(Foto: pm)
Mosbach. (pm) Im Rahmen einer Feierstunde hat die Präsidentin des Landgerichts Jutta Kretz am gestrigen Donnerstagnachmittag die Schöffen verabschiedet, deren Amtszeit beim Landgericht nun endet und die für das Landgericht Mosbach neu gewählten Schöffen begrüßt. Der Einladung zur Feierstunde sind 85 ehemalige und zukünftige Schöffinnen und Schöffen gefolgt.
Im Rahmen ihrer Ansprache betonte die Präsidentin des Landgerichts, dass den Schöffinnen und Schöffen eine sehr verantwortungsvolle Bedeutung zukommt. „Sie garantieren, dass Strafurteile wirklich „Im Namen des Volkes“ gesprochen werden. Sie wirken aktiv bei der Rechtsfindung mit und bringen gesunden Menschenverstand, viel Lebenserfahrung aus den verschiedensten Lebensbereichen und ihr Rechtsempfinden ein“.
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Jutta Kretz dankte den ausscheidenden Laienrichtern, dass sie sich trotz der damit verbundenen Belastungen und Mühen jahrelang ehrenamtlich in der Rechtsprechung engagiert haben und gemeinsam mit den Berufsrichtern für gerechte Urteile gesorgt haben. Das verdiene „allerhöchsten Respekt“. Sie
hob hervor, die Mitarbeit der ausscheidenden Schöffen sei „von unschätzbarem Wert“ gewesen. Den zukünftigen Schöffinnen und Schöffen zollte Kretz ebenfalls Dank und Anerkennung für die Übernahme des Ehrenamts und appellierte an diese „Seien Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst und nutzen Sie diese gerecht“.
Beim Landgericht Mosbach sind in verschiedenen Straf- und Jugendkammern insgesamt 75 Laienrichter im Einsatz, davon 44 als Hauptschöffen und 31 als Hilfsschöffen. Für 70 der bislang beim Landgericht eingesetzten (Haupt- und Hilfs-) Schöffen endet die Tätigkeit beim Landgericht zum Jahresende 2023. Fünf der bisherigen Laienrichter sind weiterhin als Schöffen beim Landgericht berufen.
Schöffen werden alle fünf Jahre neu gewählt. Die jetzt bevorstehende Amtsperiode dauert von Anfang 2024 bis Ende 2028. Die neuen Schöffen des Landgerichts Mosbach wurden in den letzten Monaten durch die Schöffenwahlausschüsse bei den Amtsgerichten Adelsheim, Buchen, Mosbach, Tauberbischofsheim und Wertheim gewählt und stammen aus dem gesamten Landgerichtsbezirk. Weitere Laienrichter sind bei den Schöffengerichten und Jugendschöffengerichten der Amtsgerichte Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim eingesetzt, wo nun ebenfalls ein personeller Wechsel stattfindet.
Die Vizepräsidentin des Landgerichts Mosbach Dr. Barbara Scheuble – zugleich Vorsitzende des Schwurgerichts und einer großen Strafkammer – sagte im Namen aller Strafrichter und Servicekräfte Dank für die die gute und wertvolle Zusammenarbeit in der vergangenen Amtszeit.
Dr. Scheuble unterstrich die wichtige Funktion der Laienrichter: „Schöffen bringen den Sachverstand des Volkes ein“. Sie freue sich auf das Zusammenwirken mit den neuen Schöffen und gab zu bedenken: „Es ist ein verantwortungsvolles Amt. In jedem Einzelfall müssen die Konsequenzen der gerichtlichen Urteile sowohl für die Angeklagten als auch für die Opfer gesehen werden“.
Schöffen üben während der Hauptverhandlung das Richteramt in vollem Umfang und mit gleichem Stimmrecht wie die Berufsrichter aus. Sie sind bei richterlichen Entscheidungen unabhängig, also an keine Weisung irgendeiner staatlichen oder privaten Stelle gebunden. Laienrichter sind zur Unparteilichkeit und Amtsverschwiegenheit verpflichtet.
