„Magische Reise für den guten Zweck“

„Magische Reise für den guten Zweck“
„Magische Reise für den guten Zweck“

Beim Nepal-Abend in der Abt-Bessel-Realschule in Buchen gaben Aktive der Schülerfirma „Nepal-AG“ und die gerade zurückgekehrte Reisegruppe interessante Einblicke in deren Arbeit und die Erlebnisse. (Foto: Björn Langer)

Himalaya-Flair in der Schulaula – Yak-Käse auf dem Dach der Welt

Buchen. (mh) In der bunt geschmückten Aula der Abt-Bessel-Realschule in Buchen mit einem Meer aus Gebetsfahnen, nepalesischen Klängen und exotischen Düften entführten die Buchener Schülerinnen und Schüler ihre Gäste für einen Abend ins ferne Nepal auf das Dach der Welt.

Daniel Schäfer, verantwortlicher Lehrer der Nepal AG, begrüßte zusammen mit Moderator Martin Hahn die rund 200 Gäste sowie die „Hausherrin“, Rektorin Monika Schwarz. Auch Vertreter von der Kooperationspartnerschule aus Claustal-Zellerfeld waren zu Gast. Ein interessanter Bildvortrag informierte über die Arbeit der Schülerfirma und die aktuellen Erfolge in den nepalesischen Projektschulen.

Erneut hätten hier 100 Prozent der Schüler ihre Abschlussprüfung bestanden – dies sei besonders bemerkenswert, weil die Durchfallquote in „normalen“ Schulen bei fast 60 Prozent liege. Somit seien, so Schäfer, die weiterführenden Projektschulen die besten Bergschulen des Landes.

Dies lobte vor einiger Zeit auch Reinhold Messner: „Hilfe zur Selbsthilfe ist in Nepal lebenswichtig. Das Schülernetzwerk Namaste Nepal Buchen leistet Gewaltiges. Nach dem großen Erdbeben (2015) redet es nicht über Hilfe, es schafft Schulen. Das Schülernetzwerk Namaste hat meinen ganzen Respekt“.

Die Buchener Schüler haben mittlerweile fast 250.000 Euro gesammelt und gemeinsam mit ihren zwei Partnerschulen in Freiberg und Clausthal bereits acht Schulen erdbebensicher wieder aufgebaut. Mit dem Nepallauf und dem Kaffeeverkauf finanzieren sie den laufenden Betrieb der Schulen und entlohnen die dortigen Lehrer.

Erst vor wenigen Wochen kehrte eine Delegation des Buchener Schulprojektes von Ihrer abenteuerlichen Reise nach Nepal zurück. Mit dabei waren unter anderem Lehrer Marvin Geier aus Mudau, der gemeinsam mit Lehrer Daniel Schäfer die Schülerfirma leitet, Jürgen Türschel als Vorstand des Vereins Namaste Nepal Buchen e.V. und die Schülerin Lydia Ehmann.

Gemeinsam berichteten sie in einem Filmvortrag von ihren Erlebnissen auf der dreiwöchigen Reise durch den Himalaja. Zunächst besuchten sie die Projektschulen und wohnten für einige Tage im Bergdorf Dandakateri, nahe der Tibetischen Grenze in Gastfamilien. Beeindruckt waren sie von der Lebensfreude und der großen Dankbarkeit der Menschen trotz der sehr einfachen Verhältnisse – Nepal gehört schließlich zu den ärmsten Ländern der Welt.

Dort dankte ein Vater emotional für die Hilfe der Schüler, die „sein Dorf zu einem Paradies gemacht“ hätten. Durch die gute Bildung haben ihre Kinder eine Chance, einen Beruf zu erlernen und finanzieren so oft die gesamte Familie.

