
(Foto: Schölch)
Chor und Solisten begeistern Publikum
Von Simone Schölch
Mudau. „Neues geistiges Liedgut“- ein sperriger, abstrakter Begriff. Und was für ein mitreißendes musikalisches Erlebnis, wenn ein stimmgewaltiger Chor ein entsprechendes Konzert gibt.
So wie am Abend des vierten Advent in der vollbesetzten Kirche. Es mussten sogar zusätzlich Stühle herbeigetragenen werden, um dem Publikum Gelegenheit zu geben, um mit Euphoria zu feiern.
Wer eine traditionelle adventliche Besinnung mit eher ruhigen Tönen und nachdenklichen Texten erwartet hatte, der sah sich überrascht. Was zunächst noch eher getragen mit dem gemeinschaftlich gesungenen „Wir sagen Euch an den lieben Advent“ und einer weihnachtlichen Geschichte von Janosch begonnen hatte, machte sehr schnell eine Kehrtwende hin zum modernen Musical Bethlehem. Dem Musical, das am 29. Dezember in der Mannheimer SAP-Arena aufgeführt wird und an dem die rund 50 Sängerinnen und Sänger von „Euphoria“ im großen Gesamtchor mitsingen werden.
Eigens für dieses Projekt konnten etliche neue Sängerinnen und Sänger gewonnen werden, sodass am Sonntagabend ein stimmgewaltiger und spürbar gereifter Chor auftrat. Neben den Mitgliedern des Chors überzeugten auch die Solisten Nicole Galm, Lena Baier, Regina Repp, Katharina Hauk und Jürgen Friedel.
Natürlich haben die alten Weihnachtsklassiker ihren ganz besonderen Charme; aber während deren Texte aus der Zeit gefallen scheinen, sind die modernen Lieder aus „Bethlehem“ viel näher bei der Lebenswirklichkeit der Menschen.
Die eingängigen und mitreißenden Melodien tun ein Übriges. Was nicht wenige Menschen in der, überwiegend mit Kerzen beleuchteten Kirche dort angesprochen haben dürfte, wo sie mit konventionellen Liedern und Texten schon lange nicht mehr berührt worden waren.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenDas gemeinsam gesungene „Maria durch den Dornwald ging“ mit seiner Melodie aus dem 16. Jahrhundert setzte dann wieder einen Kontrapunkt unter diese ganz besondere adventliche Besinnung, die vor allem eines machte, große Lust auf das gesamte Musical Bethlehem.
Noch gibt es Karten, wie Moderatorin Anja Henn wusste. Für weitere Infos stehen die Chormitglieder bereit. Außerdem richtete Henn Dankesworte an Klemens Herkert von der Pfarrgemeinde, an den Musikverein für diverse Gerätschaften und an die begleitenden Musiker Mareike Wörner, Dominik Münch und Thomas Eck.
Und natürlich an Chorleiter Ralf Breunig, der „Euphoria“ vor 18 Jahren gegründet hat und bis heute der Ideengeber und unermüdliche „Antreiber“ im absolut positiven Sinn ist. Wer die Fahrt nach Mannheim nicht schafft, der hat vielleicht in zwei Jahren die Möglichkeit, das Musical in Mudau zu sehen.
„Unser Plan ist, „Bethlehem“ in etwa zwei Jahren komplett und inklusive des szenischen Spiels eigenständig aufzuführen“, hat Ralf Breunig schon im Vorfeld erklärt.
Mit einem Friedenszitat von Laotse, einer Gedenkminute für die Opfer von Magdeburg und mehreren Zugaben verabschiedete sich Euphoria vom Publikum. Viele werden sich gedanklich den Worten von Dieter Müller von der Pfarrgemeinde angeschlossen haben, der am Ende erklärte, der adventlichen Besinnung an diesem Abend den Vorzug vor anderen Veranstaltungen gegeben zu haben: „Und das habe ich genau richtig gemacht.“
(Foto: Schölch)