Christi Himmelfahrt in Zeiten von Corona

_Gottesdienst in besonderer Zeit wurde „besonders schöner Gottesdienst“. (Foto: privat)_

Seelsorgeeinheit feierte Gottesdienst in der freien Natur

Hettigenbeuern   (sch)
Es war ein besonders schöner Gottesdienst in besonderen Zeiten. Eigentlich sollte die große Flurprozession der Seelsorgeeinheit in Hettigenbeuern stattfinden. Stattdessen galt es in den besonderen Zeiten der Corona-Pandemie umzudenken und es wurde ein Gottesdienst im Freien gefeiert. Die schöne, grüne Anlage rund um den Götzenturm, Vogelgezwitscher und das Rauschen der Morre, es war irgendwie eine besondere, ansprechende Atmosphäre. Die Stühle waren mit Mindestabstand aufgestellt, es wurde eine Anwesenheitsliste geführt, es durften nicht alle Gemeindemitglieder singen – alle Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes eingehalten und dennoch war es ein schöner Gottesdienst. Statt den Friedensgruß per Hand ein freundliches „Friedenslächeln“, neue Wege können schön sein.
Musikalisch erfolgte die gelungene Umrahmung durch Magnus Balles (Keyboard) und Thomas Eck (Gitarre).

„Wir halten in diesen besonderen Zeiten Abstand und sind körperlich getrennt, aber dennoch sind wir uns im Geiste, im Herzen und im gemeinsamen Glauben nahe“, betonte Pfarrer Johannes Balbach einleitend und hob hervor dies solle Kraft geben in der besonderen Zeit.
Auch Jesus und seine Jünger müssen an Christi Himmelfahrt neue Wege gehen, zog er Parallelen, Jesus kehre Heim in den Himmel. Dieser Himmel sei überall, dadurch seien die Gläubigen verbunden. Christus sei die Kraftquelle, die immer wieder Halt gebe. Die momentane Situation stelle die Menschen vor große Herausforderungen, viele kommen an ihre Grenzen. Menschen fragen sich, wie es weitergehe, manchmal möchte man quasi „aus der Haut fahren“. Die Jünger Jesu hätten vielleicht ähnlich gefühlt, wollten es auch gerne so belassen wie es war. Ein „weiter so“ wäre auch für sie der einfachere Weg gewesen. So merken die Menschen heute ebenso, wie das Leben, durch Corona, aus den Ankern gehoben werde. Die gezwungenermaßen herbeigeführte Entschleunigung gebe viel Zeit zum Nachdenken. Plötzlich ist alles anderes und die Menschen merken, sie haben nicht alle Geschicke selbst in der Hand. Auch bei Krankheiten kommen Menschen in solche Situationen. Hieraus können wir lernen und nicht alle Veränderungen sind schlecht. Neuaufbrüche stehen an, auch in der Kirche rund um Liturgie und Gemeindeteams. Die Menschen sind sich auf neuen Wegen, manchmal digital, nahe. „Das Miteinander verbunden sein, das ist Kirche“, stellte Pfarrer Balbach heraus. In vielen Ländern werde Christi Himmelfahrt gefeiert und der Glaube werde weltweit spürbar. Hinausgehen in die Welt und den Glauben weiterverkünden, diesen Auftrag habe Jesus an die Jünger gegeben und dieser gelte auch noch heute. Es gelte sich weiterzuentwickeln. Manches müsse auch nicht mehr so werden wie vorher. Auch aus negativen Erfahrungen des Lebens gehen Menschen oftmals gestärkt hervor, lautete die mutmachende Botschaft der ansprechenden Predigt. Die Zusage Gottes, er sei bei uns hier auf Erde, den Himmel gelte es in die Welt zu tragen. Der Gottesdienst bei schönstem Wetter in freier Natur war ein besonderer Höhepunkt für die teilnehmenden Gläubigen am Feiertag „Christi Himmelfahrt“.​hes.

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