(Archivbild: Helga Schwab-Dörzenbach)
Jahrhundertealte Tradition der Marienverehrung
Hettigenbeuern. (sch) Das Fest Mariä Himmelfahrt hat im Morretal eine lange, gewachsene und gepflegte Tradition, die sich über Jahrhunderte erstreckt. Doch auch hier sind die Zeiten im Wandel: Leere Kirchenbänke und die Ferienzeit als Termin erschweren die Teilnahme. Dennoch könnte gerade in Zeiten globaler Unsicherheit, wachsender Konflikte und klimatischer Herausforderungen der Marienfeiertag wieder an Bedeutung gewinnen – als Tag der Zuflucht, der Hoffnung und des Gebets. Schon früher haben Gläubige in schwierigen Lebenssituationen Trost in der Fürbitte Mariens gefunden.
Festgottesdienst mit Kräuterweihe
Am Freitag, 15. August 2025, beginnt der Festgottesdienst um 20 Uhr in der Kirche von Hettigenbeuern. Im Mittelpunkt steht die Kräuterweihe – ein altes Ritual, das die Fülle der Natur und die Heilkräfte der Schöpfung würdigt. Gläubige bringen ihre „Würzbüschel“ aus Johanniskraut, Beifuß, Wermut und anderen Heilpflanzen mit. Zelebranten sind Pater Daison und Militärdekan Artur Wagner, der zudem die Festpredigt hält. Musikalisch gestalten der Musikverein und der Gesangverein den Gottesdienst und die anschließende Prozession.
Lichterprozession und Marienaltäre
Nach dem Gottesdienst zieht eine Lichterprozession zum Bildstock der Schmerzhaften Muttergottes. Entlang des Prozessionswegs stehen Marienaltäre, die in liebevoller Arbeit errichtet werden. Diese Tradition ist jedoch keine Selbstverständlichkeit mehr, da viele der älteren Mitwirkenden nicht mehr aktiv sein können. Dennoch strahlen die vielen Kerzenlichter an den Altären als Symbol des Glaubens und als Zeichen der Zuversicht.
Marienverehrung im Morretal
Die Verehrung Mariens ist im Morretal tief verwurzelt. Bildstöcke und Kapellen, wie die Marienkapelle an der Straße nach Buchen oder die Kapelle im Tal Richtung Zittenfelden, sind Orte des Gebets, der Fürbitte und der Besinnung. Sie zeugen von einem Glauben, der auch in der heutigen Zeit noch lebendig ist.
Historische Wurzeln
Früher war der 15. August ein staatlicher Feiertag – heute gilt dies nur noch in wenigen Bundesländern wie Bayern. Um mehr Gläubigen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Gottesdienst in Hettigenbeuern auf den Abend verlegt. Bereits 1643 belegen Pfarreirechnungen einen Gottesdienst an Mariä Himmelfahrt.
[amazon box =“B0DCK69T65,3961571929″]
