_Aktive Fälle von Coronavirus-Infektionen im Main-Tauber-Kreis, aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden. (Stand: 9. Oktober, 17.30 Uhr)
14 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt
Igersheim. (pm) Im Main-Tauber-Kreis wurden am Freitag 14 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Die Betroffenen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Bad Mergentheim, Großrinderfeld, Igersheim, Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Weikersheim. Einer von ihnen ist Reiserückkehrer, in acht Fällen besteht ein Zusammenhang zum aktuellen Infektions-Cluster in Bad Mergentheim, in vier weiteren Fällen handelt es sich ebenfalls um Kontakte zu bekannten Infektionen. Alle 14 neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation. Ihre Kontakte werden ermittelt, soweit sich dies nicht aufgrund bereits bestehender Quarantäneanordnungen erübrigt. Für die Kontaktpersonen wird, sofern noch nicht geschehen, ebenfalls häusliche Isolation angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 601. Am Wochenende wird darüber hinaus eine außerordentlich hohe Zahl von weiteren Testergebnissen aus den Laboren erwartet.
Von den infizierten Personen im Main-Tauber-Kreis sind sechs weitere und damit insgesamt 543 Personen wieder genesen. Derzeit sind 47 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen Ahorn: 0, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 21 (+4), Boxberg: 2, Creglingen: 0, Freudenberg: 0, Großrinderfeld: 2 (+2), Grünsfeld: 0, Igersheim: 3 (+2), Königheim: 0, Külsheim: 0, Lauda-Königshofen: 4 (+3), Niederstetten: 2, Tauberbischofsheim: 2 (+1), Weikersheim: 4 (+2), Werbach: 0, Wertheim: 5, und Wittighausen: 2.
Aufgrund eines Infektionsfalles musste ein Teil des Seniorenzentrums Schönblick in Igersheim unter Quarantäne gestellt werden.
Von Anrufen beim Gesundheitsamt absehen
Im Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises werden aktuell sämtliche verfügbaren Ressourcen für das umfangreiche Kontaktpersonen-Management benötigt. Aus diesem Grund wird dringend darum gebeten, von telefonischen Rückfragen beim Gesundheitsamt abzusehen, um die Anschlüsse nicht zu blockieren und die wichtige Ermittlungsarbeit nicht zu behindern. Personen, die von einer Quarantäneanordnung oder einer Corona-Infektion betroffen sind, werden aktiv durch das Gesundheitsamt kontaktiert und müssen sich nicht selbst melden. Für allgemeine Fragen steht unter http://www.main-tauber-kreis.de das automatische Chatsystem „Corey“ unter der Schaltfläche „Fragen zu Corona?“ an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr zur Verfügung. Das Corona-Bürgertelefon des Gesundheitsamtes beantwortet allgemeine Fragen zum Beispiel zu Symptomen einer COVID19-Erkrankung montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 09341/82-4010. Weitere Informationen gibt es unter www.main-tauber-kreis.de/coronavirus.
Fragen und Antworten zur Sieben-Tage-Inzidenz
Derzeit erreichen das Landratsamt Main-Tauber-Kreis immer wieder Fragen von Bürgerinnen und Bürgern, wie dieses die Sieben-Tage-Inzidenz berechnet und warum sich Abweichungen zu den Angaben anderer Stellen ergeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner und wurde von Bund und Ländern als Messzahl für eine Bewertung des Infektionsgeschehens und entsprechender Kontrollmaßnahmen festgelegt. Allerdings legt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabes Corona im Landratsamt Main-Tauber-Kreis Wert auf die Feststellung, dass das Erreichen der Werte von 35 oder 50 Fällen je 100.000 Einwohner keine Automatismen auslöst. „Es muss immer berücksichtigt werden, ob klar eingrenzbare Infektionscluster bestehen, in denen Infektionsketten gut nachvollzogen werden können, oder ob ein diffuses Infektionsgeschehen mit zahlreichen kleinen Infektionsherden vorliegt. Letzteres würde zusätzliche Maßnahmen erforderlich machen, was im Main-Tauber-Kreis derzeit noch nicht der Fall ist.“
Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die Fallzahlen der letzten sieben Tage nicht mit der Sieben-Tage-Inzidenz gleichgesetzt werden dürfen. Es muss zunächst die Umrechnung auf die Fallzahlen je 100.000 Einwohner erfolgen. Nur so lässt sich das Infektionsgeschehen in Gebieten mit unterschiedlich hohen Bevölkerungszahlen vergleichen. Schließlich ist es ein erheblicher Unterschied, ob 20 neue Fälle in einer Kleinstadt oder einer Millionenmetropole verzeichnet werden. Die Berechnung ist sehr einfach: Da der Main-Tauber-Kreis rund 132.000 Einwohner zählt, müssen zur Berechnung die Fallzahlen der letzten sieben Tage durch 132.000 dividiert und muss das Ergebnis mit 100.000 multipliziert werden. Ganz wichtig ist, dass der aktuelle Tag nicht mitgezählt werden darf. Konkret ergibt sich die Sieben-Tage-Inzidenz für Freitag, 9. Oktober, aus den Fallzahlen für die sieben Tage von Freitag, 2., bis Donnerstag, 8. Oktober. In dieser Zeit wurden im Main-Tauber-Kreis 30 Fälle gezählt, woraus sich aktuell der Wert von 22,7 Fällen je 100.000 Einwohner ergibt.
Das Gesundheitsamt erhebt an sieben Tagen in der Woche die neu registrierten Infektionsfälle im Main-Tauber-Kreis und kommuniziert diese an das Landesgesundheitsamt. Dieser Meldeweg führt weiter bis beispielsweise zum Robert-Koch-Institut. Hierbei kann ein Zeitverzug eintreten, wodurch sich abweichende Zahlen unterschiedlicher Quellen wie Landratsamt, Landesgesundheitsamt und Robert-Koch-Institut ergeben können. „Da unser Gesundheitsamt am Beginn der Meldekette steht, sind unsere Zahlen stets die aktuellsten. Sie werden täglich auf unserer Website sowie auf der Facebookseite Landratsamt Main-Tauber-Kreis kommuniziert“, macht Erster Landesbeamter Schauder deutlich. Durch diesen Service haben sich die Abonnentenzahlen des Facebook-Kanals in diesem Jahr seit Anfang März verdreifacht und liegen nunmehr bei knapp 2.100.