Eine Hommage an den Dialekt

Eine Hommage an den Dialekt
Eine Hommage an den Dialekt

Unser Foto zeigt die Sprachwissenschaftlerin Dr Isabell Arnstein bei ihrem Vortrag. _(Foto: pm)

Bildungshaus Neckarelz feiert regionale Mundart

Von Hans Slama

Ein Nachmittag voller Dialekt im Bildungshaus Neckarelz: Vorträge, Anekdoten und Gedichte machten das Sommerfest zu einer lebendigen Hommage an die Mundart.

Neckarelz. Das Bildungshaus Neckarelz, die Ländliche Heimvolksschule, wurde dieser Tage zum Schauplatz einer besonderen Veranstaltung: Im Rahmen des Sommerfestes der Fördergemeinschaft der LHVHS stand ein Nachmittag ganz im Zeichen des regionalen Dialekts. Unter dem Motto „Unsere Mundart rund um Mosbach“ kamen rund 60 Interessierte zusammen, um den Klängen ihrer Heimat zu lauschen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Humorvoller Auftakt

Steffen Fadin, Regionalbeauftragter für Nordbaden des Kirchlichen Dienstes Land (KDL) der Evangelischen Landeskirche in Baden, begrüßte die Gäste mit einem heiteren Einstieg und bekannte sich als leidenschaftlicher Freund der Mundart.

Durch das Programm führte Hans Slama vom Heimat- und Verkehrsverein Mudau (Mudi). Mit Witz und Charme stellte er den „Mundartweg“ von Großrinderfeld bis Obrigheim vor, der inzwischen über 70 Tafeln in vier Landkreisen und drei Bundesländern umfasst – mit Abstechern sogar nach Bayern und Hessen.

Einblicke in die Sprachgeschichte

Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Dr. Isabell Arnstein. Die Dialektologin und Sprachwissenschaftlerin betreut im Bezirksmuseum Buchen den „Sprachraum“, eine Sammlung regionaler Mundarten. Mit großer Leidenschaft erläuterte sie die Vielfalt des Dialekts in der Region, seine Unterschiede von Ort zu Ort und seine Bedeutung für die kulturelle Identität. Ihre Beispiele machten deutlich, wie wichtig es ist, Mundarten zu pflegen und an kommende Generationen weiterzugeben.

Mundart auf der Bühne

Umrahmt wurde der Vortrag von lebendigen Kostproben. Den Anfang machte Inge Gimber aus Lohrbach, die mit Anekdoten aus ihrem Leben zwischen Land und Stadt für viele Lacher sorgte. Ursula-Brigitte Geier aus Obrigheim knüpfte daran an. Mit einem Einkaufskorb als Requisite ließ sie alte Begriffe aus Landwirtschaft, Küche und Alltag in ihre humorvolle Geschichte einfließen. Zum Abschluss präsentierte Elfi Neubauer-Theis aus Neckarbischofsheim Gedichte und Erzählungen in Mundart, die der Veranstaltung eine besondere literarische Note gaben.

Begeistertes Publikum

Das Publikum, bestehend aus Mitgliedern der Fördergemeinschaft der LHVHS, des Arbeitskreises KDL Nordbaden und weiteren Gästen, dankte den Mitwirkenden mit herzlichem Applaus. Der Dialektnachmittag erwies sich als gelungener Höhepunkt des Sommerfestes und zeigte eindrucksvoll, wie lebendig und geschätzt die regionale Mundart noch immer ist.

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