(Foto: Liane Merkle)
Liedermacherin Elisabeth Sandel bei der „Zeitbank plus“
Zimmern. (lm) Fröhliche, aber auch sehr nachdenkliche „Hoffnungstöne“ ließ die Liedermacherin Elisabeth Sandel auf Einladung der „Zeitbank plus“ und seiner 1. Vorsitzenden Elfriede Kohler im Zimmerner „Dorftreff am Lindenbaum“ erklingen.
Nach eineinhalb Jahren in der Baulandgemeinde Seckach und einem Jahr als Mitglied in dem Nachbarschaftshilfeverein „Zeitbank plus“ fühlt sie sich angekommen, was in ihrer neuesten CD „Hoffnungstöne“ deutlich wird.
Elisabeth Sandel hat die bewundernswerte Gabe, Erlebnisse, eigene und andere Probleme in einfühlsamen, berührenden Liedern, oft mit sehr viel Humor, zu verarbeiten und ihre Zuhörer auf jeden Fall zu bestätigendem Nicken, Lächeln und sogar zum Mitsingen zu bewegen, wie „Alles muss raus“ gleich zu Beginn des Abends zeigte.
Denn bei diesem Satz kann die Schublade oder der überfüllte Kleiderschrank ebenso gemeint sein wie schlechte Gedanken oder die Bagage vorm Fernseher. Was es so mit dem „Nachgeben“ auf sich hat, und dass es nicht nur manchmal gut, aber auf jeden Fall immer schwer ist, beschrieb die Liedermacherin im gleichnamigen Lied.
Und dann erzählte sie von „ihrer Leich‘ im Keller“ und wie schlimm es für sie sei, diese mausetote Maus, die schon stinkt, entfernen zu müssen. Besonders kuschelig kam das Lied „Alle g‘hern dazua“ rüber, denn wirklich alle – groß, klein, dick, dünn, g’scheit oder dumm, schön oder nicht – dürfen „nei’schlupfe“ in die Liebe, oder „nei’hupfe“ oder auch sich „nei‘lupfe lasse“.
Dagegen verursachte „In allem, was Du liebtest“ Gänsehaut. Hier ging es um die Liebe der Mutter, die so vieles mehr liebte als ihre Tochter, die diese Liebe – zwar mit Verspätung und auf Umwegen, aber umso intensiver – in allem findet, was die Mutter geliebt hat. Das ist einer der neuen Wege, die sie ihren Zuhörern empfiehlt, weil eben neue Wege große Hoffnungstöne bringen können.
„Vielleicht lernen wir, was alle längst schon wissen, vielleicht wenn wir müssen!“ Möglich, dass ihr begeistertes Publikum im Dorftreff diesen guten Schritt bereits an diesem Abend mit ihr gemacht hat, der Beifall klang auf jeden Fall so und weitere „Gänsehautzugaben“ gab die Künstlerin und Atemtherapeutin gerne, ganz nach ihrem eigenen Slogan: „Lernen macht groß, lernen macht frei!“
