
Mit solchen Bussen werden die Häftlinge zur JVA Adelsheim gebracht. (Foto: Klaus Brauch-Dylla)
Einblick in den Arbeitsort Gefängnis
Adelsheim. (bd) Wie sieht die Arbeit in einem Gefängnis bzw. Justizvollzugsanstalt (JVA) aus? Darüber gibt es viele, teils wenig realistische Vorstellungen. Was bei Zeitungslesern und Medienkonsumenten unbestimmte Fantasien oder Befürchtungen auslösen kann, ist für Menschen, deren Angehörigen, Freunde Bekannte im Gefängnis arbeiten, alltäglich ein Thema.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens waren die Angehörigen der über 300 Mitarbeiter:innen eingeladen, Arbeitsplätze und -bedingungen in der JVA kennenzulernen. Wie groß das Interesse war, ließ sich an der riesigen Resonanz anlesen. Hunderte Besucher:innen nutzten die Gelegenheit, einen Blick über die hohen Mauern zu werfen und die Realität hinter Gittern zu entdecken.
Bei ihrer Begrüßung dankte Anstaltsleiterin Katja Fritsche dem Personalrat, den den Tag organisierte, und allen Besucher:innen für das Interesse an der Arbeit der JVA Adelsheim. Außerdem ließ Fritsche die Gäste wissen, dass der Rückhalt der Familien sehr wichtig sei, um die herausfordernde und beanspruchende Tätigkeit hinter Gittern zu bewältigen.
NOKZEIT-KANAL auf Whatsapp.
Abonnieren Sie kostenlos unserenSie wisse darüber hinaus, dass Angehörige und Familienmitglieder bei sicherheitsrelevanten Vorkommnissen im Gefängnis auch mit Ängsten leben müssen, die wegen der Anonymität des Arbeitsortes oft noch gesteigert werde. Daher sei das Gefängnis kein Arbeitsort wie jeder, weshalb ein Besuchstags auf vielen Ebenen wichtig sei.
Auf einem Rundweg durften sich die “Tagesgäste” die Gegebenheiten vor Ort anschauen. In der Gefängnisschule wurden Lernangebote und m Aktivitäten des Gefangenensports sowie des Freizeitbereichs vorgestellt. Ein besonderer Blickfang waren die Gefangenentransportbusse, vor allem der mit Reise-Zellen ausgebaute große Reisebus, der rechtskräftig verurteilte Jugendstrafgefangene aus ganz Baden-Württemberg ins Bauland bringt.
Anstaltsleiterin Katja Fritsche m zog am Ende des Angehörigentags folgendes Resümee: „Ich habe in viele interessierte und teils auch nachdenkliche Gesichter geblickt”, schon dafür habe sich der Aufwand gelohnt. Diesem Fazit schlossen sich auch die Mitglieder des Personalrats an.