Eberbach. (pm) Die Fußball-WM ist in vollem Gange und ganz Deutschland fiebert mit. Mit Deutschlandtrikots, Fahnen und mit Fanschminke in den Nationalfarben im Gesicht, feiern die Menschen ausgelassen die Spiele vor den Leinwänden beim Public Viewing oder den heimischen Fernsehern mit. Die Meldung aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über den Fund giftiger Substanzen in Fanschminke, nimmt so manchem Fan nun den Spaß.
In Eberbach ist in den meisten Geschäften die Schminke ausverkauft und wird nur noch vereinzelt angeboten. Die Preisunterschiede reichen von 1,50 € für einen Schminkstift bis 4,99€ für eine Schminkpalette.
Die Untersuchungsämter in Freiburg und Karlsruhe haben insgesamt 14 Proben von Fanschminkstiften in den Farben schwarz-rot-gold auf verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente untersucht. Alle 14 untersuchten Proben wurden beanstandet und dürfen wegen verschiedener Verstöße gegen die europäische Kosmetikverordnung nicht mehr verkauft werden, da diese im Verdacht stehen krebserregend zu sein. Es wurden Farbstoffe gefunden, die bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten auf die EU-Verbotsliste für riskante Stoffe in Kosmetika gesetzt wurden. Die Produkte stammen laut Packungsangaben überwiegend aus China.
Das Verbraucherschutzministerium Baden-Württemberg fordert nun ein bundesweites Gesamtkonzept, dass es den Behörden erlaubt zeitnah über ihre Untersuchungsergebnisse zu informieren und die betroffenen Produkte zu nennen. Bisher verhindert die Bundesgesetzgebung dieses Vorgehen. „Wir müssen Ross und Reiter nennen können und den Verbraucherinnen und Verbrauchern damit Kaufsicherheit geben. Wenn klar ist, wer bewusst giftige Substanzen verwendet, muss nicht gleich eine ganze Branche unter Generalverdacht geraten“, so Schneidewind-Hartnagel abschließend.