(Foto: privat)
SPD Walldürn-Höpfingen-Hardheim besucht Betrieb Stolz
Walldürn. (rb) Der Strom kommt aus der Steckdose und die Milch aus dem Kühlregal. Weil die Welt aber nicht ganz so einfach ist – und weil Landwirtschaft heute weit mehr bedeutet als nur die Produktion von Lebensmitteln –, hat sich die SPD Walldürn-Höpfingen-Hardheim unter dem Motto „SPD vor Ort“ den landwirtschaftlichen Betrieb Stolz in Walldürn genauer angeschaut. Der Besuch zeigte eindrucksvoll, wie eng moderne Landwirtschaft, Tierhaltung und nachhaltige Energieerzeugung miteinander verbunden sind.
Begrüßt wurde die Besuchergruppe durch den Ortsvereinsvorsitzenden Ralf Beyersdorfer, der die Bedeutung solcher Termine hervorhob: Politik müsse sich direkt vor Ort ein Bild davon machen, wie sich regionale Betriebe entwickeln und welche Rahmenbedingungen sie benötigen. Anschließend führte Landwirt Martin Stolz die Gäste über seinen Betrieb und gab einen informativen Einblick in die verschiedenen Bereiche.
Energiegewinnung mit Verantwortung
Den Auftakt bildete die Besichtigung der Biogasanlage, die Martin Stolz bereits seit 2005 betreibt. Sie wurde seither technisch weiterentwickelt und erweitert und arbeitet heute so flexibel, dass Strom vor allem dann erzeugt wird, wenn Solaranlagen keine Energie liefern. Damit leistet der Hof einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit erneuerbarer Energie.
Darüber hinaus versorgt die Biogasanlage mehrere Anwesen in der Nachbarschaft mit Nahwärme. Stolz wies darauf hin, dass hier noch weiteres Ausbaupotenzial vorhanden sei, um künftig noch mehr Haushalte an das nachhaltige Wärmenetz anzuschließen.
Die Besucher erfuhren außerdem, dass auf dem Betrieb eine durchdachte Kreislaufwirtschaft praktiziert wird: Gülle und andere organische Reststoffe werden in der Biogasanlage vergoren, die entstehenden Gärreste anschließend wieder als Dünger auf die Felder gebracht. So wird Energie gewonnen, ohne wertvolle Ressourcen zu verschwenden.
Tierwohl und Technik im Einklang
Im zweiten Teil der Führung stand die Milchviehhaltung im Mittelpunkt. Rund 280 Milchkühe leben auf dem Hof in einem modernen Freilaufstall, ausgestattet mit automatischen Melkmaschinen und einer automatischen Fütterungsanlage. Bei gutem Wetter können die Tiere auf die Weiden rund um den Hof.
Auch der Kälberstall und der Bereich der Mutterkühe wurden besichtigt. Hier zeigte sich, dass technische Innovation und Tierwohl keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig ergänzen. Die Besucherinnen und Besucher waren beeindruckt, wie effizient und zugleich tiergerecht gearbeitet wird.
Dank und Ausblick
Zum Abschluss dankte Ralf Beyersdorfer dem Fraktionsvorsitzenden Rolf Günther und Stadtrat Mike Hasenstab für die Organisation und Vorbereitung des Besuchs. Ein herzliches Dankeschön galt auch Martin Stolz, der mit großem Engagement und Fachwissen seinen Betrieb vorgestellt und anschaulich vermittelt hatte, wie Landwirtschaft, Klimaschutz, Tierwohl und regionale Energieerzeugung miteinander verknüpft werden können.
Mit einem kleinen Präsent überreichte Beyersdorfer dem Gastgeber ein Zeichen der Anerkennung und bedankte sich im Namen aller Teilnehmenden für den informativen, praxisnahen und eindrucksvollen Rundgang.
Bei einem anschließenden Vesper und gemütlichen Beisammensein nutzten die Gäste die Gelegenheit, das Gesehene Revue passieren zu lassen – und waren sich einig, dass der Besuch eindrucksvoll gezeigt habe, wie Zukunft und Tradition auf dem Hof Stolz Hand in Hand gehen.
