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Region. (pm) Die letzte Bezirkssynode des Kirchenbezirks Neckargemünd-Eberbach widmete sich einem Rückblick auf die vergangenen Jahre, einer Würdigung der geleisteten Arbeit und einem Ausblick auf die bevorstehenden Veränderungen. Die Strukturreform der Evangelischen Landeskirche in Baden bringt umfassende Neuausrichtungen mit sich: Der Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach wird zum 1. Januar 2026 aufgelöst, die zugehörigen Gemeinden werden neuen Bezirken zugeordnet.
Neuordnung und Fusionen
Die Gemeinden des bisherigen Bezirks werden auf die Kirchenbezirke Mosbach, Neckar-Bergstraße und den neu entstehenden Kirchenbezirk Neckar-Kraichgau aufgeteilt. Die sieben evangelischen Gemeinden des Kleinen Odenwaldes wechseln in den Bezirk Mosbach, während die Steinachtal-Gemeinden künftig dem Kirchenbezirk Neckar-Bergstraße angehören. Gemeinden im Elsenztal, Eberbach und Schönbrunn werden Teil des neuen Bezirks Neckar-Kraichgau mit Dekanatssitz in Sinsheim. Zudem entstehen Fusionen zwischen einzelnen Kirchengemeinden im Rahmen des Strukturprozesses.
Synode im Zeichen des Neuanfangs
Die Herbstsynode begann mit einer Bibelarbeit von Prälatin Heide Reinhard im Gemeindehaus am Leopoldsplatz in Eberbach. Anhand der biblischen Geschichte von Rut sprach sie über Loslassen und Neuanfang – ein wegweisendes Thema für den weiteren Verlauf der Synode.
Der Rückblick auf die Zusammenarbeit in der Synode der vergangenen Jahre erfolgte interaktiv: Die rund 50 Synodalen gestalteten „lebendige“ Standbilder zu ihren schönsten Erinnerungen. Dekanin Christiane Glöckner-Lang würdigte die gemeinsame Arbeit und skizzierte Details der Neuaufstellung. Gleichzeitig bedankte sie sich bei der Synodenvorsitzenden Julia Falk-Goerke für deren Einsatz in den vergangenen Jahren.
Personelle Veränderungen
Die Neuaufstellung machte Neuwahlen notwendig: Thomas Lehmkühler aus Neckargemünd wurde zum neuen Vorsitzenden der Bezirkssynode gewählt, Hans-Peter Nelius aus Brombach zu seinem Stellvertreter. Als neue Delegierte für die Landessynode Baden wurden Christian Naujoks und Thomas Lehmkühler bestimmt. Der neue Bezirkskirchenrat erhält mit Jürgen Layer (Neckargemünd) ein weiteres Mitglied.
Julia Falk-Goerke, die bisherige Synodenvorsitzende, zeigte sich gelassen gegenüber den strukturellen Veränderungen: „Diese betreffen vor allem die Hauptamtlichen, während die Kirchengemeinden in ihrer täglichen Arbeit wenig beeinflusst werden.“ Rückblickend bezeichnete sie die Bewertung der kirchlichen Gebäude im Bezirk als die größte Herausforderung ihrer Amtszeit. Eine sogenannte Gebäudeampel half dabei, zu entscheiden, welche Gebäude weiterhin finanziell unterstützt werden können.
Mut zum Neuanfang
Der Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach umfasst derzeit 29 Kirchengemeinden mit 43 Kirchen und Gemeindehäusern sowie rund 27.500 Mitgliedern. Mit einem festlichen Gottesdienst in der Michaelskirche und einer Predigt von Prälatin Heide Reinhard über den Mut zur Veränderung endete die Herbstsynode. Die Synodalen feierten gemeinsam Abendmahl – ein Zeichen der Stärkung für die kommenden Herausforderungen.