Orientierung und sichere Fortbewegung im Gelände prägten die mehrtägige Durchschlagübung der Reservisten der Kreisgruppe Rhein-Neckar-Odenwald. Erkennen im Gelände nach Karte, Kompass und Orientierung wurde geübt, wie das Foto einer Patrouille zeigt.(Foto: rt)
Abschlussbewertung mit Bürgermeister Christian Stuber
Neckarzimmern. _(rt) _Die Kreisgruppe Rhein-Neckar-Odenwald (RNO) des Reservistenverbandes der Deutschen Bundeswehr führte für Reservistenkameradschaften eine mehrtägige leistungsbezogene Durchschlageübung rund um Neckarzimmern durch.
Gemäß den Forderungen des Landeskommandos Baden-Württemberg gehören zur Jahresausbildung der Reservisten neben der Sicherheitspolitik, Sanitätsausbildung, Waffenkunde und Waffenrecht auch das Proben und Beherrschen militärischer Fähigkeiten. So waren im Rahmen dieser „Durchschlageübung“ alle diese Elemente eingebaut und geübt.
Der Kreisvorsitzende Oberstleutnant d.R. Wilfried Meissner und OrgLeiter Hauptfeldwebel d.R. Rudi Joho konnten beim Antrittsappell Teilnehmer aus fast allen Kreisreservistenkameradschaften an der Waldhütte in Neckarzimmern begrüßen. Die Übung begann mit der Einführung in eine angenommene Lage und der Materialausgabe und der Einteilung der Patrouillen.
Der Abtransport der Gruppen erfolgte mit einem Führungsfahrzeug planungsgemäß zum Starting Point. Während der Fahrt – simulierter Hubschrauberflug – wurden die Mannschaften über die Flugroute informiert.
Die Patrouillen hatten ihre Augen verbunden und wussten demnach nicht, wo in der Landschaft sie abgesetzt worden waren. Zuerst galt es, den eigenen Standort zu bestimmen. Dann trafen die Patrouillen auf „Zivilbevölkerung“ und führten Gesprächsaufklärung durch.
Nach einer Sanitätseinlage wurden die nächsten Koordinaten in der Karte bekanntgegeben und weiter ging es zum Passing Point B. An dieser Station wurde das Ablösegespräch des Alarmpostens geübt. Die Rundumsicherung war auch hier gefragt.
An der dritten Station wurde den Patrouillen die Aufgabe gestellt, dass sich ein Fallschirm in einer Höhe von 4000 ft bei 40 kn Windgeschwindigkeit aus Südost geöffnet hat. Mit der Tabelle „Fallschirmdrift“ musste der Landepunkt ermittelt werden. Natürlich war hier auch logisches Denken gefragt, „Windrichtung aus SO kann nur nach NW driften“. Erst nach Erfüllung dieser Aufgabe wurde die Patrouille auf den weiteren Weg geschickt. Vorher musste eine ordnungsgemäße Meldung an die OPZ erfolgen.
Auf diesem Weg trafen die Patrouillen auf „Waldarbeiter“, die sich als „feindliche Kämpfer“ entpuppten. Diese wurden durchsucht und vorläufig festgenommen und an die hinzugerufene Polizei übergeben.
Am Posten D trafen die Teilnehmer auf ein angesprengtes Fahrzeug, aus dem zwei Verletzte zu bergen und zu versorgen waren.
Mit der neuen Koordinate ging es dann auf eine Waldlichtung. Hier war ein Parcours aufgebaut. Schwerpunkt war hier, die versteckten Sprengmittel zu erkennen. Nicht immer eine leichte Aufgabe.
Mit der letzten Koordinate ging es dann zurück zum Release Point, wo auch das Debriefing stattfand.
Nach den auf den Stationen durchgeführten Bewertungen der einzelnen Patrouillen wurde die Abschlussbewertung durch den Leitenden in Anwesenheit des Bürgermeister Christian Stuber (Neckarzimmern) getroffen. Deutlich hervorzuheben war die Gesamtleistung der jungen Fallschirmjäger 10/26 aus Heidelberg.
OTL d.R. Wilfried Meissner war mit den Ergebnissen hoch zufrieden und stellte die Durchführung einer solchen praxisbezogenen Übung im nächsten Jahr in Aussicht.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass eine solche Übung den Erhalt und der Fortbildung der militärischen Kenntnisse, sowie der Kameradschaft untereinander dient.