Hardhofweg wegen Amphibienwanderung gesperrt

Hardhofweg wegen Amphibienwanderung gesperrt
Hardhofweg wegen Amphibienwanderung gesperrt

(Foto: pm)
Mosbach. (pm) Wie jedes Jahr schützt die Stadt Mosbach mit einer Sperrung die Wanderrouten der im Hardhofsee laichenden Amphibien. Gesperrt werden Uferzonen sowie der Hardhofweg zwischen der Einfahrt zum Hardhof und der Abzweigung zur Waldsteige ab Freitag, 21. Februar bis zum Ende der Amphibienwanderungen. Gesperrt ist die Strecke abends ab 18:30 Uhr bis 5:00 Uhr morgens. Bei Eintritt der Sommerzeit, wenn die Tage länger werden, wird der Beginn der abendlichen Sperrzeit auf 20 Uhr verschoben.

Damit ist die direkte Verbindung zwischen Neckarzimmern bzw. Waldsteige West und der Hardhofsiedlung vorrübergehend aufgehoben. Verkehrsteilnehmer:innen müssen daher nachts auf die B 27 ausweichen. Die Wanderung kann, je nach Witterungsverhältnissen, bis Ende April oder Anfang Mai andauern.

Die Stadtverwaltung bittet die Verkehrsteilnehmer:innen, auf die Beschilderung zu achten, um rechtzeitig eine Ausweichroute über die B 27 einschlagen zu können. Auf die nächtliche Sperrung wird großräumig und frühzeitig hingewiesen.

Zudem muss im Bereich der Großen Kreisstadt Mosbach folgenden Strecken mit Tieren auf der Fahrbahn und einem verstärkten Einsatz von Tierschützern gerechnet werden: L 525 zwischen Mosbach und Sattelbach, L 598 von der Abzweigung der L 525 bis nach Lohrbach. Eine Vollsperrung findet dort jedoch nicht statt.

Da die genannten Einschränkungen in den Vorjahren stets reibungslos verliefen, hofft die Stadtverwaltung, dass die Maßnahmen auch diesjährig wieder von sämtlichen Verkehrsteilnehmer:innen, den betroffenen Bewohner:innen des Hardhofes sowie den Mitarbeiter:innen von ansässigen Firmen mitgetragen werden.

Warum Amphibien schützen?

Amphibien haben keinen guten Stand. Nahezu alle unserer 21 Arten sind in ihrem Bestand gefährdet. Sowohl die Laichgewässer, als auch die Landlebensräume sind durch die Intensivierung der Landwirtschaft, Flächenverbrauch und Trockenlegung von Gewässern bedroht. Da menschliche Eingriffe die Hauptursache für den Amphibienrückgang sind, sollten wir uns in besonderem Maße verantwortlich dafür fühlen, zum Schutz der Tiere und ihrer verbliebenen Lebensräume beizutragen.

Besonders gefährdet sind Amphibien bei der Wanderung zwischen Landlebensraum und Laichgewässer: Die steigenden Temperaturen sind für die Tiere das Signal, wie jedes Jahr, zu den angestammten Laichplätzen zu wandern. Dieses Schauspiel ist für Frösche, Kröten und Molche mit großen Gefahren verbunden, insbesondere bei der nächtlichen Querung von Straßen und Wegen. Der Fahrzeugverkehr bedeutet für viele paarungswillige Tiere den sicheren Tod.

Einen großen Beitrag leistet der unermüdliche Einsatz zahlreicher Freiwilliger zum Schutz der Tiere während der Wanderung. Sie sind nachts unterwegs, um, unter teilweise nicht unbeträchtlichen Gefahren, die Amphibien von der Straße zu retten und den Tieren und damit der gesamten Population das Überleben zu sichern.

Als wechselwarme Tiere weichen Frösche, Lurche und Kröten den Autos nachts nicht aus, da sie die Restwärme genießen, die sich über den Tag im Asphalt der Straße gespeichert hat. Je kälter die Nacht wird, desto langsamer sind zudem ihre Bewegungen. Tödlich ist nicht nur direktes Überfahren – auch bei zu schnellem Überfahren ohne Reifenkontakt sterben viele Tiere durch das sogenannte Barotrauma. Infolge der schnellen Druckveränderung platzen die empfindlichen Lungen der Amphibien – schon bei Geschwindigkeiten über 30 km/h.

Daher bittet die Stadt, in der Zeit der Amphibienwanderungen nicht nur auf den genannten Strecken, sondern auch auf allen Straßen, in deren Nähe sich ein Bachlauf, See oder Feuchtgebiet befindet, vorsichtig und vor allem langsam zu fahren.

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