Waldbrunn. (hof) Beim traditionellen Mostpressen des NABU Waldbrunn wurden gestern die ersten Waldbrunner Mostwochen eröffnet. Hierzu konnte NABU-Vorsitzender Gerhard Neureither auch den Landtagsabgeordneten Georg Nelius (SPD), Bürgermeister Klaus Schölch, CDU-Kreisgeschäftsführer Markus Haas, die Köchinnen und Köche der beteiligten Gastronomiebetriebe und zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte bei der Familie Haas in Mülben begrüßen. Dort feiern die Naturschützer seit vielen Jahren mit Herbstbeginn ihr Mostfest.
In diesem Jahr fand sich erstmals eine Aktionsgemeinschaft, die auf breiter Basis für den Erhalt der Odenwälder Streuobstwiesen werben will. Aus diesem Grund finden in den nächsten beiden Wochen viele Veranstaltungen rund um Apfel und Birne statt. Auch in den Kochtöpfen der Waldbrunner Gaststätten und Restaurants werden die einheimischen Obstsorten eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus werden Apfel und Birne in flüssiger Form ausgeschenkt. Ein Apelquiz sowie eine moderne GPS-Schatzsuche ergänzen neben den vielen Informationsveranstaltungen das Programm. Am Samstag, den 09. Oktober, laden die Organisatoren ab 15.00 Uhr an den Katzenbuckel, wo beim Höhenrestaurant Turmschenke die Waldbrunner Mostwochen ihren Abschluss finden.
NABU-Vorsitzender Neureiter zeigte ebenso wie MdL Nelius und Bürgermeister Schölch erfreut darüber, dass man als Naturschützer solch breite Unterstützung erfahre. Nelius hob darüber hinaus hervor, dass Baden-Württemberg das Streuobstland der Republik sei. 50 Prozent aller Obstbäume stünden im Süden, so der Landespolitiker. Beim NABU schätze er, dass man dort nicht nur theoretischen Naturschutz betreibe, sondern durch Aktionen wie das Mostpressen auch die schönen und praktischen Seiten erkannt habe. Abschließend ließ Nelius die Eröffnungsgäste an seinem speziellen Mostrezept teilhaben.
Hier hakte Bürgermeister Klaus Schölch ein, der wusste, dass man unbedingt Champagner-Birne verwenden müsse, um den „besten” Most zu bekommen. Das Gemeindeoberhaupt lobte die Kooperation der touristischen Leistungserbringer. Er hoffe, dass sich das Bündnis auch in den kommenden Jahren erhalte und mit Aktionen für die Winterhauchgemeinde werbe.
Bei der Schätzfrage, wie viel Liter Most aus einer Pressenfüllung gewonnen werden könnten, war Sebastian Edelmann aus Mülben am treffsichersten. Er tippt genau die Menge in Höhe von 69 Litern. Auf dem zweiten Platz lag Gemeinderat Normen Schmitt (68 Liter) vor Bürgermeister Klaus Schölch, der 66,6 Liter getippt hatte.
Anschließend durften sich alle an den frisch gepressten Apfelsaft gütlich tun. Wer Waldbrunner Most probieren wollte, konnte die Rezeptur von Otto Stich testen, der eigens für das Eröffnungsfest in seinen Keller gestiegen war, um ein Fässchen zu stiften. Apfelkuchen, Infotafel, fotografische Impressionen und Armbrustschießen wie ein Wilhelm Tell rundeten das Fest im Hof der Familie Haas ab.
Infos im Internet:
www.mostwochen.de
Unser Bild zeigt die Gastronomen und weitere Mitglieder der Aktionsgruppe mit MdL Georg Nelius (3.v.li.), Bürgermeister Klaus Schölch (re.), CDU-Kreisgeschäftsführer Markus Haas (li.), NABU-Vorsitzendem Gerhard Neureither (3.v.re.) und Gastgeber Peter Haas (4.v.re.), der seit vielen Jahren seinen Hof für das Mostpressen bereitstellt. (Foto: Hofherr)