
Mit seiner rüsselartigen, beweglichen Schnauze und den langen Hinterbeinen ist das Rüsselhündchen perfekt an das Leben am Waldboden angepasst. (Foto: pm)
Heidelberg. (pm) Flink, wachsam und entfernt mit Elefanten verwandt – das Rotschulter-Rüsselhündchen hat das Potenzial, zum Besucherliebling im Zoo Heidelberg zu werden. Als hochspezialisierter Bodenbewohner bietet es faszinierende Einblicke in die Tierwelt der immergrünen Wälder Ostafrikas. Zu beobachten ist es im kleinen Affenhaus, wo es sich das Gehege mit den Schildturakos teilt.
Perfekt an das Leben am Waldboden angepasst
Wer genau hinschaut, entdeckt das neue Rüsselhündchen, das geschäftig am Boden entlanghuscht. Mit seiner rüsselartigen Schnauze und den langen Hinterbeinen ist es ideal an das Leben im Unterholz angepasst. Trotz seiner Ähnlichkeit zu einer übergroßen Spitzmaus gehört es zur Ordnung der Rüsselspringer. Systematisch ist es mit Tenreks und Goldmullen verwandt, aber auch Elefanten, Erdferkel und Seekühe stehen ihm näher als Nagetiere.
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Abonnieren Sie kostenlos unseren„Das Rüsselhündchen ist eine spannende Tierart, die in deutschen Zoos nur selten zu sehen ist“, erklärt Kuratorin Sandra Reichler. „Es zeigt eindrucksvoll, wie Tiere an ihre Umwelt angepasst sind.“ Die bewegliche Schnauze hilft ihm, den Waldboden nach Insekten und anderen Wirbellosen zu durchwühlen, die es mit seiner langen Zunge aufnimmt. Als tagaktiver Einzelgänger muss es stets wachsam sein, denn zahlreiche Fressfeinde wie Schlangen oder Greifvögel machen Jagd auf die kleinen Tiere. Um schnell flüchten zu können, halten sie sogar ihre Pfade im Unterholz frei von Zweigen.
Bedrohung durch Lebensraumverlust
Noch gilt das Rotschulter-Rüsselhündchen laut Roter Liste der IUCN nicht als gefährdet, doch die Bestände nehmen stetig ab. Die immergrünen Wälder Ostafrikas, in denen es lebt, werden durch Abholzung zunehmend zerstört. „Das Rüsselhündchen steht stellvertretend für viele Tierarten, die unter dem Verlust ihres Lebensraums leiden“, betont Reichler. „Mit seiner Haltung im Zoo wollen wir auf diese Bedrohung aufmerksam machen und die Bedeutung des Waldschutzes verdeutlichen.“
Ein spannendes Zusammenspiel im Gehege
Im kleinen Affenhaus bietet das Rüsselhündchen gemeinsam mit den Schildturakos eine besondere Kulisse. Während der flinke Bodenbewohner geschäftig zwischen Ästen und Laub unterwegs ist, sorgen die afrikanischen Vögel mit ihrem schimmernden Federkleid für Leben in den höheren Ebenen des Geheges. Besonders in den Vormittags- und Mittagsstunden lohnt sich ein Besuch, wenn das Rüsselhündchen aktiv ist – ein faszinierender Einblick in die verborgene Welt eines außergewöhnlichen Tieres.