
(pm) Zu einem Fachgespräch mit der Suchtberatungsstelle traf sich die SPD-Kreistagsfraktion unter Leitung der Fraktionsvorsitzenden Heide Lochmann mit Karl Pfeil und Ercan Efe. Erörtert wurde, was es bedeutet „abhängig zu sein“ und ab wann und wie holt man sich Hilfe? Ist es erst der äußere Druck, die Gefährdung der Arbeitsstelle, des Führerscheins oder der familiären Situation? Ab wann gesteht sich eine Person ein, dass sie z.B. Probleme mit dem Rauchen, Alkoholtrinken oder Spielen hat und dass der Vorsatz, davon los zu kommen, nicht mehr ausreicht? Angesprochen wurde, dass hier die Öffentlichkeitsarbeit der Suchtberatungsstelle eventuell Vorbehalte und Ängste abbauen kann. Thema war auch die Präventionsarbeit in Schule und Vereinen, die in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit und weiteren Einrichtungen wie dem Kinderschutzbund verstärkt werden sollte.
Die Suchtberatungsstelle leistet in vielen Fällen Hilfe und Unterstützung beim Ausstieg, allerdings geschieht dies nicht von heute auf morgen. Vertrauen, auch in die Anonymität der Beratung, ist eine wichtige Voraussetzung zur Bewusstseinsveränderung, die von den Mitarbeitenden geleistet wird. „Wir sind keine Spielverderber, sondern wir helfen den Gefährdeten, dass sie die Kontrolle über ihr eigenes Leben behalten oder wieder zurückgewinnen“, so Karl Pfeil. Beratung muss gut sein und nicht nur gut gemeint. Dies gilt vor allem da, wo gerade auch Kinder sprachfähig werden müssen, über Suchtprobleme der Eltern frühzeitig mit Vertrauenspersonen reden zu lernen. Die Zusammenarbeit mit anderen Beratungseinrichtungen geschieht jedoch immer unter der Schweigepflicht, zu der die Mitarbeiter verpflichtet sind. Schulungen in Betrieben und der konstruktive Umgang mit Betriebsvereinbarungen stellen einen weiteren Schwerpunkt der Suchtberatungsstelle dar.
Heide Lochmann dankte Karl Pfeil und Ercan Efe für das informative Gespräch und trat dann ein in die Vorbereitung von Inhalten der kommenden Kreistagsausschüsse.
Auf Nachfrage von Dr. Dorothee Schlegel berichtete Georg Nelius, dass die Grunderwerbssteuer als Landessteuer dazu dient, dass Familien, die bauen wollen, unterstützt werden, und ebenso dazu , die Kinderbetreuungsangebote auszubauen. Immer mehr Sammelunterkünfte werden abgebaut und die Asylbewerber werden in die Anschlussunterbringung verlegt. Dabei ist zu beachten dass die Erreichbarkeit der medizinischen Versorgung zu gewährleisten ist. Dies ist, gerade was den ÖPNV betrifft, auch im Sinne der gesamten Bevölkerung, d.h. die SPD unterstützt alle Bemühungen um auch Teilorte an den ÖPNV an zu schließen und ihn zu flexibilisieren. Auch die Ausweitung von Ruftaxis, Bürgerbussen und Mitfahrmöglichkeiten wird befürwortet. In diesem Zusammenhang wurde auch der Ablauf des ÖPNV-Zukunftskongresses als positiv und konstruktiv vermerkt und noch mal darauf hingewiesen, dass bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln auf eine gute behindertengerechte Ausstattung geachtet werden muss.
Diskutiert wurde auch über die Erhöhung des Stundensatzes für Tageseltern, insbesondere Tagesmütter. Sie fangen nicht nur die Spitzen in den Kindertagesstätten ab, sondern sind ein gleichwertiges und familiennahes qualitativ gutes Angebot der Kinderbetreuung. Die SPD-Fraktion spricht sich daher für eine Annäherung an den Mindestlohn pro Stunde aus. Ein letzter Gesprächspunkt war die Unterstützung der Feuerwehren, in den einzelnen Kommunen, aber auch kreisweit. Die interkommunale Zusammenarbeit wurde dabei ebenso hervorgehoben wie die finanziell nötige Förderung durch das Land und den Kreis.