
(Symbolbild – Rene/Pixabay)
Die Gaming-Szene aus Deutschland darf sich auf neue Förderungen freuen. Mit der Vergabe finanzieller Unterstützung unterstützt die Medienförderung RLP zwei neue Computerspiele im Entwicklungsstadium. Insgesamt wurden 75.000 Euro spendiert, die als Finanzspritze den Innovationen auf die Sprünge helfen soll.
Der Games-Markt boomt dank Playstation, Nintendo und Xbox. Der Run auf die Konsolen ist so groß, dass sich die großen Gamer noch immer Lieferschwierigkeiten ausgesetzt sehen, die Anfragen zu bewältigen. Während die Hardware-Lieferanten damit beschäftigt sind, die Wartelisten systematisch abzuarbeiten, herrscht auf dem Software-Gebiet trotz angeblicher Rückgänge entspanntere Stimmung. Internationale Entwickler wie Ubisoft oder Blizzard Entertainment erfreuen sich wachsender Absätze, die sich an der Börse deutlich bemerkbar machen. Auch wenn in der Vergangenheit kleine Einbrüche zu verzeichnen waren, kann sich beispielsweise Ubisoft mit einem steigenden Kurswert von 45 Euro pro Aktie (Stand: 17.8.22) freuen.
Für den Einzelhandel ist diese Entwicklung gleichermaßen ein positives Zeichen. Die US-Kette Game Stop hat ihre Talfahrt überwunden und steht derzeit bei soliden 42 US-Dollar pro GME-Aktie an der Börse. Mangelnde Ware im Hinblick auf Games gibt es somit nicht auf dem Markt. Umso schöner ist zu sehen, dass auch Deutschland in diesem Geschäft mitmischt und neue Ideen fantasievoller Welten kreiert. Die Medienförderung RLP würdigte zwei dieser Projekte in der vergangenen Förderrunde.
Von Mäusen und Kartenspielen
Insgesamt verteilte das Fördergremium 75.000 Euro. Wurden in der ersten Förderrunde im Januar noch drei Games gefördert, so ging der gesamte Topf im zweiten Auswahlprozess nur an zwei Entwicklerstudios. Über die Fördersumme von 25.000 Euro kann sich das Kartenspiel „Dystopia Evolving Card Game“ freuen. Für die Entwicklung und Produktion können Beyond Worlds GmbH aus Landstuhl und Verantwortlicher Felix Nyenhuis die Summe gut gebrauchen. Der Hybrid aus physischen und digitalen Karten scheint ein vielversprechendes Konzept zu sein, denn bereits im Januar konnte sich das Game über eine Förderung in gleicher Höhe freuen.
Die Maximalsumme von 50.000 Euro ging in der zweiten Förderrunde an den kindgerechten Third Person Multiplayer Shooter „Snacks or Tails“. Der Spieler wird in die Rolle einer Maus versetzt, die verschiedenen Herausforderungen stellen muss. Das Setting wird dabei maßstabsgetreu wiedergegeben und versetzt den Gamer somit in eine kleine Welt großer Gefahren. Hinter dem Projekt stehen die Kaiserslauterner Enrevo UG und Philipp Reusch.
Quelle: Pixabay
Noch viel zu entdecken
Den beiden Entwicklerstudios gilt es zu gratulieren. Aus allen Bewerbern setzten sich die fantasievollen Games durch und stärken den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz für den Games-Markt. Ein kleiner Dämpfer bleibt jedoch: Mit Blick auf die Mediengesamtsumme von 409.840 Euro, die zur Verfügung standen, gingen 334.850 Euro an Filmprojekte. Rund 18 Prozent entfielen somit auf die Spielbranche, während 82 Prozent an Spielfilme und Dokumentationen vergeben wurden.
Ein Ungleichgewicht, welches noch Aufarbeitung braucht und vielleicht in den nächsten Förderrunden ausgeglichen wird. Erst seit Oktober 2021 wurde die Förderanstalt überhaupt ins Leben gerufen. Nach der Finanzspritze liegt es nun an den beiden begünstigten Entwicklerstudios, ihren Plan einzuhalten und ihre Spiele zu veröffentlichen. Termine und Daten gibt es zu den Projekten noch nicht, doch an Motivation sollte es mit der Gremiumsentscheidung nicht mangeln.
Alle Entwickler, die ihre Chance auch nutzen möchten: Noch bis zum 31. Oktober können neue Vorschläge für die laufende Förderrunde bei der Medienförderung RLP eingereicht werden.