
(Symbolbild – Pixabay)
Eberbach. (pm) Der Naturpark Neckartal-Odenwald steht seit 1980 für Vielfalt, Nachhaltigkeit und ein partnerschaftliches Miteinander in der Region. Ziel des Naturparks ist es, durch Information und attraktive Angebote eine nachhaltige Entwicklung sowie eine naturverträgliche Nutzung der Natur gemeinsam mit den Menschen der Region voranzutreiben. Dabei setzt der Naturpark nicht auf Verbote – auch nicht auf ein Verbot der sogenannten „Hobbyjagd im Naturpark“, wie es in den letzten Monaten von einigen Gruppen gefordert wurde (NZ berichtete).
Impulsgeber und Partner in der Region
Der Naturpark Neckartal-Odenwald ist als Großschutzgebiet in Baden-Württemberg eine neutrale Informations-, Vernetzungs-, Koordinations- und Förderplattform sowie ein wichtiger Impulsgeber und Partner in der Region für Kreise, Kommunen, Institutionen, Unternehmen und die Bevölkerung vor Ort. Im Mittelpunkt steht der Schutz und die nachhaltige Entwicklung einer Region im Einklang von Mensch und Natur.
Als eingetragener Verein wird der Naturpark seit seiner Gründung im Jahr 1980 von Kreisen, Kommunen, Verbänden und Institutionen als seinen Mitgliedern getragen. Im Durchschnitt fließen rund 450.000 € pro Jahr an Fördermitteln aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union (EU) über den Naturpark in die Naturpark-Region.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenBesonders wichtig ist dem Naturpark der partnerschaftliche und enge Austausch mit den vielfältigen Interessensgruppen der Region. Neben einer engen Zusammenarbeit mit Kommunen und Kreisen bestehen zahlreiche Partnerschaften, unter anderem mit der Land- und Forstwirtschaft, kleinen und mittelständischen Unternehmen, Verbänden (wie BUND, NABU, OWK) und der Jägerschaft.
Alle zehn Jahre werden im Rahmen eines partizipativen Prozesses die Ziele des Naturparks für die nächste Dekade festgelegt und im sogenannten Naturparkplan verankert (Naturparkplan 2030).
Landschaftspflege mit Messer und Gabel
Das heutige Landschaftsbild des Naturparks – ein Wechsel aus Wald, Streuobstwiesen, Feldern, Hecken und Wiesen – ist das Ergebnis jahrhundertelanger landwirtschaftlicher, forstlicher und jagdlicher Bewirtschaftung.
Durch den Kauf von regional hergestellten Produkten kann ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet werden, diese charakteristische Kulturlandschaft zu erhalten. Unter dem Motto „Schutz durch Nutzung“ verfolgt der Naturpark mit vielfältigen Projekten und Angeboten (u.a. Naturparkmärkte und Brunch auf dem Bauernhof) das Ziel, regionale Produzenten aus der Land- und Forstwirtschaft, Jägerschaft und Handwerk zu unterstützen, die Wertschöpfungsketten nachhaltig zu entwickeln und die Wertschätzung gegenüber Produkten aus dem Naturpark zu steigern.
Das Projekt „Wilde Sau“ – Nachhaltigkeit und Sensibilisierung
Seit 2023 widmet sich der Naturpark mit dem Projekt „Wilde Sau“ der Wertschätzung von Wildschweinfleisch und -produkten sowie der Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Leben der „Wilden Sau“ und der Jagd. In verschiedenen Veranstaltungsformaten – wie Pirschgängen für Nicht-Jägerinnen und Nicht-Jäger, „Wilde Sau“-Tafelrunden, Kochkursen oder Ferienprogrammen – konnten seit Projektbeginn über 1.500 Interessierte Einblicke in die Bereiche Wild, Wald und Genuss erhalten. Diese Angebote stehen exemplarisch für die Arbeit des Naturparks: Informieren, Vielfalt fördern und Austausch schaffen.
Jagd im Naturpark
Der Naturpark Neckartal-Odenwald ist geprägt von einer einzigartigen Kulturlandschaft, die durch landwirtschaftliche, waldbauliche und jagdliche Nutzung geformt wurde. Nur durch eine fortgesetzte und nachhaltige Nutzung – inklusive der Jagd – bleibt diese Landschaft erhalten. Eine nachhaltig ausgeübte Jagd trägt dazu bei, Lebensräume von Wildtieren zu pflegen und zu sichern, artenreiche Wildtierbestände zu gewährleisten und Wildschäden in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft zu vermeiden.
Das Jagdrecht ist ein Eigentumsrecht, in das der Naturpark keinerlei Befugnisse hat einzugreifen.
Der Naturpark wird sich auch weiterhin für eine Vielfalt der Nutzungen in der Region und einen respektvollen Umgang zwischen den verschiedenen Nutzergruppen einsetzen und daran arbeiten, gemeinsam mit allen Interessierten die Region nachhaltig und lebenswert zu gestalten.