Grundsteinlegung der besonderen Art

Seckach startet Neuordnung der Wasserversorgung

HB Talberg0606 004

(Foto: Liane Merkle)

Seckach. (lm) Mit einer Grundsteinlegung der besonderen Art startete die Gemeinde Seckach am vergangenen Freitag an der Großbaustelle „Hochbehälter Talberg“ die Neuordnung ihrer Wasserversorgung mit einem Gesamtvolumen von 5,9 Mio. Euro im Beisein zahlreicher Ehrengäste. Darunter MdL Peter Hauk, Landrat Dr. Achim Brötel, Mitglieder des Gemeinderates und der Ortschaftsräte, Ehrenbürger Bürgermeister i.R. Ekkehard Brand, Dr. Ing. Eduard Leiber und Dipl.Ing. Horst Rieß als Vertreter der beteiligten Planungsbüros sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen Brandel-Bau und Kispert, von Behörden, der Bodensee-Wasserversorgung, der Wasserversorgung Bauland und der EnBW-Tochter Netze BW GmbH.

Bürgermeister Thomas Ludwig bezeichnete den ersten Abschnitt zur Realisierung der Wasserversorgungskonzeption, der mit dem Bau der Wasserleitung von der Waidachshofer Straße hierher zum neuen Hochbehälterstandort bereits im vergangenen Herbst begonnen worden war, als wichtigen Meilenstein für die Gemeinde. Wasser sei nicht nur existenziell unverzichtbar, sondern gerade in Seckach auch im Vorfeld kritisch beäugt und sehr kontrovers diskutiert worden. Drei Ortsteile, drei getrennte Wasserversorgungen und grundverschiedene Auffassungen in der Bürgerschaft hätten es Gemeinderat, Verwaltung und Bürgermeister nicht leicht gemacht, hier eine gemäß den anerkannten Regeln der Technik und der einschlägigen Gesetze einwandfrei funktionierende Trinkwasserversorgung sicherzustellen unter Beachtung des Vorrangs von Eigenwassers und gleichzeitiger Garantie eines Höchstmaßes an Versorgungssicherheit unter Beibehaltung der Wirtschaftlichkeit.

Wie auch Dr. Ing. Leiber in seinen Ausführungen herausstellte, hat vor allem die Wassereintrübung am Tiefbrunnen „Kohlplatte“ in Großeicholzheim 2008 die Aufmerksamkeit der Bürgervertreter wieder auf die Gesamtwasserkonzeption fokussiert, die nun unter Einbeziehung der Bürger zu einem nachhaltig optimierten und sicheren zentralen Mischwasserversorgungskonzept geführt habe. Demnach werde der neue Hochbehälter am Talberg mit seinem Speichervolumen von 1100 Kubikmeter nicht nur den maximalen Tagesbedarf für Seckach und Zimmern inklusive einer Löschwasserreserve bevorraten, sondern die vier alten und betrieblich unzulänglichen Hochbehälter dieser Gemarkung ersetzen und den bisher teilweise unzulänglichen Druck deutlich verbessern.

Gleichzeitig ermögliche die neue Konzeption, im Bedarfsfall sowohl Eigenwasser aus dem TB Kohlplatte auch BVW-Wasser im Bereich der gesamten Gemeinde bereitzustellen. Leiber weiter: „Bei einer voraussichtlichen Bauzeit von etwa einem Jahr werden für dieses Bauwerk ca. 3.500 Kubikmeter Aushub erforderlich, 640 Kubikmeter Beton in Form gegossen und 110 Tonnen Stahl in Form gebunden werden. Für die Transport- sowie die Fallleitungen in die Ortsnetzt werden in drei Bauabschnitten insgesamt etwa 14 Kilometer Leitungsrohre mit Nennweiten von 100 bis 200 Millimeter verlegt werden“.

Alles in allem das zweitgrößte Investitionsvorhaben in der Geschichte Seckachs und derzeit das größte Projekt seiner Art in ganz Baden-Württemberg, dessen 5,9 Mio. Gesamtvolumen das Land sehr bewusst mit 80 Prozent (2,28 Mio. Euro) fördere, wie MdL Peter Hauk in seinem Grußwort betonte, wobei er die offene Entscheidungsfindung in Seckach lobend hervorhob. Er erinnerte auch daran, dass wir in Deutschland in einer echten Luxusregion zuhause sein dürfen, in der gutes Trinkwasser sicher niemals Mangelware werde. Gleichzeitig hielt er es für durchaus möglich, dass dieses wertvolle Element des Lebens ein weltweiter Exportartikel werden könnte. Dass das Lebensgut Wasser nicht hoch genug eingeschätzt werden dürfe, betonte auch Landrat Dr. Achim Brötel, der hervor hob, wie wichtig es sei, dass die Wasserversorgung ein unverzichtbarer Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist und bleibt, damit es ein weltweit einzigartiges Spitzenprodukt und das bestkontrollierte Lebensmittel zu bezahlbaren Preisen bleibt.

Den „etwas anderen“ Grundstein aus Glas bezeichnete er als „Seckacher Freiheit“ in Erinnerung an das „Herz aus Glas“ von der Münchner Freiheit. Und dieser „Grundstein“ wurde nach der Feierstunde auch erst mal wieder in Sicherheit gebracht, denn wie Bauamtsleiter Roland Bangert erläuterte wird diese „Grundstein-Vitrine“ wird während der gesamten Bauzeit fortlaufend mit Dokumenten zur neuen Wasserversorgungskonzeption gefüllt und zu einem späteren Zeitpunkt einen festen Platz im Rohrkeller bzw. dem Erdgeschoss des Betriebsgebäudes finden und dann allen interessierten Besuchern, z.B. Schulklassen, die Möglichkeit bieten, sich über die Geschichte der Wasserversorgung der Gemeinde Seckach zu informieren.

Außerdem wolle man so der Bedeutung dieses zentralen Bauwerkes für die Wasserversorgung von Seckach gerecht werden. Als erste Exponate für die Vitrine stellte Bangert neben einer Schautafel (spätere Rückwand) mit der Wasserkonzeption in Wort und Bild eines der ältesten Fundstücke zum Thema Wasserversorgung in Seckach vor. Es ist ein Stück einer hölzernen Wasserleitung mit einem Metallverbindungsstück. Dieses Artefakt wurde bei Straßenbauarbeiten vor über 25 Jahren in der Gemeinde Seckach entdeckt und bisher im Speicher des Wasserschlosses von Großeicholzheim aufbewahrt. Weitere Wort- und Bilddokumentationen über die Realisierung des Großprojekts werden folgen. Mit einem sehr persönlichen Dank an alle, die an der Planung und Realisierung des Projekts in irgendeiner Weise beteiligt waren und sind, schloss Bürgermeister Ludwig die offizielle Feierstunde und leitete zum gemütlichen Umtrunk im Dorfgemeinschaftshaus Zimmern über. 

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