Der zweite Teil ihrer Reise führte sie auf eine Trekking Tour in das wunderschöne Langtang Tal auf bis über 5.000 Meter Höhe mit Blick auf den Lirung Gipfel mit seinen 7246 Metern Höher. Lehrer Geier war beeindruckt von den Größenverhältnissen: „Wenn man sich selbst bereits auf 3000 Meter befindet und dann auf den Gipfel schaut, der noch einmal mehr als doppelt so hoch ist, das ist atemberaubend.“

Auch die Höhe war eine Herausforderung, denn die Gruppe spürte auch die Höhenkrankheit, die sich mit Kopfschmerzen und Atemlosigkeit bemerkbar machte. „Da ist jeder Schritt eine Herausforderung, dennoch haben es alle gut gemeistert“, berichtete Türschel.

Moderator Martin Hahn konnte den genauso engagierten wie begeisterten Aktiven der Nepal-AG noch etliche Kommentare und Eindrücke entlocken. Diese gingen von den abenteuerlichen Busfahrten über die atemberaubende Landschaft bis hin zur Freundlichkeit und Dankbarkeit de Nepalesen.

Aktuell organisiert Schäfer eine weitere Expedition nach Nepal vor, denn auch der befreundete Help Verein möchte das ferne Land im April mit 25 Mitgliedern bereisen. „Wir sind da in guten Händen, denn ein Mitglied unseres Projektes ist Raj Gwajali, ein absoluter Profi mit einer der bekanntesten Reiseagenturen vor Ort“, so Schäfer.

Derzeit sind die Schüler schwer beschäftigt, denn das Weihnachtsgeschäft steht vor der Türe und hierfür verpacken, mahlen, versiegelt und vermarkten sie Ihren hochwertigen Kaffee eigenständig. „Die Lehrer stehen uns beratend zur Seite, aber für die Organisation, Produktion und den Verkauf sind wir selbst verantwortlich und das macht auch unsere große Motivation aus“, erklärt Moritz Engler, neben Lydia Ehmann und Jara Huber einer der drei fünfzehnjährigen Geschäftsführer.

„Der Kaffee ist nachhaltig angebaut und gerecht bezahlt. Wir haben die gesamte Produktionskette in unserer Hand und so sind von den acht Euro lediglich 2,60 Euro Kosten. 42 Prozent bleibt bei den Arbeitern in Nepal und 26 Prozent in unserem Schulprojekt. Im Grunde spenden sie acht Euro und bekommen dafür einen hervorragenden Kaffee“ erläutert Schäfer.

Der Nepal-Kaffee ist in etlichen Geschäften in Buchen (Knapp‘s Laden, Metzgerei Herkert, Käfermaier-Laden) zu erwerben, weitere Info sind im Internet zu finden. Abschließend bedankte sich eine Besucherin für Abend: „Es ist einfach jedes Mal wieder schön zu sehen, was die Schüler und Lehrer alles leisten“.

Hintergrund:

Die Namaste Nepal sAG Buchen engagiert sich in einem losen Schülernetzwerk, gemeinsam mit dem Freiberger Geschwister Scholl Gymnasium (Sachsen) und Schulen aus Clausthal-Zellerfeld und Dortmund, mit dem Ziel, die Bildungschancen von Kindern in Nepal zu verbessern und nachhaltig zu sichern.

Hierfür wurden die Buchener Schüler bereits mehrfach ausgezeichnet und erhielten prominentes Lob von Reinhold Messner, sowie einen persönlichen Brief von Angela Merkel. Dies erreichen sie neben Spendenaktionen, durch den Import von hochwertigem Rohkaffee aus Nepal, der in Miltenberg von der Kaffeerösterei MIKA geröstet und über die Schülerfirma verkauft wird.

Regelmäßig fliegen Schüler der Abt-Bessel Realschule selbst, auf eigene Kosten nach Nepal, um vor Ort an ihrem Projekt mit den Menschen zu arbeiten, sowie diese und deren Kultur besser kennen zu lernen. So können sie auch persönlich garantieren, dass jeder gespendete Euro da ankommt, wo er gebraucht wird.

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