Erinnerungen an eine Lehrerin und Schriftstellerin

Erinnerungen an eine Lehrerin und Schriftstellerin
Erinnerungen an eine Lehrerin und Schriftstellerin

Vor 100 Jahren wurde Irmgard Rippberger-Gatscha geboren. (Foto: Archiv Brenneis)

Von Franz Brenneis

Mudau. An Ihrem Geburtstag soll an Irmgard Rippberger-Gatscha erinnert werden. Die am 28. Juli 1923 in Tepl bei Marienbad geborene Irmgard Gatscha besuchte nach der Volks- und Bürgerschule die Lehrerbildungsanstalt in Eger und legte im März 1942 die Prüfung für das Lehramt an Volksschulen ab. Erste berufliche Erfahrungen sammelte sie in ihrer Heimatregion. 1945 kam sie nach Salzburg, wo sie u.a. Philosophie und Kunstgeschichte studierte.

Nach der Vertreibung wurde sie im Oktober 1946 als Lehrerin in den Schuldienst übernommen. Ihre erste Stelle war die Volksschule in Scheringen. 1947 erfolgte die Versetzung nach Donebach.

Ihre besondere Begabung, mit der Muttersprache vorbildhaft umzugehen, zeigte sich vor allem im Fach Deutsch, in dem die Bereiche Lesen, Schreiben, Sprachlehre, Aufsatzerziehung und Rechtschreibung besondere Beachtung fanden und in ihrer Fähigkeit, in kurzer Zeit Märchenspiele in Reimen für die Kinder zu fertigen, die dann als Theaterstück aufgeführt wurden. Freier Vortrag, Betonung, Aussprache, Gestik, Mimik waren bei ihr mit der Forderung nach richtigem Gebrauch der Muttersprache untrennbar verbunden.

Im Jahr 1950 legte sie die „Zweite Prüfung für das Lehramt an Volksschulen“ erfolgreich ab. Im gleichen Jahr im August heiratete Irmgard Gatscha. In jenem Jahr änderten sich die Vorschriften, nach denen verheiratete Lehrerinnen aus dem Schuldienst zu entlassen waren. Lehrerin Rippberger-Gatscha war eine der ersten Frauen, die nach ihrer Heirat weiterbeschäftigt wurden und weiter unterrichten konnten.

Im August 1953 erfolgte die Versetzung an die Volksschule Mudau, ehe sie im Jahr 1956 an die Volksschule Langenelz wechselte.

Im Zusammenhang mit der Auflösung selbständiger kleiner Dorfschulen wurde die Oberlehrerin 1970 an die Grund- und Hauptschule Mudau versetzt, wo sie auch bis zu Ihrer Pensionierung im August 1986 arbeitete.

Nicht nur als Pädagogin – sondern auch als begnadete Schriftstellerin war sie eine besondere und außergewöhnliche Frau. Im Umgang mit Sprache und Dichtkunst zeigte sie sich als eine virtuose Künstlerin – in Lyrik und Prosa.

Durch ihre Bücher, Erzählungen, Gedichtsammlungen –( „Wenn Sehnsucht singt….“ / „Das Lied der Tepl“/ „Tag und Traum“ / „Getreidegasse 268“ / „Wie der Flügelschlag einer Meise“)- und durch Teilnahme an Schriftstellertreffen, Mitarbeit im Arbeitskreis Kunstschaffender, durch Preise bei Lyrikwettbewerben wurde sie weit über die Grenzen unserer Region bekannt.

Daneben verfasste sie viele Beiträge, in denen sie Erfahrungen ihres Lebens einbezog. Ihr Leben ordnete sie stets optimistisch ein, musste allerdings auch Schicksalsschläge verkraften. Ihre literarischen Werke nutzte sie, um solche Tiefpunkte auch zu verarbeiten. Sie hat, wie sie einmal sagte, „schwere Schicksalsschläge, Sorgen und Ängste schreibend bewältigt“.

Nach ihren Aussagen war sie in Mudau daheim, aber Heimat ist Mudau nie geworden. Ihre erste Lesung in Mudau war im Jahre 2002 und wurde ein großer Erfolg – eine späte Würdigung ihres künstlerischen Wirkens.

An ihrem Geburtstag vor 100 Jahren soll heute an eine außergewöhnliche Persönlichkeit erinnert werden, die bleibende Werte hinterlassen – und die Mudau bereichert hat.

Irmgard Rippberger-Gatscha verstarb am 22.April 2005. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in Mudau.

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