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Wie sich die Endoskopie im Magen-Darm-Trakt verändert
Buchen/Mosbach. (pm) Die Endoskopie gilt als wichtige Methode zur frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen des Magens und des Darms. Dabei führt der Arzt einen dünnen Schlauch mit Kamera in den Körper ein, um die inneren Organe genau zu untersuchen.
Heute kommt bei dieser Untersuchungsmethode zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, um die Arbeit der Ärzte zu unterstützen. „In Zukunft wird die KI in der Endoskopie des Gastrointestinaltraktes unverzichtbar sein.
Sie wird nicht nur zu einer verbesserten Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen führen, sondern auch klare Vorteile für unsere Patientinnen und Patienten bringen, indem die Qualität und Qualitätskontrolle erneut erhöht werden“, erklärt Dr. med. Rüdiger Mahler, Ärztlicher Direktor der Neckar-Odenwald-Kliniken und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Standort Buchen.
Aktuell wird KI in den Neckar-Odenwald-Kliniken vor allem genutzt, um Bilder und Videos aus der Endoskopie zu analysieren. Die Software erkennt Polypen, Tumore und andere Auffälligkeiten oft schneller und genauer als das menschliche Auge. Das ermöglicht den Ärzten, frühzeitig zu handeln und Leben zu retten.
Dennoch ist die Technik noch nicht perfekt. Fehler bei der Analyse können vorkommen, wodurch Krankheiten übersehen werden könnten. Daher dient die KI derzeit nur als Unterstützung und nicht als eigenverantwortliche Diagnostik.
In der Praxis setzen die Ärzte die KI ein, um ihre Beobachtungen zu unterstützen, ohne die nötige Kontrolle aus der Hand zu geben. „Derzeit haben wir ein System für Dickdarmuntersuchungen in Erprobung. Das System wird helfen, mehr Polypen zu erkennen.
Das bedeutet für die Patientinnen und Patienten eine noch bessere Vorsorge“, unterstreicht Majd Hasan, Sektionsleiter der Gastroenterologie und Leitender Oberarzt am Standort Buchen.
In Zukunft könnten diese Systeme noch weiterentwickelt werden, um eigenständig kleinere Eingriffe durchzuführen oder bei Behandlungen zu helfen. Diese Fortschritte befinden sich jedoch noch in der Testphase und werfen auch ethische Fragen auf, etwa, wer die Verantwortung trägt, wenn bei einer KI-gestützten Untersuchung etwas schiefgeht.
„Der aktuelle Einsatz von KI in der Endoskopie zeigt, wie vielversprechend die Technik ist – gleichzeitig erinnert er uns daran, vorsichtig zu bleiben, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten“, bewertet Dr. Mahler den bisherigen Test.
Die Kombination aus moderner Medizin und KI könne die Versorgung deutlich verbessern, erfordere aber einen verantwortungsvollen Umgang damit.
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