Schlotfeger Helau, Seggi Helau

(Foto: Liane Merkle)

Seckach. (lm) „In Seggi wird die Faschenacht, Ihr glabt/glebt es net, es sin acht acht. Fast e Jahrhunnert henn ma scho zamme, wir brenne defor, wie Feuer und Flamme. Die Zahl gedreht uff jede Art, es bleibt e Schnapszahl, do kumme ma in Fahrt“.

Und in Fahrt kamen die Schlotfeger im örtlichen Narrentempel mit einer gelungenen Prunksitzung, die zahlreiche überaus farbige Raketen abfeuerte. Das gelang auch ohne den groß angekündigten, aber unzuverlässigen „Special Guest“, den Influencer Oliver Gimber, der als Malermeister aus Pforzheim sein aktuelles Comedy-Programm hätte präsentieren sollen.

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Doch weder der Malermeister noch eine Absage trafen in Seckach ein – Stimmung und Programm waren dennoch großartig. Das war auch den Schunkelrunden mit dem Musikverein Seckach unter Leitung von Martin Heß zu verdanken gewesen.

Alle drehten so richtig auf und zeigten, dass die Fastnacht in Seggi jede Menge eigene „Special Guests“ vorweisen kann. Das Bühnenbild nach dem Einmarsch von Elferrat und Garden war der Knaller und Sitzungspräsident Christian Schneider bestätigte, dass die FG Schlotfeger nicht nur in den Garden, sondern auch beim Jung-Elferrat aufgerüstet habe, wo man inzwischen auf die „Wilde 13“ stolz sei.

Zum Programmauftakt bezauberten neun niedliche Bambinis mit einem gelungenen Gardetanz, den Trainerin Sarah Dodaj, unterstützt von Isabel Erfurt und Corina Amend, mit viel Herz eintrainiert hatte.

In seiner ebenso kurzen wie herzlichen Verabschiedung von Trainerin Sarah, hoffte Sitzungspräsident Schneider, dass sich eine ebenso leidenschaftliche Nachfolgerin für das Bambini-Training finden werde.

(Foto: Liane Merkle)

Bevor die 19 Mini-Gardemädels ihren Trainingsfleiß bei den Trainerinnen Chiara Schneider und Sophia Rieker gekonnt unter Beweis stellten, gab Bürgermeister Thomas Ludwig einen gereimten Rückblick auf 88 Jahre Seggemer Faschenacht.

Sie war aus dem Engagement der Vereine geboren, bis 2003 das erfolgreiche Schlotfegerland gegründet wurde. Ihr Motto: „1, 2, 3, 4, Schlotfeger, das sind wir! 5, 6, 7, 8, uns gehört die Faschenacht!“ Ludwig zeigte sich begeistert vom Seggemer Narrenvolk und empfahl, dass man so närrisch weitermacht und sich alle wieder zum 176-Jährigen im Jahr 2112 im Schlotfegertempel zum Feiern treffen.

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Unterstützt wurde dieser Wunsch nicht nur von Kulissen-Designer Rainer Kampfhenkel, sondern auch von den befreundeten Abordnungen aus Hettigenbeuern, Adelsheim, Altheim, Höpfingen, Zimmern, Großeicholzheim, Lauda, Mudaus Wassersucher Noby Münch, Eubigheim, Donebach, Osterburken, Merchingen, Hainstadt und Hettingen mit Grüßen von „Angela“.

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Und dann kam mit „Staubsauger-Verkäufer“ Maxi Maurer von den Merchemer Brogge ein echter Profi zum Zug. Unter Tränen gestand er, noch nie eine Ankündigung als „Special Guest“ bekommen zu haben. Dabei hätte er das verdient, denn durch die gute Schule seiner Kundin „Oma Rosie“ schaffte er beim noch nicht stattgefundenen Verkaufsgespräch mit einer Influencerin den Durchbruch zum Lebens-Coach, was er mit dem Sitzungspräsidenten unter Beweis stellte.

