Steuerungsgruppen bereiten die regionalen Abschlusskonferenzen vor
Main-Tauber-Kreis. (pm) Das europäische Förderprogramm LEADER geht von 2014 bis 2020 in eine neue Förderperiode. Der Main-Tauber-Kreis nimmt mit seinen Städten und Gemeinden gegenwärtig an dem Bewerbungsverfahren für die geplanten Förderkulissen „Badisch-Franken“ und „Hohenlohe-Tauber“ teil. Der Landkreis hofft, dass beide Kulissen anerkannt und in das Programm aufgenommen werden. Die Bewerbungen sollen nach den regionalen Abschlusskonferenzen im September dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz vorgelegt werden. Eine Besonderheit von LEADER ist sein Ansatz „von unten nach oben“ („Bottom-Up“). Das bedeutet, dass sich Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsprozesse einbringen können. Auch eigene Vorschläge und Projekte können entwickelt werden.
Der Main-Tauber-Kreis zählt zu den attraktivsten Landkreisen in Süddeutschland. Die Städte und Gemeinden sind gastfreundlich, die Dörfer vermitteln ein Heimatgefühl. Die Tauber, der Main und ihre Nebenflüsse prägen die Landschaft. Burgen, Schlösser, Klöster und Museen rücken diesen Landstrich immer stärker in den Blick von Touristen. Aber auch der eigenen Bevölkerung bietet der Main-Tauber-Kreis mit seinen starken Unternehmen und Handwerksbetrieben eine gute Ausgangsbasis. „Der Main-Tauber-Kreis ist in punkto Familienfreundlichkeit, Sicherheit und Kulturlandschaft sicherlich mit der Note 1 zu bewerten“, bestätigt auch Landrat Reinhard Frank.
Damit der Main-Tauber-Kreis und seine Nachbarlandkreise auch in Zukunft eine optimale Perspektive für die heimische Bevölkerung und für Touristen bieten, wird gegenwärtig an regionalen Entwicklungskonzepten für das Europäische Förderprogramm LEADER gearbeitet. Hierzu hat der Main-Tauber-Kreis mit seinem südlichen Gebiet die Kulisse Hohenlohe-Tauber mit Teilgebieten des Hohenlohe-Kreises und des Landkreises Schwäbisch Hall gebildet. Im mittleren und im nördlichen Main-Tauber-Kreis wird an der Bewerbung für die Kulisse Badisch-Franken mit Teilgebieten des Neckar-Odenwald-Kreises gearbeitet.
In allen Konzepten werden Handlungsfelder wie Innenortentwicklung, generationsübergreifende Ansätze, Vermarkungsmöglichkeiten für regionale Produkte und die Förderung der Kultur in den Mittelpunkt gerückt. „Vor allem auch das Miteinander von Jung und Alt und die Perspektiven in den Dörfern sollen durch LEADER verbessert werden“, sagt Dezernent Jochen Müssig vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis.
Die Bewerbungen sollen neben den grundsätzlichen Aussagen zu den Kulissen vor allem auch auf die Fortentwicklungspotenziale hinweisen. Beispielsweise bestehen mit Produkten aus der Landwirtschaft gute Chancen, regionale Vermarktungssiegel zu entwickeln. Mit dem zwischen Tauber und Odenwald angebauten Grünkern existiert ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal. Auch die Kultur soll mit Angeboten für die Bevölkerung und die Gäste noch intensiver unterstützt werden. Themen wie „Verborgene Schätze“ oder „Pilgern“ werden – sollten die Bewerbungen erfolgreich sein – die nächsten Jahre bestimmen. „In allen Prozessen wird geprüft, wie die Lebensbedingungen weiter verbessert werden können oder auch Mehrwert für den Ländlichen Raum in Hohenlohe, Odenwald und Main-Tauber gesteigert werden kann“, nennt Dezernent Jochen Müssig einige der Ziele der LEADER-Entwicklungskonzepte.
Damit dem „Bottom-Up“-Ansatz Rechnung getragen wird, war von Anfang an die interessierte Bevölkerung beteiligt. Es bestanden in Workshops und Dialogen Möglichkeiten, sich in die Handlungsfelder einzubringen oder selbst auch Handlungsfelder vorzuschlagen. Eine Beteiligung ist nach wie vor möglich. „Menschen aus allen Gesellschaftsbereichen, ob Jung oder Alt, können über das Internet Projekte, Ideen oder weitere Ansätze vorschlagen“, erklärt Landrat Reinhard Frank. Hierzu wurden die Internetseiten www.leader-hohenlohe-tauber.de und www.leader-badisch-franken.de eingerichtet.
Die bisher gefundenen Ansätze und vorgeschlagenen Starterprojekte werden nun von den jeweiligen Steuerungsgruppen in den Kulissen sondiert und ausformuliert. Die daraus entstehenden regionalen Entwicklungskonzepte werden der interessierten Bevölkerung jeweils nochmal in einer Regionalkonferenz vorgestellt und dort dann auch als Handlungsleitfaden für die LEADER-Förderperiode 2014 bis 2020 beschlossen.
Die regionalen Abschlusskonferenzen finden am Montag, 15. September, um 19 Uhr in Hollenbach in der Dreschhalle für Hohenlohe-Tauber und am Mittwoch, 17. September, um 18 Uhr in Külsheim in der Festhalle für Badisch-Franken statt.
„Die initiierenden Städte und Gemeinden sowie der Main-Tauber-Kreis möchten dem Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg mit einer großen Beteiligung aus der Raumschaft noch einmal signalisieren, dass an der Tauber, am Main, in Hohenlohe und im Odenwald – nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung – auf die Anerkennung der beiden LEADER-Kulissen gesetzt“, schließt Landrat Reinhard Frank.
Zur Kulisse Hohenlohe-Tauber gehören aus dem Main-Tauber-Kreis die Städte und Gemeinden Assamstadt, Boxberg, Creglingen, Igersheim, Niederstetten, Weikersheim und der Stadtteil Markelsheim der Stadt Bad Mergentheim.
In der Kulisse Badisch-Franken sind aus dem Main-Tauber-Kreis die Städte und Gemeinden Ahorn, Freudenberg, Großrinderfeld, Grünsfeld, Königheim, Külsheim, Lauda-Königshofen ohne Stadtkern (das heißt ohne Lauda und Königshofen), Tauberbischofsheim ohne Stadtker, Werbach, Wittighausen sowie die Wertheimer Dörfer Bronnbach, Reicholzheim und Sonderried vertreten.
Informationen zum LEADER-Entwicklungsprozess gibt es im Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Dezernat Kreisentwicklung – Wirtschaftsförderung, Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Telefon 09341/82-5809 (Rico Neubert) oder Telefon 09341/82-5703 (Jochen Müssig), Fax: 09341/828-5708, E-Mail wi*******************@ma***************.de, Internet: www.main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus.