Keine Mieterhöhungen mehr, keine lauten Nachbarn und endlich tun können, was auch immer man mag: Diese verlockenden Aussichten, gepaart mit dem derzeit niedrigen Zinsniveau, bringen immer mehr Menschen dazu, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Doch der Hauskauf birgt auch Risiken, wenn Familien nicht entsprechend vorsorgen.
Wer den Schritt zum Hauskauf wagt, hat diese Entscheidung meist nicht unüberlegt getroffen. Schließlich ergeben sich durch die oftmals jahrzehntelangen Laufzeiten bei der Immobilienfinanzierung Verpflichtungen, die auch bedient werden wollen. Umso wichtiger ist es, zu berücksichtigen, was in der langen Zeit alles passieren könnte: Ob Arbeitslosigkeit, Krankheit oder gar der Tod eines Familienmitglieds und Kreditnehmers – es gibt viele Szenarien, die die Freude über das Eigenheim trüben können.
Damit die Familie in solch einem Fall finanziell nicht in Bedrängnis gerät und das Eigenheim notgedrungenen wieder verkaufen muss, empfehlen Experten, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, bevor man die Baufinanzierung in Angriff nimmt. Diese schützt die Familie vor einer Versorgungslücke, die entstehen könnte, falls der Hauptverdiener plötzlich stirbt. Außerdem dient sie als Absicherung des Immobilienkredites.
Die Risikolebensversicherung empfiehlt sich sowohl für junge Familien als auch Immobilienkäufer, die sich gegen dieses Risiko absichern wollen. Versicherungsnehmer sollte daher der Hauptverdiener der Familie sein – bei Paaren mit ähnlich hohem Einkommen ist eine gegenseitige Absicherung ratsam. Die Höhe der Versicherungssumme kann grundsätzlich frei gewählt werden, sollte jedoch mindestens das drei-bis fünffache Jahresbruttogehalt des Versicherungsnehmers betragen. Bei einem Hauskauf sollte sich die Versicherungssumme zudem an der Kredithöhe orientieren.
Der Vorteil der Risikolebensversicherung ist, dass sie zu den vergleichsweise günstigen Lebensversicherungen zählt und je nach Variante flexibel an die Bedürfnisse der Familie angepasst werden kann. Wer die Risikolebensversicherung abschließen möchte, um neben dem Hauskredit auch die Familie großzügig abzusichern, kann einen Vertrag mit gleichbleibender Versicherungssumme abschließen. Bei diesem bleibt die vereinbarte Versicherungssumme über den gesamten Zeitraum konstant und bietet daher trotz der sinkenden Restschuld für das Haus einen großen Puffer für die Familie. Alternativ kann auch eine fallende Versicherungssumme vereinbart werden, bei der die Versicherungssumme der Risikolebensversicherung jährlich um einen festen Betrag sinkt. Diese Variante empfiehlt sich für all jene, die die Risikolebensversicherung vor allem als Kreditsicherheit abschließen wollen.
Ein Tipp: Wer vor dem Gang zur Bank eine Risikolebensversicherung abgeschlossen hat, dessen Chancen auf eine Kreditzusage stehen besser. Das liegt daran, dass Banken so die Sicherheit bekommen, dass die Raten selbst bei einem Sterbefall in der Familie gezahlt werden können.
Neben dem Tod als mögliches Risiko bei einem Hauskauf können auch Krankheiten oder Unfälle mit schweren körperlichen Folgen das Familienglück im Eigenheim gefährden. Wer sich auch diesbezüglich vor den möglichen finanziellen Einbußen schützen möchte, der sollte neben der Risikolebensversicherung zusätzlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. So abgesichert kann man davon ausgehen, dass die Raten fürs Eigenheim bei jeglichen Schicksalsschlägen getilgt werden können – und man kann den Traum vom Eigenheim entspannt genießen.
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