die USA gestiegen. Nach einigen Tagen der Akklimatisierung stand dann der Wettkampf an.
Das Schwimmen fand im Tennessee River statt, der zwar gestaut wurde, aber dennoch sehr viel Strömung hatte. “Er war auch sehr dreckig”, berichtete Trunk, weshalb man in Deutschland nie in solch einem Fluss schwimmen würde. Aufgrund der Strömung war das Schwimmen über 1.900m in 31,56 Minuten entsprechend langsam und kräftezehrend.
Nach dem Wechsel aufs Rad gelang es Christian Trunk nicht, seine “Kopf abzuschalten”. Er hatte zu viel Respekt und befürchtete zu schnell los zu fahren und am Ende der 90 Kilometer für ein zu hohes Tempo die Quittung präsentiert zu bekommen. Vor allem am Berg hatte Trunk nicht alles gegeben, um die vor ihm fahrende Gruppe zu erwischen. Auch wenn beim Triathlon das Windschattenfahren verboten ist, macht es doch einen Unterschied, gemeinsam und nicht alleine zu fahren. Trotzdem gelang Trunk auf der sehr schweren Stecke mit vielen Steigungen, insgesamt 1.100 Höhenmeter und schlechten Straßenverhältnissen mit von 2:22,36 Stunden eine hervorragende Zeit, mit der er sogar einige Profis in dieser Einzelwertung hinter sich ließ. Einzig die sehr schönen Ausblicke über Tennessee und Georgia entschädigten den Odenwälder für die Strapazen und die mitschwingende Enttäuschung. Lässt man Trunks Enttäuschung beiseite und wirft einen Blick auf die Ergebnisliste, dann ist er in der Einzeldisziplin Radfahren auf den 87. Rang gefahren. Noch beeindruckender wird Trunks Radzeit, wenn man berücksichtigt, dass 3.000 Teilnehmer am Start waren
“Als ich dann beim Laufen meine Platzierung erfahrenen habe, war die Luft völlig raus”, berichtet Trunk selbstkritisch. Die Halbmarathonstrecke mit 21,1 km wies 300 Höhenmeter auf. Ähnliche Streckenprofile kennt der Mudauer aus der Heimat, weshalb ihm der Lauf hätte liegen müssen. Allerdings konnte er sich nicht mehr motivieren, dennoch stand am Ende eine Laufzeit von sehr guten 1:24,57 Stunden in der Ergebnisliste.
“Das war nicht wirklich meiner Möglichkeiten entsprechend. Die Luft war raus, ich war demotiviert, aber das Tempo war eben ohne Motivation noch drin. Es klingt sehr hart, aber ich habe mir schlicht mehr erhofft und war dann nicht mehr bereit an meine Grenze zu gehen”, so ein enttäuschter Christian Trunk. Mit zwei, drei Minuten schneller wäre ein Platz in den Top 10 drin gewesen, aber so reichte es im Kopf nur zum 14. Platz. Allerdings waren es Weltmeisterschaften und die Platzierung trotz aller Enttäuschung nicht wirklich schlecht
Für Trunk heißt die Devise jetzt, aus diesem Rennen zu lernen und die Erfahrungen in die nächsten Wettbewerben mitzunehmen.