_ Odenwälder Schaukelpferde. (Foto: Petra Arnold)_
My Odenwald #4
Wald-Michelbach. (pm) In Zeiten von Unbeständigkeit und Ungewissheit, in denen vieles weggeworfen, aussortiert oder über Bord geworfen wird, suchen wir nach Konstantem. Während Macht und Besitz immer bedeutsamer zu werden scheinen, besinnen wir uns auf Wesentliches. Auf Werte, die es zu bewahren gilt: Kultur, Natur, Menschlichkeit.
Gerade jetzt ist es schön zu beobachten, wie Menschen unermüdlich trotz aller Widerstände mit Herzblut ihrer Leidenschaft und dem Erhalt von Traditionen nachgehen. Bei uns im Odenwald gibt es besonders viele dieser Menschen, die ihre Erfahrung und ihren Wissensschatz mit großem Idealismus teilen.
Annette Krämer und Harald Boos gehören dazu. Die beiden fertigen voller Engagement original Odenwälder Schaukelpferde. Aus einstmals 23 Betrieben ist der Gäulschesmacher aus Beerfurth die letzte erhaltene Werkstatt, die diese schöne Tradition weiterführt.
Trotz harter Arbeit und geringem Ertrag hat Markus Stapp aus Breuberg einen der ältesten Berufe der Menschheitsgeschichte ergriffen und bewahrt ihn vor dem Aussterben: die Schäferei. Gemeinsam mit seiner Frau Rhonda ist er als letzter Wanderschäfer im Odenwald unterwegs und betreibt damit Kultur- und Landschaftspflege.
Der landwirtschaftliche Familienbetrieb Ochsenschläger aus Biblis hat sich nachhaltige und umweltfreundliche Bewirtschaftung zur Aufgabe gemacht. Alte, oftmals vergessene Kartoffelsorten wie Bamberger Hörnchen, Mecklenburger Schecke, Rote Emmalie und auch die Odenwälder Blaue werden dort angebaut.
(Foto: Petra Arnold)
In der ältesten Odenwälder Lebkuchenbäckerei verbinden sich Tradition und Handwerk. Bereits in elfter Generation wird in Baumanns Backstube das Weihnachtsgebäck klassisch von Hand nach überlieferten Familienrezepten hergestellt.
Das Ehepaar Fath vom Amselhof aus Reisen widmet sich mit viel Hingabe dem Erhalt des Brauchtums: Wolfgang Fath schützt in seinem Scheunenmuseum Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten vor dem Vergessen. Seine Frau Brigitte ließ gemeinsam mit weiteren Verbündeten die Traditionen der Leinenweberei wieder aufleben.
Erhalten bleiben auch die großartigen Werke von Eun Nim Ro. Die am 18. Oktober 2022 verstorbene koreanische Künstlerin hinterlässt eine große Lücke und gleichzeitig einzigartige Kunstwerke, eine Welt aus vielen kleinen Punkten. In ihren Bildern lebt sie weiter.
Die Geschichten dieser Menschen und viele weitere Beiträge hat die [Fotografin und Künstlerin Petra Arnold] in [My Odenwald] #4 zusammengetragen. Themenschwerpunkt sind die wichtigen Werte, Kultur und Traditionen, die es zu bewahren gilt.
„My Odenwald – Geschichten aus dem Odenwald“ erscheint zweimal im Jahr, kann abonniert werden, sodass Interessenten keine Ausgabe mehr verpassen. Auch als Geschenk-Abo zu Weihnachten, ist das Magazin zu empfehlen. Im [Online-Shop] können auch die bisher erschienenen Angaben erworben werden.
###Herausgeberin Petra Arnold
Petra Arnold, geboren 1966 in Heidelberg, ist Fotografin, Künstlerin und Herausgeberin des My Odenwald Magazins. Aufgewachsen ist sie im Odenwald, war aber auf längeren Reisen viel unterwegs und hat einiges erlebt und mit ihrer Kamera festgehalten.
Im Fokus ihrer Fotografien stehen immer Menschen, die sie für ihre Reportagen zum Teil über Monate oder gar Jahre hinweg begleitet.
Seit einigen Jahren porträtiert Petra Arnold Menschen im Odenwald. Außerdem dokumentiert sie die hier ansässige Kunst und Kultur. Dabei sei sie auf großes Traditionsbewusstsein gepaart mit frischen Ideen, auf alteingesessene Originale und junge kreative Köpfe gestoßen.
Ausflüge in der hügeligen Landschaft des Odenwalds wurden für die Künstlerin Petra Arnold zu einer neuen Kraftquelle. Darüber hinaus wurde das Mittelgebirge zum Ort der Inspiration.
Um andere Menschen daran teilhaben zu lassen, hat die Fotografin im Jahr 2017 „My Odenwald“ als Online-Magazin aus der Taufe gehoben. Im Jahr 2020 folgte das erste Print-Magazin.