Neustart für Flüchtlings-Unterkunft erforderlich

Auerbach. (pm) Auf einer kurzfristig anberaumten Fraktionssitzung haben sich die  Rätinnen der grünen Kreistagsfraktion des NOK entschlossen, die „Lösung Auerbach“ für die dem Neckar-Odenwald-Kreis zugewiesenen Asylbewerber nicht mehr weiter zu unterstützen.

Die Idee, die verlassenen Wohnblocks in Auerbach zur Gemeinschaftsunterkunft auszubauen, sei, dies unterstrich Gabi Metzger nochmals mit Nachdruck, keineswegs eine grüne Idee gewesen. Vielmehr sei sie als Elztaler Gemeinderätin in die Vorüberlegungen zwischen Elztaler Verwaltung, Gemeinderat und Landratsamt überhaupt nicht einbezogen gewesen, worüber sie sich enttäuscht zeigte. Gabi Metzger hatte vorgeschlagen über einen runden Tisch vorab alle Bevölkerungsgruppen in die Diskussion einzubinden.

Fraktionsvorsitzende Simone Heitz legte dar, dass trotz aller anfänglichen Skepsis die grüne Fraktion die „Idee Auerbach“ dann mitgetragen habe, weil einige vernünftige Gründe dafür gesprochen hätten.

Die Grünen seien die einzige Partei gewesen, die das Anliegen, die Situation der Asylbewerber zu verbessern und den Auerbachern nahe zu bringen, ernst genommen hätten, betonte Christine Denz. Doch sei es nicht gelungen, die Ängste abzubauen, diese seien vielmehr durch die Arbeit einer Bürgerinitiative immer stärker angeheizt worden. Damit sei es nicht mehr möglich gewesen, für vertrauensbildende Maßnahmen und vertragliche Regelungen zu werben, wie sich beim Besuch des Fraktionsgeschäftsführers der grünen Landtagsfraktion, Ulrich Sckerl (MdL), am 8.  September deutlich gezeigt habe.


Inzwischen sei in Auerbach reichlich Porzellan zerschlagen worden, sagte Dorothee Roos. Der Prozess habe viel Energie gekostet, ohne dass man dem eigentlichen Ziel, Verbesserungen für die Asylbewerber zu erreichen, einen Schritt näher gekommen sei. Sie bedauerte, dass es in all den Diskussionen sehr wenig um die Situation der Flüchtlinge selber gegangen sei.

Die Fraktion war sich darin einig, dass nun in einem Neustart Alternativen zu entwickeln seien, was sicherlich durch die Vorgänge in Auerbach nicht leichter geworden sein dürfte.

Einzig erfreulich sei, so Simone Heitz abschließend, dass erstmals seit langer Zeit ein „humanitäres“ Thema die Öffentlichkeit bewegt habe. Auch sei durch den Kontakt mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg ein Netzwerk entstanden, das beim nun notwendigen Neustart der Suche für alle Beteiligten hilfreich sein könne.

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