(Foto: pm)
Route der Sandsteinbrüche bei Eberbach wird wiedereröffnet
Pleutersbach. (pm) Eintauchen in die Geschichte der Steinindustrie und das Leben unserer Vorfahren und zugleich erleben, wie verlassene Steinbrüche zu einem Hotspot der Artenvielfalt werden – das bietet die Route der Standsteinbrüche von Eberbach in Richtung Hirschhorn. Der Geo-Naturpark, die Stadt Eberbach und die Gemeinde Schönbrunn haben die Route, die 2016 angelegt wurde, vollkommen überarbeitet und am 20. Juni offiziell wiedereröffnet.
Auf der 3,5 Kilometer langen, einfachen Wegstrecke entlang des Neckartal-Radwegs reihen sich die Steinbrüche aneinander, aus deren Sandstein nicht nur Baumaterial, sondern auch Schleifsteine, dekorative Objekte oder Tröge hergestellt wurden.
Mit Beginn der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung und damit auch die Bautätigkeit. Knapp werdendes Holz und strengere Bauvorschriften führten dazu, dass immer mehr Steine für den Bau von Gebäuden benötigt wurden.
Die Steinindustrie florierte und überall entstanden neue Steinbrüche, so auch im Neckartal. Wer entlang der Route der Sandsteinbrüche unterwegs ist, erfährt mehr über das harte Leben der Steinhauer und -metze der damaligen Zeit.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenDr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks führte aus: „Geologie, Kultur- und Naturgeschichte unserer Region zu erhalten, ist eine der zentralen Aufgaben des Geo-Naturparks.
Die Route der Sandsteinbrüche, die alle drei Aspekte auf einzigartige Weise verbindet, ist ein Aushängeschild für unsere Region und zeigt die gute Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedskommunen.”
Auch Peter Reichert, Bürgermeister von Eberbach, freute sich über die Wiedereröffnung: „Die Route der Sandsteinbrüche ist eine Besonderheit der Stadt Eberbach sowohl für unsere Bürgerinnen und Bürger als auch für Touristen von nah und fern.“
So sieht es auch der dritte im Bunde, Schönbrunns Bürgermeister Jan Frey: “Die Route der Sandsteinbrüche bietet nicht nur einen Einblick in die Entstehung unserer Region, sondern auch in das oft entbehrungsreiche Leben unserer Vorfahren. Diese Zeugnisse für zukünftige Generationen zu erhalten, war uns sehr wichtig.”
Nach Stilllegung der Steinbrüche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden dort Biotope, die seltenen Tieren Unterschlupf bieten. Über fast zwei Jahrzehnte brütete das einzig verbliebene Wanderfalkenpaar Hessens im „Grenzsteinbruch Kellerswalde“ auf der gegenüberliegenden, nördlichen Neckarseite. Für viele Amphibien wie die Gelbbauchunke, die temporäre Pfützen und Tümpel benötigt, sind Steinbrüche ideale und häufig auch die einzigen Lebensräume.