Notfallversorgung im Neckar-Odenwald-Kreis

Hubschrauberlandeplatz kliniken standort mosbach 3

(Archivbild: pm)

Rückgang der Notarzteinsätze im Jahr 2024

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Im Jahr 2024 wurden die Notärztinnen und Notärzte der fünf Standorte im Neckar-Odenwald-Kreis insgesamt 4.442-mal alarmiert. Dies entspricht einem Rückgang um 13,8 Prozent oder 709 Einsätze im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch sind die Standorte Asbach, Buchen, Hardheim, Mosbach und Osterburken weiterhin rund um die Uhr einsatzbereit, um Notfälle in der Region abzudecken.

Hauptursachen für Einsätze

Die häufigsten Gründe für Notarzteinsätze bleiben Erkrankungen des Herzens wie Infarkt, Rhythmusstörungen oder Blutdruckentgleisungen. Ebenso zählen neurologische Probleme wie Schlaganfälle und Krampfanfälle sowie Atemstörungen zu den typischen Einsatzanlässen. Wiederbelebungsmaßnahmen werden in etwa jedem 40. Einsatz notwendig. Verletzungen durch Unfälle – etwa im Straßenverkehr, beim Sport oder bei der Arbeit – machen weniger als ein Fünftel aller Alarmierungen aus, erhalten jedoch durch Medienberichte oft besondere Aufmerksamkeit.

Zusammenarbeit im Rettungsdienst

Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, Sprecher der Leitenden Notärzte im Kreis, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Notärzten, Rettungsassistenten und Notfallsanitätern. Der Rückgang der Einsatzzahlen sei auch auf die erweiterten Kompetenzen der Notfallsanitäter und die Anpassung der Alarmierungskriterien zurückzuführen.

Der DRK-Kreisverband Mosbach stellt die Besetzung der Notarzteinsatzfahrzeuge in Mosbach, Buchen, Hardheim und Osterburken sicher, während der Malteser Hilfsdienst für das Fahrzeug in Asbach zuständig ist. Neben den Notarzteinsatzfahrzeugen sind mehrere Rettungswagen rund um die Uhr oder zu bestimmten Zeiten im Einsatz, um die Hilfsfrist von maximal zwölf Minuten einzuhalten.

Anstieg der Rettungswageneinsätze

Die Rettungswagen wurden 2024 insgesamt 15.068-mal alarmiert – ein deutlicher Anstieg um 9,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Neben Einsätzen innerhalb des Neckar-Odenwald-Kreises werden die Fahrzeuge auch in Nachbarlandkreise entsandt oder erhalten dort Unterstützung bei Engpässen.

Herausforderungen der Krankenhausreform

Landrat Dr. Achim Brötel betont, dass leistungsfähige Krankenhäuser essenziell für die Notfallversorgung bleiben, insbesondere im ländlichen Raum. „Wenn die Wege zu den Kliniken länger werden, sind Einsatzfahrzeuge länger gebunden. Das erfordert eine weitere Aufrüstung des Rettungsdienstes“, so Brötel.

Ehrenamtliche Helfer und neue Technologien

Neben den professionellen Rettungskräften leisten auch Ehrenamtliche einen unverzichtbaren Beitrag. Die Helfer-vor-Ort-Gruppen (HvO) wurden 2024 insgesamt 2.743-mal alarmiert – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich kommt die App „Mobile Retter“ zum Einsatz, die qualifizierte Ersthelfer in der Nähe eines Notfalls alarmiert.

Auch die flächendeckende Verfügbarkeit von Laien-Defibrillatoren (AEDs) wurde weiter ausgebaut: An 315 Standorten im Landkreis stehen diese Geräte bereit. Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse durch die DRK-Kreisverbände Buchen und Mosbach ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern, lebensrettende Maßnahmen zu erlernen.

Fazit: Rettungsdienst bleibt zentrale Säule der Gesundheitsversorgung

Trotz der Herausforderungen – vom Fachkräftemangel bis hin zu den Auswirkungen der Krankenhausreform – bleibt die Notfallversorgung im Neckar-Odenwald-Kreis gesichert. Dank der Zusammenarbeit von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften sowie dem Einsatz moderner Technologien kann die medizinische Versorgung im Notfall kontinuierlich verbessert werden.

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