„Bischöfe haben geltendes Recht ignoriert“

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Erzbischof Stephan Burger stellt Bericht der Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Erzdiözese Freiburg vor. (Foto: pm)

Erzbischof Stephan Burger ist fassungslos

Freiburg. (pef) In Freiburg ist heute der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“ zum früheren Umgang der Erzdiözese mit Fällen sexualisierter Gewalt veröffentlicht worden. Die Veröffentlichung fand im Rahmen einer Pressekonferenz der Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Erzdiözese Freiburg statt.

Nach der Vorstellung des Berichts durch die Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“ äußerte sich Erzbischof Stephan Burger in einer ersten Erklärung zu den Ergebnissen des Berichts.

„Insbesondere meine beiden Vorgänger im Amt haben in der Vergangenheit, haben schon damals geltendes kirchliches Recht, das ein Eingreifen und Melden von Fällen vorsah, schlichtweg ignoriert. Es macht mich fassungslos, dass die beiden wider bes­seren Wissens so handeln konnten“, erklärte Stephan Burger. „Es macht mich fassungslos, weil Dr. Oskar Saier auch Kirchenrechtler war.

Dr. Robert Zollitsch war langjähriger Personalverantwortlicher, wurde Erzbischof und wurde dann auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Beide wussten um die Bedeutung sowie um die rechtliche Relevanz der Thematik.

Dahinter stand ein nach heutiger Sicht falsch verstandener Korpsgeist. Ein äußerliches Kirchenbild sollte aufrechterhalten werden, das jegliches Fehlverhal­ten weit von sich weist. Dazu kommt der Institutionenschutz, der über alles geht.“

„In der Schuld der Betroffenen“

Erzbischof Burger betonte: „Dieses Versagen der im Bericht namentlich genannten Verantwortlichen bildet gegen­über den Betroffenen einen skandalösen Tatbestand. Anstatt dem Heil der Menschen, dem Heil der Seelen zu dienen, hatten die Folgenlosigkeit auf Meldungen und Anzei­gen dem Unheil weiteren Raum gegeben.

Auf diese Weise haben die Verantwortlichen unserer Erzdiözese und gerade im Blick auf die Botschaft Jesu Schuld auf sich geladen. Hier wurde die Frohbotschaft Jesu eindeutig pervertiert. Als maßgebliche Verantwortliche für die Erzdiözese Freiburg stehen die Erzbischöfe in der Schuld der Betroffenen. Dem habe auch ich mich als Erzbischof zu stellen. Und als Erzbischof bitte ich die Betroffenen für dieses Versagen um Verzeihung.“

Die vollständige Erklärung des Erzbischofs finden Sie im Anhang dieser Pressemitteilung sowie unter www.ebfr.de/aufklaerung. Dort finden Sie zudem weitere Informationen zum Abschlussbericht der AG „Machtstrukturen und Aktenanalyse“ sowie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Erzdiözese.

Der Abschlussbericht der AG Aktenanalyse(bitte anklicken) steht auf der Homepage der GE-Kommission zum Download zur Verfügung.

 

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