Bürgermeister Markus Haas (2.v.re.) und Norman Link (li.), Vorsitzender Uwe Bornmann (2.v.li.) und Geschäftsführer Martin Säurle (re.) weihen den Bikeparcours in Waldkatzenbach ein. (Foto: Hofherr)
Professioneller Bikepark-Designer am Werk – 45.000 Euro Zuschuss von der Europäischen Union – Touristische und sportliche Attraktion geschaffen
Waldkatzenbach. Mit vielen Ehrengästen und Mitgliedern des VfR Waldkatzenbach wurde heute, knapp ein Jahr nach dem ersten Spatenstich (wir berichteten) der neue Bikepark auf dem Sportgelände am Fuße des Katzenbuckels seiner Bestimmung übergeben.
Hierzu begrüßte Vereinsvorsitzender Uwe Bornmann neben Bürgermeister Markus Haas, den stellvertretenden Vorsitzenden des LEADER-Vereins Neckartal-Odenwald aktiv, Bürgermeister Norman Link (Neckargerach) und Geschäftsführer Martin Säurle sowie zahlreiche Vertreter aus Kreistag, Gemeinde- und Ortschaftsrat, Vertreter der örtlichen Vereine sowie befreundeter Radsportvereine. Ein besonderer Willkommensgruß ging an die Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und der Sponsoren sowie die vielen Vereinsmitgliedern, die in den vergangenen Wochen und Monaten unzählige Arbeitsstunden in den Bikepark investierten.
Konzipiert hat die Anlage Joscha Forstreuter, der hauptberuflich als Bikepark-Designer aktiv ist. Die Kosten beliefen sich auf knapp 80.000 Euro, wovon die Europäische Union (EU) im Rahmen des LEADER-Programms, insgesamt 45.000 Euro beisteuerte. Vonseiten der Gemeinde Waldbrunn, ohne deren Zustimmung und Unterstützung eine Realisierung nicht möglich gewesen wäre, brachte weitere 10 Prozent der Bausumme, also 7.900 Euro auf. Die restlichen 26.000 Euro stemmte der VfR Waldkatzenbach, indem sich die Mitglieder in vielen Arbeitseinsätzen einbrachten und durch die Gewinnung von Sponsoren.
So war die Firma Vogel aus Waldkatzenbach für die größeren Erdbewegungen zuständig, Architekt Uwe Schmitt zeichnete Pläne und betreute den Bauantrag. Die eingebauten Container wurden von der Firma Andreas Kohler abgedichtet, damit diese nicht rosten. Für Holzarbeiten war die Firma Holzner verantwortlich und Mathias Back Metallbau führte die Metallarbeiten durch. Die Firma Andreas Huy Garten- und Landschaftsbau sorgte dafür, dass der Bikepark mit passenden Pflanzen begrünt wurde. Außerdem habe sich der Bauhof der Gemeinde stark in die Realisierung des Parks eingebracht, dankte Bornmann.
Zwischendurch habe er befürchtet, dass das Projekt „nie etwas wird, aber nun ist etwas gelungen, auf das wir stolz sein können“, so Uwe Bornmann abschließend. Darüber freue er sich gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Rainer Schulz und Torsten Kumpf, die das Projekt von Anfang an federführend vorangetrieben hätten. Nun verfüge man insbesondere für den Nachwuchs über ein tolles Trainingsgelände, schloss Bornmann seine Ausführungen.
Der stellvertretende Vorsitzende Bürgermeister Norman Link vertrat gemeinsam mit Geschäftsführer Martin Säurle den LEADER-Verein Neckartal-Odenwald aktiv. Beide berichteten, dass dank der EU-Förderung bereits über 30 Projekte in der Region realisiert werden konnten. Dabei flossen Mittel in Höhe von 2,6 Mio. Euro, wodurch Investitionen in Höhe von 7,5 Mio. Euro ausgelöst wurden, die dadurch den ländlichen Raum stärken. Für den VfR Waldkatzenbach und die Gemeinde Waldbrunn wurden durch LEADER ein zukunftsträchtiges Trainingsgelände und ein weiterer Baustein in der touristischen Vermarktung geschaffen, hoben die LEADER-Vertreter hervor.
Auch Bürgermeister Markus Haas freute sich über den neuen Bikepark auf dem Sportgelände am Fuße des Katzenbuckels. Das Projekt sei im Fahrraderfinder-Dorf Waldkatzenbach genau an der richtigen Stelle entstanden. Der im Winterhauchdorf lebende und arbeitende Freiherr-von-Drais habe sich zwar nicht vorstellen können, was er mit seiner Erfindung ausgelöst habe, so Haas, er hätte aber sicher seine Freude daran gehabt. Durch den Bau und die Fertigstellung des professionell designten Bikeparcours stärke man nicht nur die Jugendarbeit innerhalb der Radsportabteilung des Vereins, durch die öffentliche Zugänglichkeit der Anlage verfüge man aus touristischer Sicht über eine weitere Attraktion, die in der näheren und weiteren Umgebung einzigartig sei, hob das Gemeindeoberhaupt die Bedeutung des Projekts heraus.
Da er sofort nach der offiziellen Eröffnung zu einer Hochzeit eingeladen sei, könne er den Bikepark leider nicht mit einer ersten Runde in Betrieb nehmen, schloss Haas seine Ansprache mit einem Augenzwinkern.
Nachdem die Bürgermeister Markus Haas und Norman Link, Vorsitzender Uwe Bornmann und Geschäftsführer Martin Säurle das Band durchschnitten hatten, durften die bereits ungeduldig wartenden Nachwuchsbiker ihr Können zeigen.
Der Rundkurs verfügt über mehreren sogenannte Dirtlines (Bahnen mit Sprüngen), Holzrampen, Steinfelder und -treppen, Steilkurven, Pumptracks, Wippen und vieles mehr. Es gibt somit alles was das Bikerherz höher schlagen lässt und für die Ausbildung der Fahrtechnik und der Beherrschung des Zweirads perfekte Voraussetzungen bietet.
Die ersten Gedanken, die letztlich zum Bau des Bikeparks führten, fassten Uwe Bornmann, Rainer Schulz und Torsten Kumpf am 25. Februar 2017 zusammen. Alle drei können sich sehr genau an das Datum erinnern, da an diesem Tag ein nahezu legendäres Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und dem HSV stattfand, das die Münchner mit 8:0 gewannen, berichtete Rainer Schulz. Anschließend ging man daran, bei der LEADER-Geschäftsstelle in Mosbach einen Antrag einzubringen. Im Juni 2017 präsentierten die drei VfR-Vertreter das Projekt im Waldbrunner Gemeinderat (wir berichteten) zu präsentieren. Das Gremium sicherte die Unterstützung zu, sodass der Bewilligung der Fördermittel durch den Vergabeausschuss eine Woche später in Reichartshausen erfolgen konnte (wir berichteten). Es folgte der bereits erwähnte erste Spatenstich im Juli 2018 (wir berichteten) und nun die Fertigstellung. Aufgrund der LEADER-Förderung steht der Bikepark nicht nur den Vereinsmitgliedern zur Verfügung, vielmehr ist der Rundkurs für alle freigegeben.
Gleich nachdem das Band durchschnitten war, nahmen die jungen Winterhauchbiker den Bikeparcours in Besitz. (Foto: Hofherr)