Ältester Löwe Deutschlands gestorben

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Binta und Chalid mit ihrem Sohn Nouri. Nun ist der Familienvater gestorben. (Foto: Peter Bastian)
Heidelberg. (pm)
Am Donnerstag musste das Zoo-Team seinen 20 Jahre alten männlichen Berberlöwen Chalid einschläfern. Der Löwenkater hat in den vergangenen Wochen deutlich abgenommen und sich viel zurückgezogen, um zu ruhen.

Chalid stand unter intensiver Betreuung und Beobachtung durch sein Pflegerteam und die Zootierärztin. Medikamente und zusätzliche Futtergaben brachten jedoch keine Verbesserung des Zustands. Zuletzt hat der alte Löwe gar nicht mehr gefressen. Eine Untersuchung in Narkose bestätigte den Verdacht einer massiven Niereninsuffizienz. Diese Erkrankung ist nicht heilbar und schreitet stetig fort. Das Zoo-Team hat sich daher schweren Herzens dazu entschieden, das Leben des Löwen zu beenden, um ihm weiteres Leiden zu ersparen. Chalid war mit stolzen 20 Jahren der aktuell älteste lebende Löwe in einem deutschen Zoo.

Der Berberlöwe wurde im August 2005 im Port Lympne Wild Animal Park in England geboren. 2010 kam er in den Erlebnis-Zoo Hannover, wo er auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) mit Binta und deren Schwester zusammenlebte.

Die heute 17-jährige Berberlöwin Binta war sein Lieblingsweibchen, mit der er insgesamt acht Jungtiere hatte. Das Zuchtpaar kam 2016 nach Heidelberg und bezog 2019 die neu eröffnete Löwenanlage. Dort zog er seit 2024 das jüngste seiner Jungtiere, Berberlöwe Nouri, mit auf. Chalid war 37-facher Großvater, 47-facher Ur-Großvater und bereits 19-facher Ur-Ur-Großvater.

Berberlöwe Chalid war ein sehr sozialer Kater, der bei der Aufzucht und Erziehung der Jungtiere geholfen hat. Der stellvertretende Leiter des Raubtierreviers im Zoo Heidelberg, Manuel Stumpf, berichtet: „Chalid war ein besonders umgänglicher Kater – sowohl mit seiner Partnerin Binta, als auch mit den Tierpflegern. Seinen Sohn Nouri hat er oft geduldig auf sich rumklettern lassen.“

In den letzten Wochen machte Chalids körperliche Verfassung dem Zoo-Team bereits große Sorgen. Die Pfleger kümmerten sich intensiv um den Kater und durch regelmäßiges Wiegen wurde klar, dass der Löwe zuletzt immer weiter abgenommen hatte. „Chalid bekam Extraportionen, hat aber leider nicht zugenommen, auch die Medikamente konnten ihm nur kurzzeitig helfen. In den letzten Tagen hat er gar nichts mehr gefressen. Wir haben ihn zur Untersuchung in Narkose gelegt und seine Blutwerte bestätigten leider den Verdacht einer Niereninsuffizienz.

Die Prognose war – auch aufgrund seines außergewöhnlich hohen
Alters – leider sehr schlecht und deshalb haben wir uns schweren Herzens entschieden den Berberlöwen einzuschläfern, um ihm weiteres Leid zu ersparen.“, so Zootierärztin Barbara Bach.

Wie das Löwenrudel im Zoo Heidelberg zukünftig zusammengesetzt sein wird, ist noch nicht final geklärt. Berberlöwin Binta hat selbst bereits ein stolzes Alter von 17 Jahren. Sie wird nun mit Sohn Nouri erst einmal weiter auf der abwechslungsreichen Anlage leben. Ob Nouri als Zuchtkater den Zoo Heidelberg eines Tages verlassen wird, entscheidet der Zoo im Verlauf des nächsten Jahres gemeinsam mit dem EEP.

Es wird jedoch weiterhin Löwen im Zoo Heidelberg geben. Chalid wird dem Zoo-Team und den Zoo-Besuchern als besondere Tierpersönlichkeit in Erinnerung bleiben.


Berberlöwe Chalid genießt die Sonne. (Foto: Petra Medan)

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