„Neun mol elf – un’s hört net uff!“

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(Foto: Retlich)

Gäässwärmerzunft Adelsheim startet in die Jubiläumsfasnacht

Von Kevin Retlich

Adelsheim. Pünktlich am 11.11. um 11:11 Uhr war es wieder so weit: Die Adelsheimer Gäässwärmerzunft hat mit viel Musik, Tradition und Humor die Jubiläumsfasnacht eröffnet. Schon vor der offiziellen Weckzeremonie setzte sich ein bunter Fasnachtszug von der Jakobskirche in Richtung Museumshof in Bewegung. Angeführt von der Feuerwehr- und Stadtkapelle zogen Hexen, Gäässe, Elferräte und Tanzgruppen zu den Klängen der „Seestadtmelodie“ durch die Straßen, wo zahlreiche Narren den Start in die närrische Zeit erwarteten.

Balzele erwacht – Fasnacht offiziell eröffnet

Ceremonienmeister Ralf Ulrich rief lautstark zum Wecken des „Balzele mit Fraa un Kinner“ auf, doch der ließ sich zunächst Zeit. Erst nach kräftigem Klopfen von Hexen und Gäässe öffnete sich die Tür des Heimatmuseums, und der verschlafene Schreiner – in diesem Jahr dargestellt von David Klemm mit Maren Lechleiter sowie den Kindern Lian und Mira – trat ins Freie. Mit seinem Ruf „Ich ruf Euch zu, des wär’ gelacht – Alleze un kee Fasenacht!“ eröffnete er offiziell die närrische Saison. Unter Leitung von Steffen Siegert sorgte die Stadtkapelle für schwungvolle Klänge, während Sitzungspräsident Robin Arns die Gäste begrüßte und auf das 99-jährige Jubiläum der Zunft einstimmte.

Lokalkolorit in Versform


(Foto: Retlich)
Vier Allezer Fasnachtssucher sorgten im Anschluss für humorvolle Beiträge rund ums Stadtgeschehen. Der neue Jugendsitzungspräsident Raphael Blum sprach über den neuen Soccerplatz und appellierte an mehr Gelassenheit. Torsten Blum nahm augenzwinkernd die Vielseitigkeit des Bürgermeisters aufs Korn, Wolfgang Dolk beschrieb mit trockenem Humor das morgendliche Verkehrschaos am Eckenberg, und Kevin Retlich fand selbst in der Fassadengestaltung närrisches Potential.

Elferrat vorgestellt und Narreneid geleistet

Sitzungspräsident Arns stellte das neue Elferratsgremium für die Kampagne 2025/2026 vor. Neu dabei ist Jonas Wachter, der gemeinsam mit weiteren Neuzugängen den traditionellen Narreneid in Gäässemilch ablegte und der närrischen Gemeinschaft Treue schwor.

Die „Seestadtpfanne“ für den Bürgermeister


(Foto: Retlich)
Ein Höhepunkt des Abends war die Übergabe der „Seestadtpfanne“. In gereimter Form blickte Robin Arns humorvoll auf das Adelsheimer Jahr zurück, vom Stadtjubiläum bis zu Bauprojekten. Mit einem dreifachen „Ahoi!“ übergab er die Pfanne an Bürgermeister Wolfram Bernhardt, der schlagfertig konterte und die Bedeutung des Ehrenamts betonte.

Jubiläumsmotto verkündet

Nach Entrichtung der traditionellen Gebühr von 11,11 Euro enthüllte Arns das Motto der neuen Fasnacht:
„Neun mol elf … un’s hört net uff! – Die Gießkann her un Wasser druff!“
Damit knüpft die Zunft an einen alten Allezer Fasnachtsspruch an und betont die Ausdauer, den Humor und die Tradition der Narren, die seit Jahrzehnten das Stadtbild prägen.

Blick auf die kommende Kampagne

Zum Abschluss dankte Arns allen Mitwirkenden und gab die Termine der bevorstehenden Saison bekannt. Der Neujahrsempfang am 6. Januar im Zunftheim markiert den Auftakt, gefolgt von den Prunksitzungen im Februar und dem Rathaussturm am Schmutzigen Donnerstag. Die Kampagne endet mit Geldbeutelwäsche und Heringsessen, bevor im Sommer das 99-jährige Bestehen der Zunft groß gefeiert wird. Rund ums Zunftheim wurde der gelungene Auftakt noch lange gefeiert – ganz nach dem Motto: „Mir gehn heut Nacht noch lang ned hem.“


(Foto: Retlich)

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