VfR Mannheim – VfR Gommersdorf 2:1
Mannheim. (mk) Bei einem Blick auf den Spielberichtsbogen war jedem anwesenden Zuschauer klar, dass der VfR Mannheim die Aufgabe Gommersdorf mit einer Rumpftruppe bewältigen musste. Alessandro Castro, Max Denefleh, Ali Ibrahimaj, Christian Kuhn, Blerton Muca und Marc-David Thau konnten verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt nicht am Spielgeschehen teilnehmen und rissen durch ihre Abwesenheit eine personelle Lücke auf, die sich unweigerlich auch auf dem Platz bemerkbar machen musste. Auf der Bank nahmen mit Milos Stankovic, Furkan Cevik und dem U-23 Spieler Leon Ono nur drei Akteure Platz.
Der Start verlief im verregneten Rhein-Neckar-Stadion nach Maß. Der leistungstechnisch erneut hervorstechende Eric Schaaf markierte bereits nach knapp 180 Sekunden durch einen Freistoßtreffer aus halbrechter Position die frühe Mannheimer Führung (3.). In den direkt darauffolgenden Minuten verpasste es der Tabellendritte, rechtzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Zunächst konnte der Gästekeeper mit Mühe und Not einen Distanzschuss von Eric Schaaf abwehren (5.), wenig später ließ Selim Jungmann die Gelegenheit liegen, einen schnell vorgetragenen Konter über Abdullah Köse und Eric Schaaf erfolgreich zu vollenden (9.).
Gommersdorf fand nach zehn Minuten besser in die Begegnung. Peter Hogens Mannschaft gewann defensiv an Stabilität und konnte auch die erste Großchance für sich verbuchen: Jakob Haspelt fing einen blau-weiß-roten Pass ab, umkurvte mehrere Gegenspieler und zwang Marcel Lentz im Eins-gegen-Eins zu einer starken Parade (10.).
Unterm Strich blieben die Quadratestädter jedoch die spielbestimmende Mannschaft. Das Geschehen verlagerte sich über weite Strecken in die Hälfte der Gommersdorfer und ließ auf einen entspannten Fußballnachmittag mit positivem Ausgang hoffen. Es gab jedoch ein großes Manko: Die optische Überlegenheit spiegelte sich kaum in Torgelegenheiten wider. Für den hohen Aufwand war der Ertrag in der ersten Halbzeit zu gering.
Derweil machte sich Schiedsrichter Vincent Becker mit einer kontroversen Entscheidung keine Freunde im blau-weiß-roten Lager. Als Abdullah Köse nach einem Diagonalpass Joseph Olumides in den gegnerischen Strafraum eindrang und vom Gästeverteidiger zu Boden befördert wurde, warteten etliche Mannheimer auf den Elfmeterpfiff, doch die Pfeife blieb zum Erstaunen vieler stumm.
Im zweiten Durchgang folgte prompt die kalte Dusche. Gommersdorf bekam zurecht einen Strafstoß zugesprochen und stellte den Ausgleich her. Zwar konnte Marcel Lentz seinen zweiten Elfmeter hintereinander parieren, allerdings landete der Abpraller bei den Odenwäldern, die das Leder aus kurzer Distanz scharf ins Zentrum ablegten und die Mannheimer dazu zwangen, den Ball ins eigene Tor zu bugsieren (49.).
Der Tabellendritte war nach dem Ausgleich sichtlich bemüht, das Zepter sofort wieder in die eigene Hand zu nehmen. Mit viel Leidenschaft aber ohne Fortune versuchte man, das 2:1 förmlich zu erzwingen. Doch der Gommersdorfer Abwehrverbund stand gut und ließ die Blau-Weiß-Roten schier verzweifeln. Ein paar Chancen erarbeiteten sich die Mannheimer dennoch.
Cihad Ilhans Drehschuss landete am Außennetz (62.), Bozidar Veskovacs Distanzschuss segelte knapp über den Kasten (72.) und Benedikt Koeps trockener Abschluss aus kurzer Distanz verfehlte sein Ziel um Haaresbreite, dies war bis dahin die größte Chance auf den erneuten Führungstreffer (75.).
Auf der anderen Seite hoffte Gommersdorf gegen mittlerweile weit aufrückende Mannheimer auf den Lucky Punch. Nach einer Ecke wäre dieser auch fast geglückt. Die Gäste gewannen das Kopfballduell und zwangen Marcel Lentz, der schnell abtauchte und durch seine hohe Reaktionsgeschwindigkeit den Rückstand verhinderte, erneut zu einer starken Parade (89.)
Dass in dieser Begegnung noch ein Tor fällt, erschien bis zur 94. Minute unwahrscheinlich. Doch es gab nochmals eine Ecke für den VfR Mannheim. Diese wurde per Kopf verlängert und schließlich von Cihad Ilhan mit einem humorlosen Volleyschuss zum verdienten 2:1 Endstand vollendet (94.).
Es war kein fußballerischer Leckerbissen, den der VfR Mannheim seinen Fans servierte, dies konnte bei der dünnen Personaldecke auch nicht erwartet werden. Dennoch zeigte die Mannschaft eine Reaktion auf die herbe Schlappe in Eppingen und zwang den VfR Gommersdorf dank ihrer hohen Moral in die Knie.
Die drei Punkte blieben in Mannheim und das war unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen das wichtigste.