Zur Erholung der Zwerchfell-Muskulatur kam der schmissige Gardetanz der Seggemer Jugend-Garde gerade richtig. Unter ihren Trainerinnen Tanja Hornung, Selina Keller und Vanessa Bucher hatten die Mädels einen Augenschmaus serviert, der nur noch vom akrobatisch geschulten und charmanten Tanzpaar der Zimmermer Fugschelöcher Milena Brunn und Emily Schulz getoppt werden konnte.

Sie hatten unter Trainerin Antonia Alter und Betreuerin Jana Alter Perfektion erreicht. Ebenso perfekt präsentierte sich die Schlotfeger-Garde, die man in die tänzerische Profiliga einordnen kann, was ihrem Fleiß und Trainerin Selina Keller geschuldet war.

„Das bisschen Haushalt“ war für die Großeicholzheimer Schautanz-Gruppe Freaky Feet (Trainerin Nicole Köbler) absolut kein Problem, sondern die ausgeflippte Trainingseinheit für Party pur. Dagegen kämpften 24 „echte Männer“ der Heeschter Berkediebe mit viel Kraft, Akrobatik und Spaß tänzerisch auf einer „harten Überfahrt“ zu bekannten Seemannsliedern mit teils irischem Touch.

(Foto: Liane Merkle)

Diese Garanten für gutes Männerballett wurden trainiert von Michaela Büchler und Diana Schwarz-Berberich. Zum Thema passend folgte die schwungvoll lebendige Würdigung der Toten mit dem Schautanz der Mudemer Prinzengarde „Dia de los Muertos“, einstudiert von Pauline Kuhn, Lea Gjergjek, Marie Neubrandt und Yara Mechler.

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Es folgte ein unüberhörbarer Jahresrückblick von Ralf „Zack“ Zang, der die Politik 2023 als leistungsunabhängiges Selbstbewusstsein beschrieb, die im Unterschied zur Mafia nur nicht organisiert sei. Weiter erinnerte er an alles, was von Corona übriggeblieben ist – und das war nicht wenig.

Es gab auf jeden Fall kräftig auf die Ohren, wonach Tanzmariechen Chayenne Arndt, trainiert von Chiara Schneider und Maren Antunovic, als charmanter Wirbelwind und Wohltat für die Augen einige Stimmungsraketen abfeuerte, und die Auszeit der Zimmermer Fugsche-Mamis einläutete, die mit den Trainerinnen Laura Barth und Madeleine Nohe nach dem Besuch im Schönheitssalon Party auf Mallorca ansteuerten.

Der nächste Schautanz führt in eisige Regionen und zu einem Wettstreit zwischen den Eisbären und Pinguinen der Zimmermer Fugschelöcher, den dann Schneemann Olaf gewann (Trainerinnen Jana Alter, Lara Geppert, Antonia Alter).

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Von den Erdpolen direkt zum König der Löwen und „Hakuna Matata“ mit hochqualifizierten goldenen Löwinnen der Jugendgarde, deren Trainerinnen noch von Julia Kirmse unterstützt worden waren.

Und dann durfte natürlich Playback-Star Sandro Frank nicht fehlen, der als DJ Ötzi auf die Tische sprang und den Saal zum Kochen brachte, bevor durch die Aichelzer Gruppe „Maus“ mit „Trudes und Günnis Lovestory“, perfekt initiiert von Trainerin Olga Schiffmann, die Lachtränen in Strömen flossen.

Nach wie vor unschlagbar professionell präsentierten sich anschließend die Schlotfeger-Ladies mit ihrem tänzerischen Rückblick auf die Erfolge ihrer eigenen Garde-Zeit unter dem Titel „Kunterbunter Jubiläumstanz“ bevor der Schautanz des Elferrats mit „Party like Barbie“ und natürlich Ken das stimmungsvolle Programm beschloss und mit einem lauten „Schlotfeger, helau, Seggi Helau“ zum großen Finale einer überaus gelungenen Prunksitzung überleitete, bei der wirklich niemand den „Special Guest“ vermisst hatte.

(Foto: pm)

 

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